Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
Gilde, wenn sie die Wahrheit erführe, Akkarin verzeihen würde. Aber jetzt fragte sie sich, ob Akkarin diese Möglichkeit überhaupt je in Betracht gezogen hatte.
    Wenn er nicht auf Vergebung hoffte, was hatte er dann vor? Er wollte sich doch gewiss nicht hinrichten lassen?
    Nein, wenn es so weit käme, würde er kämpfen und fliehen. Aber würde er es schaffen?
    Wieder fragte sie sich, wie viel von seiner Kraft er bei dem Kampf gegen die Ichani verbraucht haben mochte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als ihr klar wurde, dass er durchaus zu schwach sein könnte, um der Gilde zu entkommen.
    Es sei denn, sie gäbe ihm all ihre Kraft, einschließlich der Energie, die sie von der Ichani genommen hatte.
    Sie brauchte ihn lediglich zu berühren und ihm die Energie zu schicken. Die Krieger, die sie umringten, würden versuchen, sie aufzuhalten. Sie würde gegen sie kämpfen müssen.
    Aber dann würden sie erkennen, dass sie mehr Kraft benutzte, als sie hätte besitzen dürfen.
    Und wenn das geschah, würden sie keinesfalls geneigt sein, ihr zu vergeben.
    Ihr blieb also nur eine einzige Möglichkeit, um Akkarin zu retten. Sie musste bekennen, dass sie ebenfalls schwarze Magie praktiziert hatte.
    »Sonea.«
    Als sie aufblickte, stellte sie fest, dass Lorlen sie aufmerksam beobachtete.
    »Ja, Administrator.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Hat Akkarin dir beigebracht, wie man in einem widerstrebenden Geist lesen kann?«
    »Ja.«
    »Und du bist dir sicher, dass das, was du in den Gedanken des Spions gesehen hast, der Wahrheit entsprach?«
    »Ich bin mir sicher.«
    »Wo warst du in der Nacht, als Lord Jolen gestorben ist?«
    »Ich war mit dem Hohen Lord zusammen.«
    Lorlen runzelte die Stirn. »Was hast du getan?«
    Sonea zögerte. Dies war der Moment, in dem sie sich hätte offenbaren müssen. Aber Akkarin würde das möglicherweise nicht wollen.
    Er will, das jemand, der die Wahrheit kennt, in der Gilde bleibt. Aber welchen Nutzen werde ich haben, wenn er tot ist? Besser, wir fliehen gemeinsam. Wenn die Gilde unsere Hilfe braucht, kann sie über Lorlens Blutring mit uns in Verbindung treten.
    »Sonea?«
    Eines weiß ich mit Gewissheit. Ich kann nicht zulassen, dass sie Akkarin töten.
    Sie holte tief Luft, dann sah sie Lorlen direkt in die Augen.
    »Er hat mich in schwarzer Magie unterwiesen.«
    Ein Aufkeuchen ging durch die Halle. Am Rand ihres Gesichtsfelds nahm sie wahr, dass Akkarin sie anstarrte, aber sie hielt den Blick auf Lorlen gerichtet. Ihr Herz hämmerte, und ihr war übel, aber sie zwang sich, weiterzusprechen. »Ich habe ihn gebeten, mich zu unterrichten. Anfangs hat er es abgelehnt. Erst nachdem die Spionin der Ichani ihn verletzt hatte, konnte ich -«
    »Du hast freiwillig schwarze Magie erlernt?«, rief Vinara.
    Sonea nickte. »Ja, Mylady. Als der Hohe Lord verletzt wurde, ist mir bewusst geworden, dass niemand den Kampf gegen die Ichani würde fortsetzen können, falls er stürbe.«
    Lorlen sah zu Akkarin hinüber. »Jetzt wird es tatsächlich niemanden mehr geben.«
    Bei seinen Worten überlief Sonea ein Frösteln. Offensichtlich hatte Lorlen Akkarins Strategie durchschaut. Die Erkenntnis, dass ihre Vermutungen richtig gewesen waren, erfüllte sie mit bitterer Befriedigung.
    Als sie Akkarin ansah, erschrak sie über den Zorn in seinen Zügen. Hastig wandte sie den Blick ab. Ich habe versprochen, mich an seine Anweisungen zu halten. Zweifel stiegen in ihr auf. Habe ich mich geirrt? Habe ich soeben einen Plan zunichte gemacht, den zu durchschauen ich nicht klug genug war?
    Akkarin wollte sich selbst opfern, damit sie in der Gilde bleiben konnte, das wusste sie. Aber ihm musste doch klar sein, dass sie sich möglicherweise weigern würde, ihn im Stich zu lassen.
    »Sonea.«
    Mit immer noch hämmerndem Herzen zwang sie sich, Lorlen anzusehen.
    »Hat Akkarin Lord Jolen getötet?«
    »Nein.«
    »Hat er die Zeugin getötet?«
    Bei dieser Frage krampfte sich ihr Magen zusammen. »Das weiß ich nicht. Ich habe diese Zeugin nicht gesehen, daher kann ich darüber keine Auskunft geben. Ich kann nur sagen, dass ich ihn niemals eine Frau habe töten sehen.«
    Lorlen nickte und wandte sich zu den höheren Magiern um. »Gibt es noch weitere Fragen?«
    »Ja«, meldete sich Balkan zu Wort. »Als wir in Akkarins Residenz kamen, war keiner von euch beiden dort, weder du noch Akkarin. Ihr seid kurz darauf gemeinsam erschienen. Wo seid ihr gewesen?«
    »Wir waren in der Stadt.«
    »Warum?«
    »Um gegen die sachakanische

Weitere Kostenlose Bücher