Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
Bogengänge unterbrachen die Wände links und rechts von ihm. Er eilte zu der Tür, die ihm am nächsten war. Ein Flur, den an jedem Bogengang weitere, schmalere Flure kreuzten, verlief parallel zu dem Raum. Cery sah sich vorsichtig um.
In dem Raum hinter ihm stand der Ichani. Der Mann schaute sich kurz um, dann blickte er in Cerys Richtung. Als er sich dem Bogengang näherte, wurde Cerys Mund trocken.
Woher weiß er, dass ich hier bin?
Er hatte keine Lust zu warten, um es herauszufinden. Ohne länger zu zögern, drehte er sich um und floh tiefer in den Palast hinein.
36. Rettung von unerwarteter Seite
Ein fernes Dröhnen hallte durch den Tunnel. Akkarin tauschte einen Blick mit Sonea, dann ging er zu einem Lüftungsschacht in der Mauer. Sie behielt die Gasse auf der anderen Seite im Auge und lauschte aufmerksam. Normalerweise hätte dort das stetige Summen eifriger Betriebsamkeit geherrscht, aber stattdessen lag eine unheimliche Stille über allem.
Akkarin runzelte die Stirn, dann bedeutete er ihrem Führer, weiterzugehen. Nach mehreren Minuten war nur noch das leise Geräusch ihres Atems und das Tappen ihrer Stiefel auf dem Boden zu hören. Plötzlich blieb Akkarin stehen und richtete den Blick in die Ferne.
»Takan sagt, die Boten hätten gemeldet, dass Kariko den Palast wieder verlassen habe. Die Ichani zerstören zahlreiche Bauwerke.«
Sonea dachte an das schwache Dröhnen, das sie gehört hatte, und nickte. »Sie vergeuden ihre Kraft.«
»Ja.« Er lächelte und ein altvertrauter, räuberischer Glanz trat in seine Augen.
Schritte, die langsam näher kamen, lenkten ihre Aufmerksamkeit auf eine schemenhafte Gestalt weiter unten in den Tunneln.
»Haltet Ihr nach dem Fremden Ausschau?« Die Stimme klang alt und gehörte einer Frau. »Er ist soeben in ein Haus ganz in der Nähe eingebrochen.«
Akkarin wandte sich der alten Frau zu. »Was kannst du mir über das Gebäude sagen?«
»Es ist ein Besitz des Hauses Arran«, erklärte sie. »Mit einem großen Stall, einem Garten auf der Vorderseite und einem weiteren Haus auf der anderen Seite. Rundherum mit Mauern umgeben. Keine Tunnel darunter. Ihr müsst von der Straße aus hineingehen.«
»Wie viele Eingänge?«
»Zwei. Der Haupteingang vorn und ein Tor zum Garten. Der Fremde ist durch die Vorderseite hinein.«
»Welcher Eingang ist für uns der nächste?«
»Das Tor.«
Akkarin sah Sonea an. »Dann werden wir in diese Richtung gehen.«
Die alte Frau nickte. »Folgt mir.«
Als sie sich erneut auf den Weg durch die Tunnel machten, berührte Sonea den Ring an ihrem Finger.
- Was hast du vor?
- Ich bin mir noch nicht sicher. Aber ich denke, dies könnte der richtige Zeitpunkt sein, um deine Methode anzuwenden.
- Meine Methode? Du meinst heilende Magie?
- Ja.
- Dann sollte ich es tun. Dich wird er wahrscheinlich erkennen, mich vielleicht nicht.
Akkarin runzelte die Stirn, antwortete jedoch nicht. Die Frau brachte sie zu einer kleinen Tür, durch die sie sich nacheinander hindurchzwängten. Auf der anderen Seite befand sich ein Raum, in dem zahlreiche Fässer lagerten.
»Wir sind in einem Haus auf der anderen Straßenseite«, erklärte die Frau. »Ihr braucht nur über diese Treppe zu gehen und das Haus durch die Tür am Ende der Halle wieder zu verlassen.« Sie lächelte grimmig. »Viel Glück.«
Sonea und Akkarin befolgten die Anweisungen der Frau und kamen kurz darauf zu einem massiven Dienstboteneingang. Das Schloss war aufgebrochen. Akkarin spähte hindurch, dann drückte er die Tür auf. Sie kamen in eine Straße, wie sie für den Inneren Ring so typisch war. Auf der anderen Seite ragte eine schlichte Mauer empor, in die zwei große Holztore eingelassen waren. Akkarin eilte darauf zu und blickte durch die schmale Lücke zwischen den Toren.
»Das Haus hat zwei Eingänge vom Innenhof aus«, sagte er. »Wir nehmen den, der uns am nächsten ist.«
Er konzentrierte sich einen Moment lang auf das Schloss, das sofort aufsprang. Sonea folgte ihm und zog das Tor hinter sich zu. Sie gelangten in einen großen, rechteckigen Innenhof. Auf der linken Seite lag ein langgestrecktes Gebäude mit mehreren breiten Toren - der Stall. Rechts befand sich ein zweistöckiges Haus. Akkarin lief darauf zu, und nachdem er auch dieses Schloss mit Magie geöffnet hatte, schlüpften sie durch die Tür.
Dahinter lag ein schmaler Flur. Akkarin bedeutete Sonea, sich leise zu verhalten. In dem Stockwerk über ihnen waren ein fernes Knarren und Schritte zu hören.
Als
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