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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Meisterin - The Magician's Guild 3: The High Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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geschlossen hatte, ging er in die Eingangshalle und dann weiter durch die Türen der Universität ins Freie.
    - Du solltest in Zukunft besser allein mit Hauptmann Barran sprechen, mein Freund.
    Lorlen blickte zu der Residenz des Hohen Lords hinüber.
    - Osen ist ein vernünftiger Mann.
    - Vernünftige Männer können ziemlich unvernünftig werden, wenn ihr Argwohn die Oberhand über ihren Verstand gewinnt.
    - Sollte er denn argwöhnisch sein? Was ist gestern Nacht passiert?
    - Eine Menge betrunkener Gäste hat einen gescheiterten Versuch der Diebe beobachtet, einen Mörder zu fangen.
    - Ist das wirklich alles, was passiert ist?
    »Administrator?«
    Lorlen blinzelte, dann wurde ihm bewusst, dass er vor der offenen Tür der Kutsche stand. Barran sah ihn fragend an.
    »Entschuldigung.« Lorlen lächelte. »Ich habe mich nur schnell mit einem Kollegen beraten.«
    Barrans Augen weiteten sich leicht, als er begriff, was Lorlen meinte. »Das muss eine sehr praktische Fähigkeit sein.«
    »Das ist es«, stimmte Lorlen ihm zu. Er stieg in die Kutsche. »Aber auch diese Fähigkeit hat ihre Grenzen.«
    Oder zumindest sollte sie Grenzen haben, fügte er im Stillen hinzu.
     
    Soneas Magen krampfte sich zusammen, als sie den unterirdischen Raum betrat; so war es ihr ergangen, wann immer sie an die bevorstehende Lektion in schwarzer Magie gedacht hatte - also alle paar Minuten. Zweifel hatten sich in ihre Gedanken gemischt, und einige Male hatte sie beinahe den Entschluss gefasst, Akkarin zu sagen, dass sie ihre Meinung geändert habe. Aber wenn sie sich ruhig hinsetzte und alles genau durchdachte, blieb ihre Entscheidung unverrückbar. Das Studium der schwarzen Magie war eine Gefahr für sie, aber die einzige Alternative wäre gewesen, die Gilde und Kyralia in noch größere Gefahr zu bringen.
    Als Akkarin sich zu ihr umdrehte, verneigte sie sich.
    »Setz dich, Sonea.«
    »Ja, Hoher Lord.«
    Sie nahm Platz und besah sich dann, was auf dem Tisch lag. Es war eine seltsame Ansammlung von Dingen: eine Schale mit Wasser, eine gewöhnliche Pflanze in einem kleinen Topf, ein Käfig mit einem Harrel, das sein Gefängnis beschnupperte, kleine Handtücher, Bücher und eine polierte, schmucklose hölzerne Schachtel. Akkarin las in einem der Bücher.
    »Wozu dienen all diese Dinge?«, wollte sie wissen.
    »Deiner Ausbildung«, antwortete er und klappte das Buch zu. »Ich habe noch niemanden gelehrt, was ich dich heute Abend lehren werde. Mein eigenes Wissen habe ich nicht durch Erklärungen erworben. Ich habe mehr erfahren, als ich die alten Bücher fand, die Lord Coren wieder unter der Gilde vergraben hatte.«
    Sie nickte. »Wie habt Ihr diese Bücher gefunden?«
    »Coren wusste, dass die Magier, die die Truhe zum ersten Mal vergraben hatten, recht daran getan hatten, das Wissen über schwarze Magie zu bewahren, für den Fall, dass die Gilde sich eines Tages einem stärkeren Feind gegenübersehen sollte. Aber dieses Wissen wäre nicht von Nutzen gewesen, wenn man es nicht hätte wiederfinden können. Also schrieb Coren einen Brief an den Hohen Lord, der diesem erst nach dem Tod des Architekten ausgehändigt werden sollte. In diesem Dokument erklärte Coren, dass er einen geheimen Hort an Wissen unter der Universität vergraben habe, der die Gilde retten könnte, falls sie einem schrecklichen Feind gegenüberstehen sollte.« Akkarin sah zur Decke empor. »Als die Bibliothek des Hohen Lords nach der Renovierung der Residenz hierher verlegt wurde, habe ich den Brief zwischen den Seiten einer Chronik gefunden. Corens Anweisungen für die Suche nach diesem Geheimnis waren so undurchsichtig, dass meine Vorgänger nicht die Geduld aufgebracht hatten, sie zu entschlüsseln. Irgendwann geriet der Brief dann in Vergessenheit. Ich erriet jedoch, was Corens Geheimnis war.«
    »Und Ihr habt seine Anweisungen entschlüsselt?«
    »Nein.« Akkarin kicherte. »Fünf Monate lang verbrachte ich jede Nacht mit der Erkundung der unterirdischen Gänge, bis ich die Truhe fand.«
    Sonea lächelte. »Die Gilde hätte also ein Problem gehabt, wenn Sie sich tatsächlich einem schrecklichen Feind gegenübergesehen hätte.« Dann wurde sie schlagartig wieder ernst. »Nun, jetzt ist dieser Fall eingetreten.«
    Akkarin betrachtete die Dinge auf dem Tisch. »Vieles von dem, was ich dir erzählen werde, weißt du bereits. Man hat dich gelehrt, dass alle lebenden Dinge über Energie verfügen und dass jeder von uns eine Barriere in Gestalt der Haut hat, die uns vor

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