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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Zwang an.«
    Akkarin schlug mit dem Glas gegen die Tischkante, und es zersprang. Er wählte einen Splitter aus und gab ihn Sonea, bevor er nach einem zweiten Splitter griff. Cery beobachtete das Geschehen mit offenkundiger Neugier.
    Gemeinsam ließen Sonea und Akkarin das Glas zu winzigen Kugeln schmelzen. Dann nahm Akkarin einen weiteren Splitter und ritzte sich die Haut auf der Innenfläche seiner Hand auf. Sonea tat das Gleiche. Akkarin griff abermals nach ihrer Hand, und sie spürte, wie sein Geist den ihren berührte. Er erklärte ihr, wie sie das Blut und ihre Magie benutzen konnte, um das Glas zu erhitzen, und sie folgte seinen Anweisungen.
    Als die Blutsteine abgekühlt waren, legte Takan ein kleines Stück Gold auf den Tisch. Es erhob sich, schwebte einen Moment lang vor Akkarins Gesicht und nahm langsam die Form von zwei Ringen an. Als Akkarin seinen Blutstein in die Fassung eines Ringes senkte, tat Sonea das Gleiche mit dem anderen Ring. Ihr fiel auf, dass der Stein aus der Innenseite des Rings herausragte, so dass er die Haut des Trägers berührte. Die goldenen Krampen der Fassungen schlossen sich um die Steine. Akkarin pflückte die beiden Ringe aus der Luft, dann wandte er sich mit ernster Miene zu Sonea um.
    »Mit diesen Ringen werden wir in der Lage sein, in die Gedanken des anderen zu blicken. Das hat gewisse... Nachteile. Manchmal kann es recht unangenehm sein, genau zu wissen, wie ein anderer Mensch dich sieht. So etwas kann Freundschaften beenden, aus Liebe Groll machen und die Selbstachtung untergraben.« Er hielt inne. »Aber es kann auch das gegenseitige Verständis zweier Menschen vertiefen. Wir sollten diese Ringe nicht häufiger tragen, als es unbedingt sein muss.«
    Sonea nahm seinen Ring entgegen und bedachte seine Worte. Der Ring konnte Liebe in Groll verwandeln? Aber Akkarin hatte nie ausgesprochen , dass er sie liebte. Sie dachte an Jonnas Worte.
    Das war auch nicht notwendig, sagte sie sich. Hier und da ein flüchtiger Blick auf seine Gedanken war vollkommen genug.
    Oder vielleicht nicht?
    Sie betrachtete den Ring und stellte fest, dass sie zwischen zwei Möglichkeiten hin und her gerissen war: Entweder Akkarin liebte sie und hatte Angst, dass die Ringe alles verderben würden, oder er liebte sie nicht und befürchtete, die Ringe könnten die Wahrheit enthüllen.
    Aber als er vor wenigen Minuten in ihrem Bewusstsein verweilt war, war sie davon überzeugt gewesen, dass sie mehr bei ihm gespürt hatte als bloßes Verlangen.
    Sie legte den Ring auf den Tisch. Morgen würden sie ihn benötigen. Morgen würden sie erfahren, wie hoch der Preis dafür war. Fürs Erste wollte sie nicht mehr wissen als das, was sie vorhin in seinen Gedanken gelesen hatte.
    Cery stand plötzlich auf. »Ich würde ja gern bleiben, aber ich muss mich noch um einige andere Dinge kümmern.« Er hielt inne, dann deutete er auf den Sack, den er auf einen Stuhl gestellt hatte. »Ich habe euch noch einige Kleider mitgebracht. Sie sind vielleicht geeigneter als das, was ihr im Moment tragt.«
    Akkarin nickte. »Danke.«
    »Gute Nacht.«
    Als Cery gegangen war, erhob sich auch Takan. »Es ist schon spät«, bemerkte er. »Wenn Ihr mich nicht mehr braucht...?«
    Akkarin schüttelte den Kopf. »Nein. Sieh zu, dass du etwas Schlaf bekommst, Takan.« Er blickte zu Sonea hinüber. »Und wir brauchen ebenfalls ein wenig Ruhe.«
    Er stand auf und ging ins Schlafzimmer. Sonea machte Anstalten, ihm zu folgen, dann hielt sie jedoch noch einmal inne, um die Kleider mitzunehmen, die Cery ihnen gebracht hatte.
    Als sie den Sack auf das Bett warf, musterte Akkarin ihn zweifelnd. »Welche Verkleidung hat sich Cery denn nun für uns ausgedacht?«
    Sonea öffnete den Sack und stülpte ihn um. Eine Kaskade schwarzen Tuchs ergoss dich daraus. Sie warf Akkarin einen kurzen Blick zu, dann breitete sie die Kleidungsstücke auf dem Bett aus.
    Es waren Roben. Magier -Roben.
    Akkarin starrte sie mit grimmiger Miene an.
    »Die dürfen wir nicht anziehen«, sagte er leise. »Wir sind keine Gildemagier mehr. Das wäre ein Verbrechen.«
    »Dann wird die Gilde morgen zu viel damit zu tun haben, Kyralier zu verhaften, um gegen die Ichani kämpfen zu können«, sagte sie. »Es wird Hunderte von Nichtmagiern in den Straßen geben, die Roben tragen und versuchen, die Sachakaner voneinander zu trennen.«
    »Das hier ist etwas... etwas anderes. Wir sind Ausgestoßene. Und diese Roben sind schwarz. Niemand wird uns für gewöhnliche Magier halten.«
    Sonea

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