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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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um Jagd auf die Magier zu machen, die nach Sachaka reisten? Wenn er vorhatte, sie einen nach dem anderen zu töten und sich mit ihrer Kraft zu stärken?
    »Rothen?«
    Rothen blickte auf und brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Ich weiß, dass es gefährlich werden wird, Dannyl. Wir werden gewiss nicht mit Roben bekleidet nach Sachaka hineinstolpern und unsere magischen Fähigkeiten zur Schau stellen. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um unbemerkt zu bleiben.« Er deutete auf das Buch. »Man hat sämtliche Berichte über Reisen nach Sachaka für uns kopiert, damit wir sie studieren können Wir werden Kaufleute und ihre Diener befragen. Außerdem wird der König uns einen erfahrenen Spion schicken, der uns lehren wird, so zu sprechen und uns so zu benehmen wie Nichtmagier.«
    Dannyls Lippen verzogen sich zu einem widerstrebenden Lächeln. »Sonea würde das sehr komisch finden.«
    Ein vertrautes Gefühl des Kummers stieg in Rothen auf. »Ja. Früher einmal hätte sie es komisch gefunden.« Er seufzte. »Nun, erzähl mir lieber von deinem Treffen mit den höheren Magiern. Haben sie irgendwelche unbequemen Fragen gestellt?«
    Dannyl blinzelte angesichts des plötzlichen Themenwechsels. »Die eine oder andere. Ich glaube nicht, dass sie viel von Tayend halten, aber das war keine Überraschung.«
    »Nein«, pflichtete Rothen ihm bei. Dann musterte er Dannyl eingehend. »Aber du hältst viel von ihm.«
    »Er ist ein guter Freund.« Dannyl hielt Rothens Blick stand. In seiner Miene spiegelte sich ein Anflug von Trotz. »Wird man von mir erwarten, dass ich ihm in Zukunft aus dem Weg gehe?«
    Rothen zuckte die Achseln. »Du weißt, was die Klatschbasen sagen werden, wenn du es nicht tust. Andererseits kannst du dein Leben nicht von diesen Leuten bestimmen lassen, und in Elyne gelten ohnehin andere Regeln.«
    Dannyl zog die Augenbrauen hoch. »Ja. Was man hier für klug hält, würde dort als unhöflich erachtet werden.«
    »Also, wie ist es? Möchtest du einen Becher Sumi?«
    Dannyl nickte lächelnd. »Ja, gern.«
    Rothen stand auf und ging zu dem Schrank, in dem die Becher und die Sumi-Blätter aufbewahrt wurden. Dann erstarrte er plötzlich.
    - Alle Magier mögen mir bitte Gehör schenken!
    Als Lorlens Gedankenstimme erklang, blinzelte Rothen überrascht.
    - Von jetzt an darf die Gedankenrede nicht länger benutzt werden, es sei denn in einem Notfall. Wenn Ihr es nicht vermeiden könnt, Euch auf diese Weise mit einem anderen Magier in Verbindung zu setzen, achtet darauf, was Ihr offenbart. Wenn Ihr die Gedankenrede eines anderen Magiers auffangt, informiert ihn oder sie bitte von dieser Auflage.
    »Hm«, brummte Dannyl einen Moment später. »Eingedenk der Mission, zu der du bald aufbrechen wirst, ist es mir grässlich, das zu sagen, aber ich werde von Tag zu Tag unruhiger.«
    »Weshalb?«
    »Weil ich Angst davor habe, dass Akkarin uns die Wahrheit gesagt haben könnte.«
     
    Als Cery Savaras Glas wieder auffüllte, versteifte sie sich plötzlich und blickte ins Leere.
    »Was gibt es?«, fragte er.
    Sie blinzelte. »Deine Gilde hat die erste vernünftige Entscheidung getroffen.«
    »Tatsächlich?«
    Sie lächelte. »Sie hat die Gedankenrede verboten.«
    Cery füllte auch sein eigenes Glas wieder auf. »Wird ihnen das viel nützen?«
    »Es hätte ihnen etwas nützen können, wenn sie es vor einer Woche getan hätten.« Sie zuckte die Achseln und griff nach ihrem Glas. »Aber es ist gut, dass die Ichani jetzt nichts mehr über die Pläne der Gilde erfahren werden.«
    »Nur dass du auch nichts mehr erfahren wirst.«
    Sie zuckte die Achseln. »Nein. Aber das spielt keine Rolle.«
    Cery betrachtete sie. Sie hatte irgendwo ein zauberhaftes Kleid gefunden, das aus einem kostbaren, weichen Stoff geschneidert war. Der tiefe Purpurton brachte ihre Haut wunderbar zur Geltung. Und wenn sie ihn ansah, erstrahlten ihre Augen in einem vollen, warmen Goldton.
    Aber jetzt hatte sie den Blick gesenkt, und ihr ausdrucksvoller Mund war zu einer schmalen Linie geworden.
    »Savara -«
    »Bitte mich nicht zu bleiben.« Sie sah auf und bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick. »Ich muss gehen. Ich muss meinen Leuten gehorchen.«
    »Ich wollte nur -«
    »Ich kann nicht bleiben.« Sie stand auf und begann, im Raum auf und ab zu gehen. »Ich wünschte, ich könnte es. Würdest du mit mir fortgehen und mich in mein Land begleiten... wenn du weißt, was deiner Heimat bevorsteht? Nein. Du musst deine eigenen Leute schützen. Ich

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