Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord
viel durchgemacht. Warum konnten sie sie nicht für eine Weile in Ruhe lassen?
»Was ist mit Akkarins Büchern?«, fragte er.
Balkan schüttelte den Kopf. »Sarrin hat es nicht geschafft, aus ihnen etwas zu lernen. Mir selbst ist es nicht besser ergangen.«
»Dann müsst Ihr mit Sonea reden«, sagte Vinara zu dem Krieger, »und wenn Ihr es tut, müsst Ihr ihr genau erklären können, was sie von uns zu erwarten hat. Wir können kaum von ihr verlangen, um unsertwillen weiterzuleben, wenn ihre Zukunft ungewiss ist.«
Balkan nickte und stieß einen schweren Seufzer aus. »Ihr habt natürlich Recht.« Er sah die anderen Magier an. »Also schön, wir müssen eine Versammlung einberufen, um über die Position des schwarzen Magiers und ihre Einschränkungen zu diskutieren.«
»Wir haben bereits darüber diskutiert, als Sarrin ausgewählt wurde«, warf Peakin ein.
»Die Einschränkungen müssen neu festgelegt werden«, sagte Garrel. »Im Moment steht nur fest, dass sie auf dem Grundstück der Gilde bleiben muss und weder ein hohes Amt bekleiden, noch unterrichten darf. Es sollte festgelegt werden, dass sie ihre Kräfte nur dann einsetzen darf, wenn wir alle es verlangen.«
Rothen unterdrückte ein Lächeln. Wir alle? Garrel war sich sehr sicher, dass er Balkans Position erhalten würde.
»Nun, zunächst einmal müssten wir die Auflage zurücknehmen, dass sie nicht unterrichten darf«, warf Jerrik ein.
Vinara sah Rothen an. »Was schlagt Ihr vor, Rothen?«
Er zögerte, denn er wusste, dass es ihnen nicht gefallen würde, was er zu sagen hatte.
»Ich glaube nicht, dass sie sich irgendwelchen Auflagen beugen würde, die ihr verbieten, die Gilde zu verlassen.«
Balkan runzelte die Stirn. »Warum nicht?«
»Sie hat ihre Kräfte schon immer dazu einsetzen wollen, den Armen zu helfen. Das ist einer der Gründe, warum sie damals beschlossen hat, sich uns anzuschließen, und in schwierigen Zeiten...«, er warf einen Seitenblick auf Garrel, »... in schwierigen Zeiten war das ein Anker für sie, an dem sie sich festhalten konnte. Wenn Ihr wollt, dass sie weiterlebt, dürft Ihr ihr das nicht nehmen.«
Vinara lächelte dünn. »Und ich nehme an, wenn wir ihr den Vorschlag machen würden, in der Stadt wohltätige Arbeit zu leisten, wäre das ein Grund für sie, bei uns zu bleiben.«
Rothen nickte.
Balkan verschränkte die Arme vor der Brust und trommelte mit den Fingern auf seinen Ärmel. »Eine solche Maßnahme würde uns außerdem helfen, das Wohlwollen der Menschen zurückzugewinnen. Was die Verteidigung der Stadt betrifft, haben wir uns nicht als besonders hilfreich erwiesen. Ich habe gehört, dass einige Leute uns sogar die Schuld an der Invasion geben.«
»Das ist doch unmöglich!«, entfuhr es Garrel.
»Es entspricht aber der Wahrheit«, sagte Osen leise.
Garrel runzelte die Stirn. »Undankbarer Abschaum.«
»Genau genommen waren es gewisse Mitglieder der Häuser, die bei ihrer Rückkehr in die Stadt dergleichen geäußert haben«, erklärte Osen. »Einschließlich einiger Mitglieder des Hauses Paren, wenn ich mich recht erinnere.«
Garrel blinzelte überrascht, dann röteten sich seine Wangen.
»Sollen wir also verfügen, dass sie zwar die Gilde, aber nicht die Stadt verlassen darf?«, schlug Telano vor.
»Diese Auflage hatte den Sinn, sicherzustellen, dass unser schwarzer Magier keinen Zugang zu einer größeren Zahl von Opfern haben sollte, falls er oder sie zu machtgierig würde«, sagte Peakin. »Was würde es nutzen, Soneas Bewegungsfreiheit einzuschränken, wenn man ihr Zutritt zum am dichtesten besiedelten Teil des Landes gewährt?«
Rothen lachte leise. »Und Ihr müsstet den König dazu bringen, neu zu definieren, was eigentlich Teil der Stadt ist und was nicht. Ich glaube nicht, dass Sonea die Absicht hatte, ihre Hilfe auf die Menschen innerhalb der Äußeren Mauer zu beschränken.«
»Eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit ist offensichtlich nicht durchführbar«, meinte Vinara. »Ich schlage eine Eskorte vor.«
Alle Anwesenden wandten sich zu ihr um. Balkan nickte zustimmend.
»Und wenn sie beabsichtigt, den Menschen als Heilerin zu helfen, liegen noch viele Jahre der Ausbildung vor ihr.« Vinara sah Rothen an.
Er nickte. »Ich bin davon überzeugt, dass sie das weiß. Mein Sohn hat den Wunsch geäußert, sie zu unterrichten. Er denkt, dass ihr das vielleicht helfen wird, sich zu erholen, aber wenn er sie bei dieser Arbeit unterstützen soll, könnte man möglicherweise ein
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