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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Männer nach Sachaka und wählt statt der beiden anderen zwei weitere aus. Eure Spione sollten nicht wissen, wer die beiden jeweils anderen sind. Falls einer von ihnen gefangen genommen wird, würde er sonst die Identität der anderen preisgeben.«
    Lorlen nickte langsam. »Welchen dieser drei Männer würdet Ihr auswählen?«
    Raven wandte sich an Yikmo. »Ihr seid ein Krieger, Mylord. Wenn sie Euch fangen und Eure Gedanken lesen, werden sie zu viel über die Kampfkünste der Gilde in Erfahrung bringen.« Seine nächsten Worte richtete er an Solend. »Verzeiht mir, wenn ich darauf hinweise, Mylord, aber Ihr seid alt. Kein Händler würde einen Mann Eures Alters auf eine anstrengende Reise durch die Ödländer mitnehmen.« Schließlich sah er Rothen an und runzelte die Stirn. »Ihr seid Lord Rothen, nicht wahr?«
    Rothen nickte.
    »Wenn Eure ehemalige Novizin gefangen wird und man ihre Gedanken liest, könnten die Ichani Euch erkennen. Sie weiß jedoch nicht, dass Ihr die Absicht habt, nach Sachaka zu reisen, und es würde wohl kaum eine große Rolle spielen, dass sie Euch kennt, solange Ihr nicht auf den Ichani trefft, der sie gefangen hat.« Er hielt inne, dann nickte er. »Ihr habt ein Gesicht, das Vertrauen weckt. Meine Wahl würde auf Euch fallen.«
    Raven drehte sich um, um Lorlen zu betrachten, und Rothen tat das Gleiche. Der Administrator musterte die drei Magier und den Spion und nickte schließlich.
    »Ich werde Euren Rat annehmen.« Er sah Solend und Yikmo an. »Vielen Dank, dass Ihr Euch freiwillig gemeldet habt. Ich werde später mit Euch beiden sprechen. Fürs Erste sollten wir dafür sorgen, dass nur Rothen hört, was Raven zu sagen hat.«
    Die beiden Magier standen auf. Rothen forschte in ihren Mienen nach Anzeichen von Verärgerung, las aber nicht mehr darin als Enttäuschung. Als sie den Raum verlassen hatten, stellte er fest, dass Raven ihn genau beobachtete.
    »Also«, begann Raven, »was wäre Euch lieber? Das Grau in Eurem Haar loszuwerden oder gänzlich weiß zu werden?«
     
    Als Sonea innehielt, um wieder zu Atem zu kommen, sah sie sich um. Orangefarbene Wolken zogen sich in Streifen über den Himmel, und die Luft wurde beständig kälter. Sie vermutete, dass Akkarin schon bald eine Rast einlegen würde.
    In den drei Nächten seit ihrer Flucht vor dem Ichani war sie Akkarin durch das Gebirge gefolgt. Sie brachen jeden Tag in der Abenddämmerung auf, wanderten, bis es zu dunkel wurde, um noch etwas zu sehen, und ruhten dann, bis der Mond aufging. Sie machten erst wieder Halt, als der Mond hinter den Gipfeln versunken war.
    Als sie in den dunkelsten Stunden des zweiten Morgens Rast gemacht hatten, hatte sie Akkarin aufgefordert, die magische Stärke zu nehmen, die sie zurückgewonnen hatte. Er hatte anfänglich gezögert, bevor er ihr Angebot schließlich doch annahm. Anschließend hatte sie ihm eröffnet, dass sie während der ersten Hälfte des Tages die Wache übernehmen werde. Als er Einwände erheben wollte, hatte sie ihm unumwunden mitgeteilt, was sie von ihrem bisherigen Vorgehen hielt: Sie vertraute ihm nicht, wenn er ihr auch noch so fest versprach, sie zu wecken, wenn die Reihe an sie kam. Die Heiler hatten den Novizen oft die Gefahren geschildert, die es mit sich brachte, wenn man Magie benutzte, um sich über einen zu langen Zeitraum wach zu halten, und Akkarin wirkte von Tag zu Tag erschöpfter und ausgezehrter.
    Als er sich nicht niederlegte, um zu schlafen, hatte sie zuerst vermutet, dies sei seine Art, ihren Vorschlag abzulehnen. Sie hatte bis Mittag gewartet, bevor sie der Erschöpfung nachgab. Als sie am nächsten Morgen wieder die erste Wache übernahm, war er, an einen Felsen gelehnt, eingeschlafen, schreckte jedoch lange vor Mittag wieder aus dem Schlaf hoch und blieb wach.
    Am dritten Morgen entdeckte sie den wahren Grund, warum er sich dem Schlaf widersetzte.
    Sie lehnten beide an einem sonnengewärmten Felsen. Ein Weilchen später bemerkte Sonea, dass Akkarin eingedöst war, was sie mit einiger Befriedigung und Erleichterung erfüllte. Kurz darauf begann er jedoch, den Kopf von einer Seite zur anderen zu drehen, und seine Augäpfel bewegten sich unter den Lidern. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse des Schmerzes und der Furcht, die Sonea einen Schauder über den Rücken jagte. Dann schreckte er jäh aus dem Schlaf hoch, starrte auf die steinige Landschaft vor ihnen und schüttelte sich.
    Ein Albtraum, vermutete sie. Sie hätte ihn gern irgendwie getröstet,

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