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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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vertiefte sich. »Dann erzähl mir wenigstens, was ich verpasst habe.«
    »Ich hole mir nur schnell einen Stuhl.«
    Er kehrte in den Empfangsraum zurück, blieb in der Mitte stehen und atmete mehrmals tief durch.
    Einmal mehr verspürte er das starke Verlangen, ihr alles zu offenbaren. Er hatte einen Handel mit ihr geschlossen: Als Gegenleistung dafür, dass sie ihm Vorschläge machte, wie man die Ichani töten konnte, würde er sie mit Informationen versorgen. Ein Teil von ihm war sich ganz sicher, dass er ihr vertrauen konnte, aber ein anderer Teil flüsterte ihm leise Warnungen zu.
    Wie viel wusste er denn wirklich über sie? Sie war Sachakanerin. Sie hatte ihre Landsleute für ihn aufgespürt und identifiziert, wohlwissend, dass sie getötet werden würden. Das bedeutete allerdings nicht, dass ihr tatsächlich Kyralias Interessen am Herzen lagen. Sie hatte ihm erzählt, dass sie für eine andere »Gruppe« der sachakanischen Gesellschaft arbeite, und es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass ihre Loyalität ihrem eigenen Volk galt.
    Er hatte ein Abkommen mit ihr getroffen, und bisher hatte sie ihren Teil des Handels eingehalten...
    Aber er konnte ihr nicht erzählen, dass Akkarin und Sonea zurückgekehrt waren. Sollte etwas von ihrer Anwesenheit in Imardin und ihren Plänen bekannt werden, würden die Ichani den Sieg davontragen. Wenn er Savara vertraute und sie ihn verriet, würde Kyralias Niedergang auf seinen Schultern lasten.
    Und Sonea würde vielleicht getötet werden. Er hatte leichte Gewissensbisse, wenn er daran dachte, dass er der neuen Frau in seinem Leben um der alten willen Informationen vorenthielt. Aber wenn ich das Leben der alten aufs Spiel setzen würde, weil ich der neuen zu Unrecht vertraue, überlegte er weiter, würde ich mich erheblich schlechter fühlen als jetzt.
    Trotzdem würde Savara es zu guter Letzt herausfinden. Eine seltsame, unbekannte Furcht ließ Cerys Herz schneller schlagen, als er darüber nachdachte, wie sie darauf reagieren könnte.
    Sie wird es verstehen, sagte er sich. Was für ein Dieb wäre ich, wenn ich so einfach Geheimnisse verraten würde, die man mir anvertraut? Und es ist unwahrscheinlich, dass sie lange hier bleiben wird. Sobald alles vorüber ist, wird sie mich ohnehin verlassen.
    Er holte noch einmal tief Luft, dann griff er nach einem Stuhl und trug ihn ins Bad. Savara verschränkte die Arme auf dem Rand der Wanne und stützte das Kinn auf die Hände.
    »Also, was haben die Diebe beschlossen?«
    »Unsere Ideen haben ihnen gefallen«, antwortete er. »Limek lässt seine Leute Roben schneidern.«
    Sie grinste. »Ich hoffe, diese Leute können schnell laufen.«
    »Sie werden die Straße der Diebe benutzen, um sich in Sicherheit zu bringen. Außerdem haben wir einige Leute beauftragt, nach guten Stellen Ausschau zu halten, an denen wir Fallen für die Ichani aufbauen können.«
    Savara nickte. »Die Gilde hat heute einen Gedankenruf nach Akkarin ausgesandt.«
    Er heuchelte Überraschung. »Was hat er gesagt?«
    »Er hat nicht geantwortet.«
    Cery runzelt die Stirn. »Du glaubst doch nicht, dass er...?«
    »Dass er tot ist?« Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht. Oder vielleicht ist es einfach zu gefährlich zu antworten. Er könnte die falschen Leute auf sich aufmerksam machen.«
    Cery nickte und stellte dabei fest, dass es ihm nur allzu leicht fiel, einen besorgten Gesichtsausdruck aufzusetzen. Savara nahm die Arme vom Rand des Badezubers und winkte ihn zu sich.
    »Komm her, Cery«, murmelte sie. »Du lässt mich den ganzen Tag über hier allein. Meinst du nicht, dass einem das auf die Dauer zu langweilig werden könnte?«
    Er erhob sich und verschränkte die Arme vor der Brust. »Den ganzen Tag? Ich habe gehört, dass du heute heimlich auf dem Markt warst.«
    Sie kicherte. »Ich dachte mir schon, dass du das hören würdest. Ich wollte etwas abholen, was ein Goldschmied für mich gefertigt hat. Sieh mal.«
    Auf dem Rand des Badezubers stand eine kleine Schachtel. Savara griff danach und hielt sie ihm hin.
    »Ein Geschenk für dich«, sagte sie. »Besetzt mit einigen Juwelen von meinen Messern.«
    Cery nahm den Deckel der Schachtel ab, und als er den seltsamen Silberanhänger darin erblickte, stockte ihm der Atem. Kunstvolle, geäderte Flügel sprossen aus einem länglichen Körper. Zwei gelbe Juwelensplitter bildeten die Augen des Insekts, und der geschwungene Schwanz war mit grünen Steinen besetzt. Der Unterleib bestand aus einem großen,

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