Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
so tun, als seien diese Dinge neu für ihn.
»Ja. Akkarin hat in meinem Land schwarze Magie erlernt. Ich bin mit ihm nach Kyralia zurückgekehrt, und er hat Stärke von mir genommen, um gegen die Spione kämpfen zu können.«
»Du warst ein Sklave?«
Takan nickte.
»Du sagst, diese Mörder - die Spione - seien ehemalige Sklaven. Und doch haben auch sie schwarze Magie benutzt.«
»Man hat sie in das Geheimnis der höheren Magie eingeweiht, damit sie lange genug überlebten, um Informationen über die Verteidigungsstrategien Kyralias zusammenzutragen.«
Cery runzelte die Stirn. »Wenn sie frei waren, warum haben sie dann weiterhin getan, was ihre Herren wollten?«
Takan blickte zu Boden. »Wenn man einmal Sklave war, ist es sehr schwer, sich wieder an die Freiheit zu gewöhnen, vor allem, wenn man schon als Sklave geboren wurde«, erwiderte er leise. »Und die Spione haben die Gilde genauso gefürchtet, wie sie die Ichani gefürchtet haben. Sie haben nur zwei Möglichkeiten gesehen: sich im Land des Feindes zu verstecken oder nach Sachaka zurückzukehren. Bevor Akkarin und Sonea öffentlich in die Verbannung geschickt wurden, glaubten die meisten Sachakaner, dass die Gilde noch immer höhere Magie praktiziere. Alle früheren Spione waren getötet worden. Sachaka schien ein wenig sicherer zu sein. Die Gefahren dort sind zumindest vertraut. Aber die Spione wussten, dass die Ichani sie töten würden, wenn sie zurückkehrten, ohne ihre Mission erfüllt zu haben.«
Gol kam mit Wein, Gläsern und einem Teller gefüllter Brötchen zurück. Der stämmige Mann bot Takan ein Glas Wein an, aber der Diener schüttelte den Kopf.
»Jetzt wissen die Ichani, dass die Gilde keine höhere Magie benutzt«, fuhr Takan fort. »Sie wissen, dass sie stärker sind als die kyralischen Magier. Ihr Anführer, ein Mann namens Kariko, hat schon seit Jahren versucht, sie zu einen. Jetzt hat er Erfolg gehabt. Akkarin hat sich heute Morgen mit mir in Verbindung gesetzt und mich gebeten dir Folgendes mitzuteilen: Die Ichani haben die Absicht, während der nächsten Tage nach Kyralia einzudringen. Du musst die Gilde warnen.«
»Und man wird mir glauben?«, fragte Cery zweifelnd.
»Die Nachricht muss anonym überbracht werden, aber ihr Empfänger wird aufgrund des Inhalts wissen, von wem sie kommt. Akkarin hat mir erklärt, wie dieses Schreiben aussehen soll.«
Cery nickte, dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück und trank einen Schluck Wein.
»Wie viel weiß die Gilde?«
»Alles, bis auf diese letzte Neuigkeit. Sie glauben zwar nichts davon, aber Akkarin hofft, dass sie trotzdem Vorbereitungen treffen werden, für den Fall, dass es wahr ist.« Takan zögerte. »Die Aussicht, dass deinem Land ein Krieg droht, scheint dich nicht besonders zu erschrecken.«
Cery zuckte die Achseln. »Oh, es erschreckt mich durchaus. Aber es überrascht mich nicht. Ich habe schon seit einiger Zeit das Gefühl, dass etwas Großes geschehen wird.«
»Du machst dir keine Sorgen?«
»Warum? Das ist eine Angelegenheit der Magier.«
Takans Augen weiteten sich. »Ich wünschte um deinetwillen, dass es so wäre. Aber wenn diese Ichani die Gilde und den König aus dem Weg geschafft haben, werden sie nicht zulassen, dass die gewöhnlichen Menschen ihr Leben weiterleben, als sei nichts geschehen. Jene, die sie nicht versklaven, werden sie töten.«
»Zuerst müssten sie uns finden.«
»Sie werden all eure Tunnel zum Einsturz bringen und eure Häuser niederreißen. Eure geheime Welt würde nicht überleben.«
Bei dem Gedanken an Savaras Vorschläge, wie man Magier töten konnte, lächelte Cery.
»Es wird ihnen nicht so leicht fallen, wie sie glauben«, sagte er düster. »Nicht wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe.«
Dannyl trat aus der Universität und betrachtete das geschäftige Treiben im Innenhof. Die Mittagspause hatte soeben begonnen, und überall auf dem Grundstück genossen Novizen die sommerliche Wärme. Er beschloss, ihrem Beispiel zu folgen und einen Spaziergang durch die Gärten zu machen.
Als er die schattigen Gehwege erreichte, ließ er sich noch einmal sein Gespräch mit Lord Sarrin durch den Kopf gehen. Jetzt, da über das Schicksal der Rebellen entschieden und Rothen nach Sachaka aufgebrochen war, hatte Dannyl nur wenig zu tun. Deshalb hatte er sich erboten, bei der Erbauung des neuen Ausgucks zu helfen. Dannyls Angebot hatte das Oberhaupt der Alchemisten überrascht - es war, als hätte Sarrin das Projekt vollkommen
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