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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sie begriff, was er vorhatte.
    - Aber wir haben keine Zeit…
    - Dann sollte ich mich wohl beeilen.
    Er ließ ihre Hand los und ging auf das Feuer zu.
    Sonea unterdrückte einen Protest. Es war durchaus vernünftig, die Sklaven zu töten. Man würde ihre Stärke gegen Kyralier einsetzen. Trotzdem erschien es ihr grausam, Menschen zu töten, die ihr Leben lang Opfer gewesen waren. Sie hatten sich nicht aus freien Stücken dafür entschieden, zu Werkzeugen der Ichani gemacht zu werden.
    Die Frau war die Erste, die Akkarin bemerkte. Sie sprang auf und wollte flüchten, als sie von einer unsichtbaren Gewalt getroffen wurde. Sie fiel zu Boden und blieb reglos liegen.
    Riko war inzwischen die Straße hinuntergerannt. Als Akkarin zu laufen begann, stürzte Sonea ihm nach. Irgendwo hinter ihnen musste Parika sein, der durch den Blutring der Sklaven zum Zeugen der Ereignisse geworden war. Sonea hielt kurz inne, um auf die Frau hinabzublicken. Ihre Augen starrten blicklos zum Himmel empor.
    Zumindest ist es schnell gegangen, dachte Sonea.
    Ein Licht flammte über Akkarins Kopf auf, und er beschleunigte seinen Schritt. Die Straße war zwar kurvig, führte jetzt jedoch nach unten. Sonea konnte den Sklaven, der vor ihnen herlief, nicht entdecken. Trotz allem hoffte sie beinahe, dass sie ihn nicht finden würden. Akkarin konnte niemanden töten, den er nicht sehen konnte.
    Dann hörten sie einen Schrei. Akkarin erreichte die nächste Biegung kurz vor Sonea. Als sie dort ankam, sah sie, dass der Weg vor ihnen scharf einbog. Akkarin blickte den steilen Felsen hinunter. Sonea blieb neben ihm stehen, konnte jedoch nichts erkennen als Dunkelheit.
    »Er ist gestürzt?« »Ich glaube, ja«, stieß Akkarin atemlos hervor. Er schaute auf die Straße unter ihnen, die mehrere hundert Schritte weit um den Berg herumführte, bevor sie außer Sicht geriet. »Er kann sich... nirgends verstecken. Er war nicht... so weit vor mir.« Er drehte sich um, und seine Züge verhärteten sich. »Wir müssen... weitergehen. Wenn Kariko uns folgt... wird er uns deutlich erkennen können.«
    Er setzte sich in Bewegung, und sie liefen weiter. Als sie die nächste Biegung hinter sich ließen, verwandelte Soneas Erleichterung sich in Entsetzen: Vor ihnen lag abermals eine zu beiden Seiten hin offene Strecke. Eine Gänsehaut überlief sie, und sie unterdrückte den Drang, sich umzudrehen.
    Während sie liefen, verlor sie jedes Zeitgefühl. Die Straße führte stetig bergab. Nach einer Weile verblasste ihre Furcht, und Müdigkeit beherrschte all ihre Gedanken.
    Jetzt könnten wir doch sicher stehen bleiben, dachte sie wieder und wieder, während sie ihre Erschöpfung heilte. Parika würde uns doch sicher nicht nach Kyralia folgen, oder?
    Aber Akkarin lief weiter.
    Wie oft kann ich mich noch heilen? Kann ich meinem Körper Schaden zufügen, wenn ich es zu oft tue?
    Als Akkarin endlich das Tempo verlangsamte, stieß Sonea einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Er lachte leise auf, dann legte er ihr einen Arm um die Schultern. Sie schaute sich um und stellte fest, dass sie einen Wald erreicht hatten. Der Mond war verschwunden. Akkarin dämpfte seine Lichtkugel zu einem schwachen Schimmern. Noch eine Stunde oder länger gingen sie weiter, bis Akkarin sie von der Straße wegführte.
    »Ich glaube, hier können wir Halt machen«, murmelte er.
    »Was ist, wenn Parika uns folgt?«
    »Das wird er nicht tun. Er wird nicht vor Kariko nach Kyralia gehen.«
    Sonea spürte weichen, unebenen Boden unter ihren Füßen. Sie gingen noch einige Minuten, dann blieb Akkarin stehen, setzte sich hin und lehnte sich an einen Baum.
    »Was jetzt?«, fragte sie und sah sich ratlos um.
    Akkarin zog sie dicht an sich und schlang die Arme um sie. »Schlaf, Sonea«, flüsterte er. »Ich werde Wache halten. Und morgen entscheiden wir, was wir als Nächstes tun.«

27. Ein unerwartetes Wiedersehen
    N ein. Es ist zu früh, um aufzuwachen, dachte Sonea. Ich bin noch zu müde.
    Aber ein wachsendes Gefühl des Unbehagens machte es ihr unmöglich, wieder einzuschlafen. Sie spürte etwas Warmes in ihrem Rücken, und ihr wurde bewusst, dass sie fast aufrecht dasaß. Akkarin hatte die Arme um sie gelegt. Sie lächelte, dann öffnete sie die Augen.
    Vier schlanke, behaarte Beine standen vor ihr. Pferdebeine. Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    Vertraute blaue Augen blickten auf sie hinab. Grüne Roben, halb verdeckt von einem schweren, schwarzen Mantel, leuchteten im Licht der späten Morgensonne.

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