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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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betrachtete den noch immer halb vollen Sack. Sie griff hinein und zog zwei Hosen und zwei Hemden heraus. Beide waren großzügig geschnitten.
    »Seltsam. Warum hat er uns zwei verschiedene Ausstattungen gegeben?«
    »Um uns eine Alternative anzubieten.«
    »Oder wir sollen die Roben unter den anderen Sachen tragen.«
    Akkarins Augen wurden schmal. »Und die äußeren Gewänder zu einem bestimmten Zeitpunkt abstreifen?«
    »Vielleicht. Du musst zugeben, dass es eine beeindruckende Vorstellung wäre. Zwei schwarze Magier...«
    Sie atmete tief durch und blickte auf das Bett hinunter, dann verspürte sie eine seltsame Erregung, als ihr klar wurde, dass sie zwei Roben in voller Länge vor sich hatte - die Roben eines fertig ausgebildeten Magiers.
    »Das kann ich nicht anziehen!«, protestierte sie.
    Akkarin kicherte leise. »Jetzt, da du mir zustimmst, stelle ich fest, dass ich meine Meinung geändert habe. Vielleicht ist dein Freund tatsächlich so raffiniert, wie ich es langsam vermute.« Er strich mit der Hand über den Stoff. »Wir werden uns erst in diesen Gewändern zeigen, wenn unsere Identität ohnehin offenbar geworden ist. Aber sobald das geschehen ist, könnte es für die Sachakaner so aussehen, als hätte die Gilde uns akzeptiert. Das wird sie zumindest ins Grübeln bringen.«
    »Und die Gilde?«
    Er runzelte die Stirn. »Wenn sie wirklich wollen, dass wir zurückkehren, werden sie alles akzeptieren müssen, was wir sind«, murmelte er. »Schließlich können wir nicht einfach vergessen, was wir gelernt haben.«
    Sie senkte den Blick. »Also sind das hier schwarze Roben für schwarze Magier.«
    »Ja.«
    Sie runzelte die Stirn. Der Gedanke, vor Rothen in schwarzen Roben zu erscheinen... Dann durchzuckte sie ein scharfer Stich der Trauer. Aber Rothen ist tot.
    Sie seufzte. »Mir gefiele es besser, wenn sie schwarze Magie als höhere Magie bezeichnen würden, aber wenn die Gilde uns jemals akzeptieren sollte, wird sie uns wohl kaum höhere Magier nennen. Dieser Ausdruck ist bereits vergeben.«
    Akkarin nickte. »Außerdem sollte man schwarzen Magiern keinen Grund geben zu glauben, sie stünden höher als andere.«
    Sonea sah ihn forschend an. »Glaubst du, dass sie uns akzeptieren werden?«
    Akkarin zog die Brauen zusammen. »Falls die Gilde überlebt, wird sie nie mehr so sein wie früher.« Er griff nach einer der Roben und hängte sie über die Rückenlehne eines Stuhls. »Jetzt sollten wir erst einmal schlafen. Vielleicht werden wir eine ganze Weile keine Gelegenheit mehr dazu finden.«
    Während er begann, seine Kleider abzustreifen, setzte Sonea sich auf die Bettkante und dachte über seine Worte nach. Die Gilde hatte sich bereits verändert. So viele Magier waren tot... Einmal mehr schnürte ihr der Gedanke an Rothen die Kehle zu.
    »Ich habe noch nie jemanden im Sitzen schlafen sehen«, bemerkte Akkarin.
    Sonea drehte sich um und beobachtete, wie Akkarin unter die Decken schlüpfte. Plötzlich verspürte sie eine seltsame Mischung aus Erregung und Schüchternheit. Seit sie am Morgen neben ihm in einem Bett erwacht war, hatte sich etwas verändert. Es war eindeutig bequemer als Stein, ging es ihr durch den Kopf, aber es fühlte sich so eigenartig an, ein Bett miteinander zu teilen…
    Sie legte den Sack mit den übrigen Kleidern beiseite, dann zog sie sich aus und schlüpfte ins Bett. Akkarin hatte die Augen geschlossen, und sein Atem folgte dem tiefen, gleichmäßigen Rhythmus des Schlafs. Sonea lächelte und beugte sich vor, um die Lampe zu löschen.
    Trotz der Dunkelheit und des langen Tages, den sie hinter sich hatte, blieb sie wach. Schließlich schuf sie eine winzige, schwache Lichtkugel und drehte sich auf die Seite, um Akkarin zu betrachten, vollauf zufrieden damit, nichts mehr zu tun, als die Einzelheiten und Umrisse seines Gesichts zu studieren.
    Dann öffnete er die Lider und sah in ihre Augen. Eine kleine Falte erschien auf seiner Stirn. »Du solltest eigentlich schlafen«, murmelte er.
    »Ich kann nicht schlafen«, erwiderte sie.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Wann habe ich das schon einmal gehört?«
     
    Als Cery in sein Quartier zurückkam, sog er tief die Luft ein. Ein warmer, würziger Duft hing im Raum. Lächelnd folgte er dem Duft ins Badezimmer, wo er Savara im Badezuber fand.
    »Du badest schon wieder?«, fragte er.
    Sie lächelte hinterhältig. »Hast du Lust, zu mir zu kommen?«
    »Ich glaube, ich werde fürs Erste in sicherer Entfernung bleiben.«
    Ihr Lächeln

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