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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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aus dem Haus Tellen sich verspäten würde und um Entschuldigung bitten lasse.
    Lorlen nickte. »Vielen Dank. Du darfst gehen.«
    Der Bote verneigte sich abermals, dann zögerte er und sah sich um.
    »Zieht es in diesem Raum häufig unerklärlicherweise, Mylord?«
    Lorlen musterte den Mann eingehend. Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, lächelte dann jedoch und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    »Raven.«
    Wieder verbeugte sich der Mann.
    »Woher habt Ihr die Uniform?«
    »Ich sammle sie.«
    So sieht also ein königlicher Spion aus, ging es Rothen durch den Kopf. Er hatte jemanden erwartet, der verschlagen und intelligent wirkte. Stattdessen war Ravens Erscheinung überraschend gewöhnlich.
    »Eine nützliche Angewohnheit in Eurem Beruf«, bemerkte Lorlen.
    »Sehr nützlich.« Der Mann schauderte. »Wollt Ihr, dass ich die Quelle dieses Luftzugs finde?«
    Lorlen nickte. Der Spion durchquerte den Raum und machte sich daran, die Mauern zu untersuchen. Nach einer Weile blieb er stehen, zog ein Nasentuch hervor, wischte damit den Rahmen eines Gemäldes ab und schob dann lächelnd die Hand dahinter.
    Ein Teil der Wand glitt auf.
    »Die Quelle Eures Luftzugs«, verkündete Raven. Er drehte sich zu Lorlen um, und ein Ausdruck der Enttäuschung huschte über seine Züge. »Aber ich sehe, dass Ihr das bereits wusstet.« Er bewegte abermals die Hand, und das Paneel schloss sich wieder.
    »Jeder hier weiß von den Durchgängen in den Mauern der Universität«, sagte Lorlen. »Allerdings weiß nicht jeder, wo die Eingänge liegen. Es ist verboten, sie zu benutzen, obwohl ich vermute, dass der ehemalige Hohe Lord diese Regel häufig missachtet hat.«
    Rothen verkniff sich ein Lächeln. Trotz der Sorglosigkeit, die Lorlen an den Tag legte, stand eine Falte zwischen seinen Augenbrauen, und er blickte immer wieder zu dem Gemälde hinüber. Rothen vermutete, dass der Administrator sich fragte, ob Akkarin ihm wohl nachspioniert haben mochte.
    Raven trat vor den Schreibtisch des Administrators. »Warum ist es verboten, diese Gänge zu benutzen?«
    »Sie sind an manchen Stellen nicht sicher. Wenn die Novizen Magier dabei beobachten würden, dass sie sie benutzen, würden sie sich versucht fühlen, das Gleiche zu tun - bevor sie in der Lage sind, sich gegen Einstürze zu schützen.«
    Raven lächelte. »Das ist natürlich nur der offizielle Grund. In Wirklichkeit wollt Ihr nicht, dass Magier oder Novizen einander ausspionieren.«
    Lorlen zuckte die Achseln. »Ich bin davon überzeugt, dass mein Vorgänger diese Möglichkeit in Betracht gezogen hat, als er diese Regel aufstellte.«
    »Falls sich die Prophezeiungen Eures ehemaligen Hohen Lords als wahr erweisen sollten, werdet Ihr vielleicht den Wunsch haben, diese Regel wieder aufzuheben.« Raven sah Solend an und anschließend Yikmo. Als Rothen mit dem gleichen berechnenden Blick bedacht wurde, fragte er sich, was der Spion wohl von ihm halten mochte. Die Miene des Mannes verriet nichts von seinen Gedanken. »Diese Gänge könnten sich als wertvolle Fluchtwege erweisen«, fügte Raven hinzu. Dann wandte er sich wieder zu Lorlen um. »Ich habe alle Bücher, Berichte und Karten studiert, die Ihr mir geschickt habt. Es sollte nicht schwierig sein, herauszufinden, ob diese Ichani tatsächlich existieren, vor allem, wenn sie so leben, wie der ehemalige Hohe Lord es beschrieben hat. Ihr braucht dazu nicht drei Magier nach Sachaka zu schicken.«
    »Wie viele sollten wir Eurer Meinung nach denn schicken«, fragte Lorlen.
    »Keinen«, antwortete Raven. »Ihr solltet Nichtmagier hinschicken. Wenn die Ichani tatsächlich existieren und einen von Euren Magiern gefangen nehmen, werden sie zu viel über Euch in Erfahrung bringen.«
    »Nicht mehr als sie in Erfahrung bringen werden, wenn sie Akkarin fangen«, wandte Lorlen ein.
    »Es hört sich so an, als wüsste er genug über Sachaka, um auf sich aufzupassen«, erwiderte Raven, »während diese Magier nicht über ein solches Wissen verfügen.«
    »Deshalb haben wir Euch hergebeten, um sie auszubilden«, erklärte Lorlen gelassen. »Und es hat einen Vorteil, Magier nach Sachaka zu schicken. Sie können unverzüglich darüber berichten, was sie entdecken.«
    »Und indem sie das tun, geben sie ihre Identität preis.«
    »Sie sind angewiesen worden, nur im äußersten Notfall die Gedankenrede zu benutzen.«
    Raven nickte langsam. »Dann möchte ich eine dringende Empfehlung geben.«
    »Ja?«
    Er sah Rothen an. »Schickt nur einen dieser

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