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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Akkarins langen Schritten mitzuhalten. Wenn sie ihn dazu bringen konnte, mit ihr zu reden, würde er vielleicht für kurze Zeit sein Tempo drosseln.
    »Wohin gehen wir?«
    Akkarin zögerte, blieb jedoch nicht stehen und drehte sich auch nicht zu ihr um.
    »Weg von dem Pass.«
    »Und dann?«
    »Irgendwohin, wo wir in Sicherheit sind.«
    »Habt Ihr einen bestimmten Ort im Sinn?«
    »Ich will nur irgendwohin, wo wir weit weg sind von Sachaka und den Verbündeten Ländern.«
    Sonea hielt inne und starrte auf Akkarins Rücken. Weg von Sachaka und Kyralia? Er hatte nicht die Absicht, in der Nähe zu bleiben, damit er der Gilde beistehen konnte, wenn die Ichani angriffen? Er würde Kyralia doch gewiss nicht im Stich lassen?
    Es ergab jedoch durchaus Sinn. Was sonst konnten sie tun? Sie waren nicht stark genug, um gegen die Ichani zu kämpfen - ebenso wenig wie die Gilde. Und die Gilde würde ihre Hilfe ohnehin nicht annehmen. Was für eine Rolle spielte es da, ob sie blieben oder nicht?
    Trotzdem konnte sie nicht glauben, dass er so leicht aufgab. Sie konnte nicht so leicht aufgeben. Sie würde kämpfen, selbst wenn das bedeutete, dass sie diesen Kampf wahrscheinlich verlor.
    Aber wenn das bedeutete, dass sie Akkarin verlassen musste...?
    Akkarin drehte sich zu ihr um. »Genau genommen habe ich die Absicht, Karikos Gruppe zu finden und selbst ein wenig zu spionieren«, erklärte er. »Wenn ich sie finde, werde ich ein Bild dessen, was ich sehe, an die Gilde schicken.«
    Sonea blinzelte, dann schüttelte sie den Kopf. Er hatte sie also auf die Probe gestellt. Diese Erkenntnis erfüllte sie gleichzeitig mit Erleichterung und Zorn. Dann dachte sie über seine Worte nach, und das Blut gefror ihr in den Adern.
    »Die Ichani werden Euch hören. Sie werden wissen, dass Ihr sie beobachtet«, wandte sie ein. »Sie werden -«
    Er blieb stehen und wandte sich zu ihr um. »Warum bist du mitgekommen, Sonea?«
    Sonea starrte ihn an. Seine Augen glitzerten gefährlich. Zuerst war sie gekränkt, dann wütend.
    »Ihr braucht mich dringender, als die Gilde es tut«, beschied sie ihm.
    Seine Augen wurden schmal. »Dich brauchen? Ich brauche keine halb ausgebildete, ungehorsame Novizin, die ich beschützen muss.«
    Ungehorsam. Deshalb ist er also so wütend. Sie straffte sich. »Wenn Ihr tatsächlich die Absicht habt, diesen schlecht durchdachten Plan in die Tat umzusetzen, dann braucht Ihr mich wahrhaftig«, gab sie zurück.
    Sein Blick flackerte kurz, aber seine Miene wurde nicht weicher.
    »Schlecht durchdacht oder nicht, warum sollte ich dich in meine Pläne einschließen, wenn es dir so sehr widerstrebt, sie zu befolgen?«
    Sie hielt seinem Blick stand. »Es widerstrebt mir nur, Plänen zu folgen, die zu Eurem Tod führen werden.«
    Er blinzelte, dann sah er sie durchdringend an. Auch diesmal wich sie seinem Blick nicht aus. Schließlich wandte er sich abrupt ab und setzte seinen Marsch fort.
    »Deine Anwesenheit hat die Dinge kompliziert. Ich kann nicht tun, was ich beabsichtigt hatte. Ich werde darüber nachdenken müssen, was ich... was wir jetzt tun werden.«
    Sonea eilte ihm nach. »Ihr habt doch nicht wirklich die Absicht gehabt, die Ichani auszuspionieren und der Gilde zu übermitteln, was Ihr gesehen habt?«
    »Ja und nein.«
    »Wenn die Ichani Euch hören, werden sie herausfinden, wo Ihr Euch versteckt.«
    »Natürlich«, erwiderte er.
    Und wenn sie ihn fingen, würden sie ihn nicht versklaven. Sie würden ihn töten. Plötzlich verstand Sonea, was Akkarin der Gilde hätte zeigen wollen. Ein kalter Schauer überlief sie.
    »Nun, wenn Ihr ihnen das zeigt, werdet Ihr die Gilde damit eindeutig von der Existenz der Ichani überzeugen.«
    Er hielt inne und straffte sich. »Ich wollte damit nicht andeuten, dass ich die Absicht hatte, mich zu opfern«, entgegnete er steif. »Die Ichani werden mich nicht hören, wenn ich mich durch Lorlen mit der Gilde in Verbindung setze.«
    Lorlens Ring. Hitze stieg ihr in die Wangen. »Ich verstehe«, erwiderte sie.
    Ich bin eine Närrin, dachte sie. Jedenfalls ist es mir gerade gelungen, mich wie eine Närrin aufzuführen. Vielleicht wäre es besser, wenn ich den Mund hielte.
    Aber während sie den Anstieg fortsetzten, dachte sie über Akkarins Plan nach. Es gab keinen Grund, warum sie es nicht trotzdem versuchen sollten. Sie fragte sich, ob sie das Thema noch einmal anschneiden sollte, beschloss dann jedoch, bis zur nächsten Rast zu warten.
    Als es immer schwieriger wurde, den Weg vor ihnen zu

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