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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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weiter. Halt dich so weit wie möglich im Schatten, selbst wenn du dadurch langsamer vorankommst.«
    Sie nickte. Akkarin wandte sich ab und war kurz darauf in der Nacht verschwunden. Einen Moment lang machte es ihr furchtbare Angst, allein gelassen zu werden, aber dann holte sie tief Luft und schob ihre Furcht beiseite.
    Sie richtete sich auf, schuf eine Scheibe aus Magie und erhob sich in die Luft. Als sie über den Abgrund hinwegglitt, blickte sie hinab. Die Schlucht war sehr tief. Sie richtete den Blick auf die andere Seite und setzte ihren Weg fort. Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, seufzte sie erleichtert auf. Sie hatte noch nie unter Höhenangst gelitten, aber neben dem Abgrund, den sie soeben überquert hatte, nahmen sich selbst die höchsten Gebäude Imardins wie die Treppen zur Universität aus.
    Es war überraschend einfach, sich im Schatten zu halten. Der Mond stand direkt über ihr, aber der Hang war hier zu gigantischen Stufen erodiert. Die nächste davon schien die naheliegendste Fortsetzung ihres Weges zu sein. Also stieg sie zur nächsten Stufe hinunter.
    Allein die Notwendigkeit, sich im Schatten zu halten, bedeutete allerdings, dass sie schlechter sehen konnte. Mehr als einmal wäre sie um ein Haar in eine Felsspalte gestürzt. Nachdem sie endlose Zeit gelaufen war, blickte sie zum Himmel auf und sah, dass der Mond jetzt beinahe die Gipfel über ihr erreicht hatte.
    Wieder regte sich Furcht in ihr, als ihr bewusst wurde, wie viel Zeit vergangen war, seit Akkarin sie verlassen hatte. Sie bedachte noch einmal seinen Plan. Wenn er eine Viertelstunde an der linken Seite der Schlucht entlangging, brauchte er noch einmal eine Viertelstunde für den Rückweg, was bedeutete, dass er eine halbe Stunde hinter ihr war. Was, wenn Akkarin sich verrechnet hatte? Was, wenn der Verfolger nur eine halbe Stunde hinter ihnen gelegen hatte, statt einer ganzen Stunde? Dann hatten Akkarin und der Ichani die Schlucht vielleicht gleichzeitig erreicht...
    Ihr wurde bewusst, dass sie langsamer geworden war, und sie zwang sich, ihren Schritt zu beschleunigen. Akkarin war nicht tot. Wenn der Ichani ihn gefangen genommen hätte, hätte er nach ihr gerufen, um sie zu warnen.
    Aber was war, wenn er sie mit einer List dazu gebracht hatte, ihn zu verlassen?
    Mach dich nicht lächerlich, schalt sie sich. Er würde dich niemals den Ichani ausliefern.
    Es sei denn... es sei denn, er hatte den Verfolger weggelockt, um sie zu retten, weil er wusste, dass der Ichani ihn einholen und töten würde.
    Sie blieb stehen und sah hinter sich. Weit reichte ihr Blick nicht, dazu war der Berg zu zerklüftet. Seufzend zwang sie sich weiterzugehen. Hör auf zu grübeln, dachte sie. Konzentrier dich.
    Sie wiederholte die Worte so lange, bis sie sich in ihrem Kopf zu einer Art von Gesang formten. Nach einer Weile ertappte sie sich dabei, dass sie sie wie eine Beschwörung lautlos mit den Lippen formte. Der Rhythmus der Worte trug sie weiter, von einem Schritt zum nächsten. Dann bog sie um einen Felsvorsprung und trat in einen Abgrund.
    Sie riss die Arme hoch und schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich an der Felswand festzuhalten.
    Mit hämmerndem Herzen zog sie sich wieder hinauf. Eine riesige Schlucht versperrte ihren Weg. Keuchend vor Angst und Anstrengung starrte sie zur gegenüberliegenden Felswand hinüber und versuchte zu entscheiden, was sie als Nächstes tun sollte. Sie könnte zur anderen Seite hinüberschweben, aber während sie das tat, würde sie deutlich zu sehen sein.
    Der Klang hastiger Schritte hinter ihr war alles an Warnung, was ihr zuteil wurde. Sie wollte sich umdrehen, aber etwas stieß von hinten gegen sie, dann presste sich eine Hand auf ihren Mund, um ihren Schrei zu ersticken. Sie stürzte nach vorn, über den Rand des Abgrunds.
    Im nächsten Moment war sie von Magie umgeben und spürte, wie ihr Sturz sich verlangsamte. Gleichzeitig erkannte sie einen vertrauten Geruch.
    Akkarin.
    Er hielt sie fest an sich gedrückt. Sie drehten sich in der Luft um und stiegen langsam empor. Die rissige Wand der Schlucht zog an ihnen vorbei, dann war vor ihnen plötzlich Schwärze. Dort schwebten sie hinein.
    Ihre Füße trafen auf einen unebenen Grund, und als Akkarin sie losließ, riss sie die Arme hoch, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden. Sie fühlte sich benommen und schwindlig und kämpfte einen seltsamen Drang zu lachen nieder.
    »Gib mir deine Kraft.«
    Akkarin war ein Schatten in der Dunkelheit, und seine Stimme

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