Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
zusammenzucken. »Glaubt Ihr wirklich, ich würde zulassen, dass sie Euch hinrichten?«
Es entstand eine lange Pause, bevor er antwortete.
»Ich brauche dich hier, damit du den Kampf an meiner Stelle fortsetzt.«
»Wie könnte ich das tun, wenn mich die Gilde in Zukunft auf Schritt und Tritt beobachten würde?«
»Geringe Chancen sind besser als gar keine. Zumindest würden sie dich, wenn alles andere scheitert, um Rat fragen können.«
»Wenn sie sich meiner sicher wären, hätten sie es niemals auch nur in Betracht gezogen, Euch weiterleben zu lassen«, gab sie zurück. »Ich werde nicht zulassen, dass sie mich als Vorwand benutzen, um Euch zu töten.«
Er machte Anstalten, sich ihr zuzuwenden, hielt jedoch inne, als plötzlich wieder Geräusche durch die Barriere drangen. Lorlen stand auf und schlug einen Gong.
»Es wird Zeit, darüber zu urteilen, ob Akkarin aus der Familie Delvon, Haus Velan, Hoher Lord der Magiergilde, und Sonea, seine Novizin, der Verbrechen schuldig sind, deren sie angeklagt wurden.«
Er streckte eine Hand aus. Darüber erschien eine Lichtkugel, die sogleich zur Decke emporschwebte. Die anderen höheren Magier folgten seinem Beispiel, und schließlich sandten die übrigen Magier Hunderte von Lichtkugeln empor, und strahlende Helligkeit durchflutete die Gildehalle.
»Lautet Euer Urteil, dass Akkarin aus der Familie Delvon, Haus Velan, über jeden Zweifel erhaben schuldig ist an der Ermordung Lord Jolens, seiner Familie und seiner Diener?«
Mehrere Lichtkugeln färbten sich langsam rot, aber die meisten blieben weiß. Die höheren Magier starrten lange Zeit zur Decke hinauf, und Sonea begriff, dass sie die Lichtkugeln zählten. Als sie wieder zu Lorlen hinabblickten, schüttelte jeder von ihnen einmal den Kopf.
»Die Mehrheit entscheidet sich für Nein«, erklärte Lorlen. »Lautet Euer Urteil, dass Akkarin aus der Familie Delvon, Haus Velan, schuldig ist, Wissen über schwarze Magie erstrebt, schwarze Magie erlernt und praktiziert sowie über die vorherigen Anklagepunkte hinaus mit schwarzer Magie getötet zu haben?«
Urplötzlich färbten sich alle Kugeln rot. Lorlen wartete nicht, bis die höheren Magier die Kugeln zählten.
»Die Mehrheit hat auf schuldig erkannt«, rief Lorlen. »Seid Ihr zu dem Urteil gekommen, dass Sonea, die Novizin des Hohen Lords, schuldig ist, Wissen über alte Magie angestrebt und erworben sowie über diese Anklage hinaus schwarze Magie praktiziert und zum Töten benutzt zu haben?«
Die Lichtkugeln blieben rot. Lorlen nickte langsam.
»Die Mehrheit hat sich diesem Urteil angeschlossen. Die vom Gesetz vorgesehene Strafe für diese Verbrechen ist die Hinrichtung. Wir, die höheren Magier, haben über die Angemessenheit dieser Strafe im Lichte der Gründe debattiert, die für das Verbrechen genannt wurden. Wir würden es vorziehen, die Urteilsverkündung aufzuschieben, bis die Stichhaltigkeit dieser Gründe festgestellt ist, aber aufgrund der Natur des Verbrechens sind wir der Meinung, dass unverzüglich Schritte unternommen werden müssen.« Er hielt inne. »Wir haben beschlossen, Akkarin mit Verbannung aus Kyralia und allen Verbündeten Ländern zu bestrafen.«
Ein Raunen lief durch die Halle, als die Magier diese Neuigkeit bedachten. Sonea hörte einige schwache Proteste, aber kein Magier erhob die Stimme, um zu widersprechen.
»Akkarin aus der Familie Delvon, Haus Velan, Ihr seid nicht länger willkommen in den Verbündeten Ländern. Eine Eskorte wird Euch in das nächstgelegene Land, das nicht zum Bündnis gehört, begleiten. Akzeptiert Ihr dieses Urteil?«
Akkarin blickte zum König auf, dann ließ er sich auf ein Knie nieder. »Wenn es der Wille des Königs ist.«
Der Herrscher zog die Augenbrauen in die Höhe. »Es ist mein Wille«, bekräftigte er.
»Dann werde ich fortgehen.«
Stille legte sich über die Halle, als Akkarin sich wieder erhob. Lorlens Seufzer der Erleichterung war deutlich zu hören. Er wandte sich zu Sonea um.
»Sonea. Wir, die höheren Magier, haben entschieden, dir eine zweite Chance zu bieten. Du wirst unter folgenden Bedingungen bei uns bleiben: Du musst ein Gelübde ablegen, dass du nie wieder schwarze Magie benutzen wirst, es wird dir von diesem Tag an nicht länger gestattet sein, das Gelände der Gilde zu verlassen, und du wirst niemals andere unterrichten. Akzeptierst du dieses Urteil?«
Sonea starrte Lorlen ungläubig an. Die Gilde hatte Akkarin in die Verbannung geschickt, ihr jedoch verziehen - obwohl sie
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