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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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klang befehlend. Sie mühte sich, ein wenig Kontrolle über ihre Atmung zurückzugewinnen.
    »Ich -«
    »Sofort!«, sagte er drängend. »Der Ichani kann es spüren. Schnell.«
    Sie streckte die Hände aus. Seine Finger berührten die ihren, dann umschlang er ihre Hände. Sie schloss die Augen und sandte einen stetigen Strom von Energie aus. Als ihr die Bedeutung dessen bewusst wurde, was Akkarin gesagt hatte, beschleunigte sie den Strom, bis die Energie förmlich aus ihr heraussprudelte.
    »Genug, Sonea.«
    Sie öffnete die Augen, und eine Woge der Erschöpfung schlug über ihr zusammen.
    »Du hast mir zu viel gegeben«, sagte er. »Du hast dich ermüdet.«
    Sie gähnte. »Ich brauche die Energie nicht.«
    »Nein? Wie willst du dann jetzt weitergehen?« Er seufzte. »Ich könnte dich wahrscheinlich heilen, aber... vielleicht sollten wir einfach hier bleiben. Wenn er gesehen hätte, in welche Richtung wir gegangen sind, wäre er uns mittlerweile gefolgt. Und wir haben seit Tagen nicht mehr geschlafen.«
    Sonea schauderte und blickte auf. »Er war mir so nahe?«
    »Ja. Ich habe einen anderen Weg genommen als ihr beiden, deshalb konnte ich ihn beobachten. Mir ist aufgefallen, dass er dir mühelos gefolgt ist, meine Spur jedoch nicht aufgenommen hat, obwohl ich deinen Weg mehrmals gekreuzt habe. Als ich nahe genug war, um ihn zu beobachten, hat sein Verhalten mir klar gemacht, dass er dich spüren konnte. Also habe ich mich konzentriert und festgestellt, dass ich es ebenfalls konnte. Du bist nicht daran gewöhnt, zusätzliche Energie aufzunehmen, so dass du keine absolute Kontrolle darüber hattest.«
    »Oh.«
    »Glücklicherweise konnte ich dich einholen, als du diese Felsspalte erreicht hast. Einen Moment später, und er hätte dich gefunden.«
    »Oh.«
    »Du wirst hier schlafen, während ich Wache halte.«
    Sie seufzte vor Erleichterung. Sie war schon, bevor sie ihm all ihre Kraft gegeben hatte, bis auf die Knochen erschöpft gewesen. Eine winzige Lichtkugel erschien und offenbarte, dass sich der Riss ein Stück in den Fels hineinzog. Der Boden war mit großen Steinen übersät. Obwohl Sonea sich verzweifelt wünschte, sich hinlegen und schlafen zu können, betrachtete sie jetzt entsetzt den Boden.
    Nachdem sie ein relativ ebenes Fleckchen gefunden hatte, füllte sie einige Vertiefungen mit kleineren Steinen, dann legte sie sich nieder. Es war nicht sehr bequem. Sie lächelte schief und dachte daran, dass sie vor langer Zeit auf dem Fußboden von Rothens Gästezimmer geschlafen hatte, weil sie nicht an weiche Betten gewöhnt war.
    Akkarin setzte sich in die Nähe des Eingangs. Seine Lichtkugel erlosch wieder, und Sonea fragte sich, wie sie jemals Schlaf finden sollte, solange sie wusste, dass ganz in der Nähe ein Ichani nach ihnen suchte.
    Aber die Erschöpfung gewann die Oberhand über ihre Angst und die scharfen Kanten der Steine, und schon bald wanderten ihre Gedanken fort von allen Sorgen des Augenblicks.

22. Ein Meinungsaustausch
    Von außen waren über den hohen, runden Mauern, die den Palast umgaben, nur dessen Türme zu sehen. Als die Kutsche der Gilde in die Ringstraße einbog, die um die Mauer herumführte, blickte Lorlen auf, und ein Stich der Furcht durchzuckte ihn. Sein letzter Besuch im Palast lag viele Jahre zurück. Um die Angelegenheiten, die es zwischen dem König und der Gilde zu besprechen galt, kümmerte sich stets der Hohe Lord. Obwohl zwei Magier - die Ratgeber des Königs - dem Monarchen täglich aufwarteten, bestand ihre Aufgabe darin, zu schützen und zu beraten, nicht hingegen darin, Befehle bezüglich der Gilde zu empfangen oder auszuführen. Jetzt, da Akkarin fort war, oblagen die Pflichten des Hohen Lords dem Administrator.
    Als hätte ich nicht schon genug zu tun, dachte Lorlen. Heute jedoch hatte der König darum gebeten, dass alle höheren Magier sich im Palast einfanden. Lorlen betrachtete seine Begleiter.
    Während Lady Vinara vollkommen ruhig wirkte, zeigte Lord Sarrins Gesicht einen sorgenvollen Ausdruck. Auslandsadministrator Kito trommelte mit den Fingern der einen Hand auf die andere. Lorlen war sich nicht sicher, ob dies ein Zeichen von Nervosität oder von Ungeduld war. Nicht zum ersten Mal wünschte er, dass Kitos Pflichten ihn nicht so häufig von der Gilde weggeführt hätten. Wenn er Kito besser gekannt hätte, wäre es ihm vielleicht möglich gewesen, an diesen kleinen Gewohnheiten die Stimmung des Mannes abzulesen.
    Die Kutsche verlangsamte ihre Fahrt und bog dann in

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