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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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zurück.
    Etwas löste sich in ihr, und sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Um ein Haar hätte sie laut aufgelacht. Ich kann mir unmöglich Sorgen um Akkarin machen.
    Aber war das wirklich so seltsam? Er war alles, was zwischen den Ichani und Kyralia stand. In diesem Licht betrachtet, war es durchaus vernünftig, sich um ihn zu sorgen.
    Sie wollte ihre Tür gerade wieder schließen, als neue Schritte durch den Gang hallten.
    »Meister?«
    Takan klang überrascht und erschrocken. Sonea fröstelte plötzlich.
    »Takan.« Akkarins Stimme war kaum hörbar. »Warte, dann kannst du dies hier für mich fortschaffen.«
    »Was ist geschehen?«
    Die Furcht in der Stimme des Dieners war offenkundig. Ohne noch einmal darüber nachzudenken, zog Sonea ihre Tür auf und trat in den Flur hinaus. Takan stand im Eingang zu Akkarins Schlafzimmer. Als sie näher kam, drehte er sich mit unsicherer Miene zu ihr um.
    »Sonea.« Akkarins Stimme klang tief und ruhig.
    Eine winzige, schwache Lichtkugel erhellte sein Schlafzimmer. Er saß am Ende eines großen Bettes. In dem fahlen Licht schienen seine Roben mit der Dunkelheit zu verschmelzen, so dass nur sein Gesicht und seine Hände zu sehen waren... und ein Unterarm.
    Sonea sog scharf die Luft ein. Der rechte Ärmel seiner Robe hing schlaff herunter, und sie sah, dass er aufgeschlitzt worden war. Eine rote Wunde erstreckte sich vom Ellbogen bis zum Handgelenk. Auf seiner bleichen Haut leuchteten Blutflecken.
    »Was ist passiert?«, flüsterte sie und fügte dann hinzu: »Hoher Lord?«
    Akkarin blickte zwischen ihr und Takan hin und her und schnaubte leise. »Wie ich sehe, werde ich keine Ruhe finden, bevor ich euch alles erzählt habe. Kommt herein und setzt euch.«
    Takan trat in den Raum. Sonea zögerte, dann folgte sie ihm. Sie war noch nie in Akkarins Schlafzimmer gewesen. Noch vor einer Woche hätte sie allein der Gedanke, es zu betreten, in panische Angst versetzt. Als sie sich jetzt umsah, verspürte sie eine seltsame Enttäuschung. Die Einrichtung ähnelte der ihres eigenen Zimmers. Die Papierblenden, mit denen Akkarins Fenster bespannt waren, waren dunkelblau, ebenso wie die Einfassung eines Teppichs, der den größten Teil des Fußbodens bedeckte. Die Tür zu seinem Schrank stand offen. Er enthielt lediglich Roben, einige Umhänge und einen Langmantel.
    Als sie sich wieder zu Akkarin umwandte, stellte sie fest, dass er sie mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen beobachtete. Er deutete auf einen Stuhl.
    Takan hatte einen Wasserkrug von einer Truhe neben dem Bett geholt. Er zog ein Tuch aus seiner Uniform hervor, befeuchtete es und griff nach Akkarins Arm. Der Hohe Lord nahm ihm das Tuch aus der Hand.
    »Wir haben einen weiteren Spion in der Stadt«, sagte er, während er sich das Blut vom Arm wischte. »Aber sie ist kein gewöhnlicher Spion, denke ich.«
    »Sie?«, unterbrach ihn Sonea.
    »Ja. Eine Frau.« Akkarin gab Takan das Tuch zurück. »Das ist allerdings nicht der einzige Unterschied zwischen ihr und den früheren Spionen. Sie ist ungewöhnlich stark für eine ehemalige Sklavin. Sie ist noch nicht lange hier und kann unmöglich so stark geworden sein, indem sie Imardier getötet hat. Außerdem hätten wir davon erfahren, wenn es weitere Morde gegeben hätte.«
    »Sie haben diese Frau vielleicht vorbereitet«, sagte Takan. Er hielt das blutbefleckte Tuch fest umklammert. »Möglicherweise haben sie ihr erlaubt, vor ihrer Abreise aus Sachaka Stärke von ihren Sklaven zu beziehen.«
    »Mag sein. Aus welchem Grund auch immer, sie war jedenfalls gewappnet für den Kampf. Sie hat mich glauben gemacht, sie sei erschöpft, und als ich dann in ihre Nähe kam, hat sie mir diese Schnittwunde zugefügt. Sie war allerdings nicht schnell genug, um meinen Arm festzuhalten und mir Kraft abzuziehen. Danach hat sie dann versucht, Aufmerksamkeit auf unseren Kampf zu lenken.«
    »Also habt Ihr sie entkommen lassen«, schlussfolgerte Takan.
    »Ja. Sie muss geglaubt haben, dass ich sie eher laufen lassen würde, als das Leben anderer zu gefährden.«
    »Oder sie weiß, dass es Euch lieber wäre, wenn die Gilde nichts von magischen Kämpfen in den Hüttenvierteln erführe.« Takans Lippen wurden schmal. »Sie wird töten, um sich wieder zu stärken.«
    Akkarin lächelte grimmig. »Daran hege ich keinen Zweifel.«
    »Und Ihr seid jetzt schwächer. Ihr hattet nach dem letzten Kampf nur wenig Zeit, Euch zu stärken.«
    »Das wird kein Problem sein.« Er sah Sonea an. »Ich habe eine

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