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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Als er die schwarzen Roben zerriss und die rituellen Worte sprach, bildeten die übrigen höheren Magier eine Reihe hinter ihm, und Sonea begriff, dass sie darauf warteten, es Lorlen und Balkan gleichzutun.
    Als Balkan auf sie zukam, zwang sie sich, mit anzusehen, wie der Krieger ihre Robe zerriss und die rituellen Worte sprach. Es bedurfte all ihrer Entschlossenheit, aber sie brachte es fertig, seinem Blick standzuhalten, ebenso wie sie den Blicken eines jeden der Magier standhielt, die nun folgten.
    Als alle höheren Magier das Ritual vollführt hatten, stieß Sonea einen Seufzer der Erleichterung aus. Die restlichen Mitglieder der Gilde erhoben sich von ihren Plätzen. Statt jedoch durch die Türen der Gildehalle hinauszugehen, traten sie einer nach dem anderen auf Akkarin zu.
    Es sah so aus, als würde sie diese Zeremonie der Verstoßung noch viele, viele weitere Male ertragen müssen.
    Vollkommen reglos ließ sie über sich ergehen, dass Magier, die sie unterrichtet hatten, vor sie hintraten, um ihre Roben zu zerreißen, während ihre Gesichter Missbilligung oder Enttäuschung ausdrückten. Lady Tyas rituelle Worte waren kaum hörbar, und sie eilte hastig davon. Lord Yikmo musterte sie forschend, dann schüttelte er traurig den Kopf. Schließlich waren nur noch wenige Magier übrig. Als diese in den Kreis traten, blickte Sonea auf, und ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    Rothen und Dannyl.
    Ihr ehemaliger Mentor ging langsam auf Akkarin zu, und seine Augen brannten vor Zorn, dann bewegten sich Akkarins Lippen. Sonea konnte nicht ganz verstehen, was er sagte, aber das Feuer in Rothens Augen erlosch. Rothen murmelte eine Antwort, und Akkarin nickte kurz. Dann streckte Rothen stirnrunzelnd die Hand aus, um Akkarins Robe zu zerreißen. Er sprach die rituellen Worte und machte dann, ohne aufzublicken, die wenigen Schritte bis zu ihr.
    Ihre Kehle schnürte sich zusammen. Rothens Gesicht wirkte ausgezehrt und gefurcht. Schließlich sah er zu ihr auf, und seine blassblauen Augen schimmerten, als sich Tränen darin sammelten.
    » Warum, Sonea?«, flüsterte er heiser.
    Auch ihre Augen wurden feucht. Sie presste die Lider fest zusammen und schluckte.
    »Sie schicken ihn in den Tod.«
    »Und du?«
    »Zwei können vielleicht überleben, wo einer scheitern würde. Die Gilde muss die Wahrheit selbst herausfinden. Wenn es so weit ist, werden wir zurückkehren.«
    Er holte tief Luft, dann trat er vor und umarmte sie. »Pass auf dich auf, Sonea.«
    »Das werde ich tun, Rothen.«
    Ihre Stimme versagte, als sie seinen Namen nannte. Er wandte sich ab, und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass er ihre Robe nicht zerrissen hatte. Eine Träne lief ihr über die Wange, und sie wischte sie hastig fort, als Dannyl vor sie hintrat.
    »Sonea.«
    Sie zwang sich, zu ihm aufzusehen. Dannyl begegnete ihrem Blick vollkommen ruhig.
    »Sachakaner, wie?«
    Sie nickte nur, da sie ihrer Stimme nicht traute.
    Er schürzte die Lippen. »Wir werden der Sache nachgehen.« Dann klopfte er ihr auf die Schulter und drehte sich um. Sie sah ihm nach, während er zu Rothen hinüberging.
    Dann wurde ihre Aufmerksamkeit abgelenkt, als die Krieger, die sie und Akkarin umringten, einer nach dem anderen herbeikamen, um das Ritual auszuführen. Als sie fertig waren, sah Sonea sich um und stellte fest, dass die Magier zwei Reihen gebildet hatten, die zu den Türen der Gildehalle führten. Hinter ihnen standen die Novizen. Sonea war zutiefst erleichtert darüber, dass sie nicht in das Ritual eingeschlossen worden waren. Regin in dieser Situation gegenüberzustehen, wäre... interessant gewesen.
    Die höheren Magier bildeten, angeführt von Lorlen, einen zweiten Kreis um die Kriegereskorte. Als der Administrator auf die Türen der Gildehalle zuging, folgte ihm diese doppelte Eskorte vorbei an den beiden Reihen von Magiern bis zum Eingang der Universität.
    Vor dem Gebäude stand ein Kreis von Pferden, die von Stallburschen festgehalten wurden. Akkarin ging auf die beiden Pferde in der Mitte zu, und Sonea folgte ihm. Als er sich in den Sattel des einen Tieres schwang, zögerte sie und betrachtete skeptisch das andere Pferd.
    »Zweifelst du an deiner Entscheidung?«
    Sonea wandte sich um; Lord Osen stand neben ihr, die Zügel seines Reittiers in der Hand.
    Sonea schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nur... ich bin noch nie zuvor geritten.«
    Er drehte sich zu den Magiern um, die jetzt durch die Türen hinter ihr strömten, dann wendete er sein Pferd, so dass die

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