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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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tatsächlich, kurz darauf schwebten sie aufwärts, gestützt von einer Scheibe aus Magie unter ihren Füßen. Sie zwang sich, den Blick abzuwenden, denn sie war sich Akkarins Nähe plötzlich überdeutlich bewusst.
    Kurz vor dem Grat ließ Akkarin die magische Scheibe innehalten und spähte zur anderen Seite hinüber. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass ihnen hier keine Gefahr drohte, ließ er sie über die Felskante schweben, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten.
    Sonea sah sich entsetzt um. Der Hang war nicht so steil wie die Felswand unter ihnen, aber sie konnte sich trotzdem nicht vorstellen, wie sie den Aufstieg bewältigen sollten. Risse im Stein und gezackte Vorsprünge durchbrachen die Oberfläche, und an anderen Stellen war der Fels so glatt, dass man ihn ihrer Meinung nach unmöglich bezwingen konnte. Wie sollten sie sich hier zurechtfinden, wenn ihre einzige Lichtquelle der Mond war?
    Akkarin machte sich auf den Weg über den Hang. Sonea holte tief Luft, dann folgte sie ihm. In den nächsten Stunden war sie vollauf damit beschäftigt, über Felsvorsprünge zu klettern, über Spalten im Gestein zu springen und bei alledem ihr Gleichgewicht zu bewahren. Sie verlor jedes Zeitgefühl. Es war einfacher, Akkarin blindlings zu folgen und nur darüber nachzudenken, wie sie das nächste Hindernis bewältigen konnte.
    Der Mond stand sehr viel höher am Himmel, und Sonea hatte mehrmals ihre müden Muskeln geheilt, als Akkarin endlich auf dem Grat eines Felskamms Halt machte. Sie vermutete, dass er auf eine besonders große Felsspalte oder etwas Ähnliches gestoßen war, aber als sie zu ihm hinübersah, blickte er über ihre Schulter in die Ferne.
    Plötzlich packte er sie an den Armen und zog sie zu Boden. Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    »Bleib unten«, sagte er drängend. Er schaute hinter sich. »Man konnte unsere Silhouetten vor dem Himmel sehen.«
    Mit rasendem Puls hockte sie neben ihm. Er starrte in die Richtung, aus der sie gekommen waren, dann zeigte er auf den zerklüfteten Hang vor ihnen. Sie suchte nach dem Grund für seinen Argwohn, konnte aber nichts entdecken und schüttelte schließlich den Kopf.
    »Wo?«
    »Er versteckt sich hinter diesem Felsen, der wie ein Mullook geformt ist«, murmelte er. »Warte einen Moment... da.«
    Etwa fünf- oder sechshundert Schritte entfernt nahm sie einen Schatten wahr, der sich bewegte. Er sprang mit der Sicherheit langer Übung über den Berghang.
    »Wer ist das?«
    »Zweifellos einer von Karikos Verbündeten«, murmelte Akkarin.
    Ein Ichani, dachte Sonea. So bald schon. Wir sind noch nicht so weit, einem von ihnen gegenüberzutreten. Akkarin ist nicht stark genug. Ihr Herz schlug zu schnell, und ihr war übel vor Angst.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Akkarin. »Im Moment haben wir eine Stunde Vorsprung vor ihm. Es muss mehr werden.«
    Immer noch in geduckter Haltung bewegte er sich entlang des Grats bis zu einer Stelle, wo eine Felsplatte halb über einer anderen lag und nur eine kleine Öffnung freiließ. Er schob sich hindurch, dann richtete er sich auf und rannte auf der anderen Seite des Grats hinunter. Sonea eilte ihm nach, und irgendwie gelang es ihr, trotz der Steine, die unter ihren Stiefeln wegrutschten, das Gleichgewicht zu halten.
    Jetzt brauchte sie all ihre Konzentration, um mit ihm Schritt zu halten. Er lief um Felsbrocken herum, rannte über kleine Hänge und blieb kaum einen Moment stehen, bevor er über Felsspalten sprang. Jeder Schritt stellte Soneas Reflexe von Neuem auf die Probe.
    Als Akkarin das nächste Mal im Schatten eines riesigen, runden Felsens stehen blieb, wäre sie um ein Haar mit ihm zusammengeprallt. Akkarin starrte abermals in die Richtung, aus der sie gekommen waren, und Sonea drehte sich um, um nach ihrem Verfolger Ausschau zu halten. Kurz darauf hatte sie ihn entdeckt. Entsetzt stellte sie fest, dass der Abstand zwischen ihnen sich nicht vergrößert hatte.
    Zumindest ist er nicht näher gekommen, sagte sie sich.
    »Es wird Zeit, ihn von unserer Spur abzulenken«, murmelte Akkarin und ging um den Felsen herum. Sonea stockte der Atem, als sie die tiefe Schlucht zu ihren Füßen sah. An dem Punkt, an dem sie jetzt standen, war die Schlucht etwa zwanzig Schritte breit.
    »Ich werde etwa eine Viertelstunde lang nach links gehen, bis ich den Abgrund erreiche. Er wird vermuten, dass wir in die Schlucht hinuntergestiegen sind. Du schwebst zur anderen Seite hinüber und gehst dann parallel zu den Bergen

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