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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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die Auffahrt zum Palast ein. Zwei riesige, geschwärzte Eisentore schwangen nach innen auf, ein jedes bemannt von zwei Wachposten. Mehrere andere Wachen, die zu beiden Seiten des Eingangs standen, verneigten sich, als Lorlens Kutsche in einen großen, umfriedeten Innenhof fuhr.
    Im Hof verteilt standen stolz die Statuen früherer Könige. Vor den prächtigen Palasttoren kam die Kutsche schließlich zum Stehen. Als Lorlen ausstieg, trat ein Wachmann vor und verbeugte sich.
    Lorlen beobachtete, wie die zweite Kutsche der Gilde hinter der ersten hielt, dann ging er auf den Begrüßer an den Toren zu. Die Aufgabe der Grüßer bestand darin, jeden Besucher des Palastes mit geziemender Förmlichkeit willkommen zu heißen und später einen Bericht zu verfassen. Als Kind hatte Lorlen zu seiner Faszination gehört, dass die Grüßer ihre eigene Kurzschrift entwickelt hatten, um diesen Prozess zu beschleunigen.
    Der Mann verneigte sich elegant.
    »Administrator Lorlen. Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen.« Der Blick seiner wachsamen Augen bewegte sich von einem Magier zum anderen, während er jeden von ihnen begrüßte. »Willkommen im Palast.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Lorlen. »Der König hat uns hergerufen.«
    »Man hat mich davon in Kenntnis gesetzt.« Der Mann hielt in einer Hand ein kleines Brett. Aus einem Schlitz an der Seite zog er ein quadratisches Stück Papier und schrieb mit einem Tintenstock mehrere schnelle Zeichen darauf. Ein Junge, der in der Nähe wartete, eilte herbei, verneigte sich und nahm das Papier entgegen.
    »Euer Führer«, sagte der Grüßer. »Er wird Euch jetzt zu Seiner Majestät König Merin bringen.«
    Der Junge huschte zu einer der riesigen Palasttüren hinüber, zog sie auf und trat dann beiseite. Lorlen ging den anderen Magiern voran in die Eingangshalle des Palastes.
    Sie war einer der Hallen in der Universität nachgebildet. Einige sehr zierlich wirkende Wendeltreppen führten von der Halle in das darüberliegende Geschoss. Es gab jedoch noch viele weitere solcher Treppen im Palast; sie waren alle mit Gold geschmückt und wurden jeweils von mehreren herabhängenden Lampen erhellt. In der Mitte des Raums klickte und sirrte ein kunstvoll gearbeiteter Zeitmesser. Sie folgten dem Jungen eine Treppe hinauf.
    Ihr Führer geleitete sie durch hohe Türen, breite Korridore und Hallen. Nachdem sie eine weitere lange, schmale Treppe hinaufgestiegen waren, gelangten sie zu einer Tür von gewöhnlicher Größe, die von zwei Wachen versperrt wurde. Der Junge bat sie zu warten, dann schlüpfte er an den Wachen vorbei. Nach kurzer Zeit kam er zurück und erklärte, dass der König sie empfangen wolle.
    Als Lorlen in den Raum dahinter trat, erregten die hohen, schmalen Fenster sofort seine Aufmerksamkeit. Sie gaben den Blick auf die gesamte Stadt und das umliegende Land frei. Er begriff, dass sie sich in einem der Palasttürme befanden. Als er nach Norden blickte, erwartete er beinahe, eine dunkle Linie von Bergen zu sehen, aber natürlich lag die Grenze weit jenseits des Horizonts.
    Der König saß in einem großen, bequemen Sessel auf der gegenüberliegenden Seite des Raums. Die Ratgeber des Königs standen links und rechts von ihm, und ihre Mienen waren wachsam und ernst. Lord Mirken war der Ältere von beiden. Lord Rolden und der König waren fast gleichaltrig, und Lorlen wusste, dass Rolden dem König ebenso ein Freund war wie ein Beschützer.
    »Euer Majestät«, sagte Lorlen. Er ließ sich auf ein Knie nieder und hörte das Rascheln von Roben hinter sich, als die anderen höheren Magier seinem Beispiel folgten.
    »Administrator Lorlen«, erwiderte der König, »und höhere Magier der Gilde. Steht bequem.«
    Lorlen und die anderen erhoben sich.
    »Ich wünsche, mit Euch und Euren Kollegen die Behauptungen des ehemaligen Hohen Lords zu erörtern«, fuhr der König fort. Sein Blick wanderte von einem Magier zum nächsten, dann runzelte er die Stirn. »Wo ist Lord Balkan?«
    »Das Oberhaupt der Krieger ist noch in der Nordfestung, Euer Majestät«, erklärte Lorlen, »ebenso wie die Magier, die Akkarin zur Grenze eskortiert haben.«
    »Wann wird Lord Balkan zurückkehren?«
    »Er beabsichtigt, im Fort zu bleiben für den Fall, dass Akkarin versuchen sollte, über diesen Weg nach Kyralia zurückzukehren. Allerdings hat er noch einen zweiten Grund für sein Verhalten: Falls sich Akkarins Worte als wahr erweisen und diese Ichani versuchen sollten, nach Kyralia einzudringen, wäre es ebenfalls

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