Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
reden, Botschafter. Werdet Ihr bald nach Elyne zurückkehren?«
»Das wird wohl noch ein Weilchen dauern. Administrator Lorlen möchte so viele Magier wie möglich hier haben, bis er mehr über Sachaka weiß.«
»Dann hoffe ich, dass ich noch einmal Gelegenheit zu einem Gespräch mit Euch haben werde, Botschafter.« Farand verneigte sich, dann ging er davon.
Dannyl sah dem jungen Mann nach. Farand hatte so viel durchgemacht und dreimal dem Tod ins Auge blicken müssen - er hatte befürchten müssen, die Kontrolle über seine Magie zu verlieren, man hatte ihn zu vergiften versucht, und schließlich hatte ihm noch die Hinrichtung durch die Gilde gedroht. Und irgendwie gelang es ihm, all diese Dinge ohne Groll zu betrachten.
Ein tiefer Respekt vor dem jüngeren Mann stieg in ihm auf. Und Farands Überlegungen, was den Grund für die Hinrichtung Dem Maranes betraf, waren ausgesprochen interessant.
Er konnte eines Tages einen guten Botschafter abgeben, ging es Dannyl durch den Kopf. Falls er die Chance dazu bekommt.
Aber zur Zeit konnte die Gilde nur so weitermachen, wie sie es immer getan hatte. Dannyl seufzte, stand auf und machte sich auf die Suche nach Lord Davin.
Etwas strich über Soneas Lippen. Sie öffnete blinzelnd die Augen und blickte zu dem Gesicht über ihrem auf. Akkarin.
Er lächelte und küsste sie abermals. »Wach auf«, murmelte er, dann griff er nach ihrer Hand und zog sie auf die Füße. Sie sah sich um. Ein unheimliches Zwielicht hatte alles in Grau getaucht. Der Himmel war bewölkt, aber Sonea vermutete, dass es noch zu früh für den Sonnenuntergang war.
»Wir sollten die Straße suchen, bevor es vollends dunkel wird«, sagte Akkarin. »Es wird erst wieder ein wenig heller, wenn der Mond aufgeht, und wir können uns keine Verzögerung leisten.«
Sonea gähnte und blickte zu der Lücke zwischen den beiden Gipfeln empor. Nach dem Erscheinen des Ichani am Morgen hatten sie ihr Plätzchen hinter dem Wasserfall verlassen und waren, so weit sie es wagten, die Schlucht hinaufgegangen. Irgendwann hatten sie sich in einer kleinen Nische zwischen einigen Steinbrocken und der Felswand versteckt, um zu schlafen. Obwohl die Stelle nicht so abgelegen war wie der Felsvorsprung hinter dem Wasserfall, gab es keinen Grund, warum der Ichani oder seine Sklaven sich dorthin verirren sollten.
Jetzt jedoch, da die Schlucht enger wurde und das Licht schwand, wurde der Weg beständig schwieriger. Der kleine Fluss füllte den größten Teil der Schlucht aus, und die Ufer waren übersät mit riesigen Steinbrocken. Nach etwa einer Stunde machte Akkarin Halt und zeigte auf die Gipfel. Sonea konnte lediglich erkennen, dass nur ein steiler Felshang bis zum oberen Ende des Tals führte. Erst als sie die steinernen Stufen entdeckte, die in den Fels gehauen waren, zog sie überrascht die Augenbrauen hoch.
»Von hier aus verläuft die Straße parallel zur Schlucht«, murmelte Akkarin.
Er ging auf die Treppe zu, und sie machten sich an den Aufstieg. Oben angekommen, umhüllte sie die Dunkelheit wie dichter Rauch, und Akkarin war nur noch ein warmer Schatten innerhalb der Finsternis.
»Sei so leise wie möglich«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Taste dich an der Felswand entlang. Wenn du sprechen willst, greif nach meiner Hand, so dass wir die Gedankenrede benutzen können, ohne von den Ichani belauscht zu werden.«
Jetzt, da sie den Schutz der Schlucht verlassen hatten, zerrte ein beharrlicher Wind an ihren Kleidern. Akkarin ging voran und gab ein zügiges Tempo vor. Sonea ließ die rechte Hand über die Felswand gleiten und versuchte, sich möglichst lautlos zu bewegen. Gelegentlich traten sie oder Akkarin einen Stein los, aber der Wind trug das Geräusch jedes Mal davon.
Nach einem langen Marsch konnte Sonea mehrere hundert Schritte zu ihrer Linken eine weitere Felswand erkennen. Sie hatte sich so sehr an die Dunkelheit gewöhnt, dass sie stutzte. Dann blickte sie auf und sah, dass schwaches Mondlicht, das durch die Wolken brach, die Gipfel sanft leuchten ließ.
Sie hatten die Schlucht inzwischen hinter sich, und die Straße führte durch ein enges Tal. Während die Stunden verstrichen, kam die Felswand auf der linken Seite langsam näher, bis sie sich ihrem Blick schließlich wieder entzog. Wo sie erneut in Sicht kam, trat die rechte Begrenzung des Tals etwas zurück. Der Mond stieg am Firmament immer höher, bis er schließlich langsam seinen Abstieg in Richtung der Berggipfel begann.
Lange Zeit später wurde
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