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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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gehört?«
    Lorlen hob beide Arme und rief die Versammlung zur Ordnung. Der Lärm erstarb.
    »Haben die höheren Magier irgendwelche Fragen an Akkarin?«
    »Ja«, brummte Balkan. »Wie viele dieser ausgestoßenen Magier gibt es?«
    »Zwischen zehn und zwanzig«, antwortete Akkarin. Gelächter folgte seinen Worten. »Sie beziehen jeden Tag neue Stärke von ihren Sklaven, deren magisches Potenzial dem eines jeden von uns gleichkommt. Stellt Euch einen schwarzen Magier mit zehn Sklaven vor. Wenn er im Abstand einiger Tage auch nur von der Hälfte dieser Sklaven Kraft bezöge, wäre er damit binnen Wochen hundert Mal stärker als ein Magier der Gilde.«
    Schweigen folgte seinen Worten.
    »Aber diese Stärke verringert sich, wenn sie benutzt wird«, wandte Balkan ein. »Nach jedem Kampf ist ein schwarzer Magier schwächer als zuvor.«
    »Ja«, antwortete Akkarin.
    Balkan wirkte nachdenklich. »Ein kluger Angreifer würde zuerst die Sklaven töten.«
    »Warum haben wir noch nie von diesen Ichani gehört?«, hallte Administrator Kitos Stimme durch den Raum. »Jedes Jahr reisen Kaufleute nach Sachaka. Sie haben gelegentlich davon berichtet, dass sich Magier in Arvice trafen, aber es war nie die Rede von schwarzen Magiern.«
    »Die Ichani sind Ausgestoßene. Sie leben in den Ödländern, und in Arvice wird niemals öffentlich von ihnen gesprochen«, erwiderte Akkarin. »Der Hof von Arvice ist ein gefährliches politisches Schlachtfeld. Sachakanische Magier geben anderen keinen Einblick in die Grenzen ihrer Fähigkeiten und ihrer Macht. Sie gestatten kyralischen Händlern und Botschaftern nicht, Dinge zu erfahren, die sie vor ihren eigenen Landsleuten verborgen halten.«
    »Warum wollen diese Ichani Kyralia überfallen?«, fragte Balkan.
    Akkarin zuckte die Achseln. »Dafür gibt es viele Gründe. Vor allem, nehme ich an, wollen sie den Ödländern entfliehen und in Arvice wieder zu Macht und Ansehen gelangen, aber ich weiß, dass einige von ihnen sich auch für den Sachakanischen Krieg rächen wollen.«
    Balkan runzelte die Stirn. »Eine Expedition nach Arvice würde bestätigen, ob dies die Wahrheit ist oder nicht.«
    »Jeder, der als Magier der Gilde zu erkennen wäre, würde getötet werden, wenn er sich in die Nähe der Ichani wagte«, warnte Akkarin. »Und ich nehme an, dass in Arvice nur wenige Menschen Kenntnis von Karikos Plänen haben.«
    »Wie sonst sollen wir dann die Wahrheit herausfinden?«, fragte Vinara. »Werdet Ihr Euch einer Wahrheitslesung unterwerfen?«
    »Nein.«
    »Das wirft kein gutes Licht auf Euch.«
    »Wer immer die Wahrheitslesung durchführen würde, könnte aus meinen Gedanken das Geheimnis schwarzer Magie erfahren«, erklärte Akkarin. »Dieses Risiko werde ich nicht eingehen.«
    Vinaras Augen wurden schmal. Sie sah Sonea an. »Und was ist mit Sonea?«
    »Nein.«
    »Sie hat ebenfalls schwarze Magie erlernt?«
    »Nein«, entgegnete er. »Aber ich habe ihr Informationen anvertraut, die nicht weitergegeben werden sollten, es sei denn, im äußersten Notfall.«
    Soneas Herz hämmerte. Sie senkte den Blick. Akkarin hatte gelogen, was sie betraf.
    »Ist Rothens Geschichte wahr?«, fragte Vinara weiter.
    »Ja.«
    »Ihr gebt also zu, dass Ihr Euch nur deshalb zu Soneas Mentor habt bestimmen lassen, um Rothens und Soneas Stillschweigen zu erzwingen?«
    »Nein, ich habe es auch deshalb getan, weil Sonea großes Potenzial besitzt, das schändlich vernachlässigt wurde. Als ich Sonea kennen lernte, habe ich festgestellt, dass sie grundehrlich, sehr fleißig und außerordentlich begabt ist.«
    Sonea sah ihn überrascht an. Sie verspürte ein verrücktes Verlangen zu grinsen, schafft es aber, sich zu beherrschen.
    Dann wurde ihr plötzlich sehr kalt, als sie begriff, was er da tat.
    Er wollte die anderen Magier überreden, sie in der Gilde zu behalten, indem er ihnen erklärte, dass sie über Fähigkeiten und Informationen verfügte, die sie vielleicht noch benötigen würden. Selbst wenn sie ihm nicht glaubten, würden sie vielleicht Mitleid mit ihr haben. Sie war seine Geisel gewesen. Er hatte sie mit einer List dazu gebracht, ihm zu helfen. Die Gilde würde ihr vielleicht sogar verzeihen. Sie hatte schließlich nur einige Bücher gelesen, und das auch nur auf Veranlassung Akkarins.
    Sie runzelte die Stirn. Akkarin stand durch dieses Verhalten nur umso schlechter da. Und er ermutigte die Gilde, das genauso zu sehen. Seit sie zum ersten Mal von den Ichani gehört hatte, hatte sie die Hoffnung gehegt, dass die

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