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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Maserung der Tür eingegraben hatten. Er musste es sich eingestehen. Der Kaufmann war nicht der wahre Grund für seine schlechte Laune.
    »Sie ist davongekommen«, hatte Morren gemeldet. »Er hat sie laufen lassen.«
    Als Cery Genaueres erfahren wollte, hatte Morren einen wilden Kampf beschrieben. Diese Frau war offensichtlich stärker gewesen, als Akkarin erwartet hatte. Er war nicht imstande gewesen, ihre Magie zu bezähmen. Sie hatte das Zimmer in dem Bolhaus, in dem sie wohnte, vollkommen verwüstet. Einige andere Gäste hatten mehr von dem Ganzen mitbekommen, als es eigentlich hätte der Fall sein dürfen - obwohl Cery in weiser Voraussicht dafür Sorge getragen hatte, dass die meisten von ihnen zu diesem Zeitpunkt bereits betrunken waren; er hatte einige Männer in die Bolschänke geschickt, die beträchtliche »Gewinne« von den Rennen mit anderen teilen wollten. Jene, die nicht betrunken gewesen waren oder sich außerhalb des Bolhauses aufgehalten hatten, waren für ihr Stillschweigen bezahlt worden - obwohl das den Gerüchten vermutlich nicht lange vorzubeugen vermochte. Nicht, wenn diese Gerüchte sich um eine Frau drehten, die aus einem Fenster im dritten Stock zu Boden geschwebt war.
    Es ist keine Katastrophe, sagte sich Cery zum hundertsten Mal. Wir werden sie wiederfinden. Akkarin wird dafür sorgen, dass er beim nächsten Mal besser vorbereitet ist. Er kehrte zu seinem Pult zurück und setzte sich, dann zog er die Schublade auf und warf die Yerim hinein.
    Wie erwartet folgte nach einigen Minuten der Stille ein zaghaftes Klopfen an der Tür.
    »Komm rein, Gol«, rief Cery. Er blickte an sich hinab und strich seine Kleider glatt, als die Tür geöffnet wurde und der stämmige Mann eintrat. »Am besten, du schickst mir Hem herein.« Er sah auf. »Damit ich es hinter mich bringen kann … Was ist los mit dir?«
    Gol stellte ein breites Grinsen zur Schau. »Savara ist hier.«
    Cery spürte, wie sein Pulsschlag sich beschleunigte. Wie viel wusste sie? Wie viel durfte er ihr anvertrauen? Er straffte die Schultern. »Schick sie herein.«
    Gol zog sich zurück. Als die Tür das nächste Mal geöffnet wurde, trat Savara ein. Mit selbstgefälliger Miene stolzierte sie zu dem Schreibpult hinüber.
    »Ich höre, Euer Hoher Lord ist gestern Nacht auf einen ebenbürtigen Gegner getroffen.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Cery.
    Sie zuckte die Achseln. »Die Leute neigen dazu, mir gewisse Dinge zu erzählen, wenn ich freundlich frage.«
    »Das bezweifle ich nicht«, erwiderte Cery. »Was hast du sonst noch erfahren?«
    »Sie ist entkommen. Was nicht passiert wäre, wenn du mir erlaubt hättest, mich um sie zu kümmern.«
    Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Als ob du es besser gemacht hättest!«
    Ihre Augen blitzten. »Oh, das hätte ich.«
    »Wie?«
    »Ich habe meine Methoden.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich würde diese Frau gern töten, aber jetzt, da Akkarin über sie Bescheid weiß, kann ich es nicht tun. Ich wünschte, du hättest ihm nichts von ihrer Existenz gesagt.« Sie warf ihm einen eindringlichen Blick zu. »Wann wirst du mir endlich vertrauen?«
    »Dir vertrauen?« Er kicherte. »Niemals. Ob ich dich einen dieser Mörder werde töten lassen?« Er schürzte die Lippen, als müsse er darüber nachdenken. »Beim nächsten Mal.«
    Sie starrte ihn an. »Habe ich dein Wort darauf?«
    Er hielt ihrem Blick stand und nickte. »Ja, du hast mein Wort. Finde diese Frau, und gib mir keinen Grund, meine Meinung zu ändern, dann wirst du den nächsten Sklaven töten.«
    Savara runzelte die Stirn, erhob aber keinen Protest. »Abgemacht. Wenn er diese Frau doch noch töten sollte, werde ich dabei sein, ob es dir gefällt oder nicht. Ich möchte ihren Tod zumindest miterleben.«
    »Was hat sie dir getan?«
    »Ich habe dieser Frau vor langer Zeit einmal geholfen, und ihr Verhalten hat mich dazu gebracht, das zu bedauern.« Sie betrachtete ihn ernst. »Du glaubst, du seist hart und gnadenlos, Dieb. Wenn du grausam bist, dann nur, um Ordnung zu wahren und den Respekt anderer nicht zu verlieren. Für die Ichani sind Mord und Grausamkeit ein Spiel.«
    Cery runzelte die Stirn. »Was hat sie getan?«
    Savara zögerte, dann schüttelte sie den Kopf. »Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    »Aber es steckt noch mehr dahinter, nicht wahr?« Cery seufzte. »Und du verlangst von mir, dass ich dir vertrauen soll?«
    Sie lächelte. »Du hast mich nicht in die Einzelheiten deines Abkommens mit dem Hohen Lord

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