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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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leuchtend roter Edelstein hatte in seiner Hand gelegen.
    Daraufhin hatte Akkarin einen silbernen Löffel von der Kommode, in der die Flaschen standen, durch die Luft schweben lassen und ihn geschmolzen und verbogen, bis er sich zu einem Ring geformt hatte. Dann hatte er den Edelstein in den dicksten Teil des Ringes gelegt, der sich daraufhin wie eine Blume um das Juwel schloss.
    Schließlich hatte er Lorlen den Ring hingehalten. »Streif ihn über.«
    Lorlen hatte mit dem Gedanken gespielt, sich zu weigern, aber er wusste, dass Akkarin im Notfall Gewalt angewendet hätte. Er wollte sich die Möglichkeit offen lassen, das seltsame Schmuckstück eines Tages wieder entfernen zu können, daher nahm er den Ring entgegen und streifte ihn sich widerstrebend über den Mittelfinger.
    »Ich werde alles um dich herum sehen und hören können«, hatte Akkarin ihm erklärt. »Außerdem werden wir auf diese Weise in der Lage sein, miteinander Verbindung aufzunehmen, ohne dass jemand uns hört.«
    Ob Akkarin mich vielleicht gerade jetzt beobachtet? Sieht er mich in meiner Wohnung auf und ab gehen? Macht ihm das, was er mir angetan hat, auch nur im Mindesten zu schaffen?
    Obwohl Akkarins Taten Lorlen zutiefst verletzt hatten, war es doch Soneas Schicksal, das ihm die größten Qualen bereitete. Hatte Akkarin Sonea beobachtet, als sie vorhin die Universität verlassen hatte? Sie war mitten auf dem Weg zum Magierquartier abrupt stehen geblieben, und ein schmerzlicher Ausdruck war in ihren Augen erschienen, als ihr plötzlich wieder eingefallen war, dass sie nicht länger zu Rothen zurückkehren konnte.
    Er war sich nicht sicher, ob er wünschte, dass Akkarin sie gesehen hatte. Er war sich nicht sicher, ob sein »Freund« überhaupt zu Bedauern oder Schuldgefühlen fähig war. Soweit Lorlen es beurteilen konnte, war es durchaus möglich, dass Akkarin Soneas Unglück sogar genoss.
    Aber trotz allem, was geschehen war, wollte er das noch immer nicht glauben.

21. Die Gräber der Weißen Tränen
    A ls Sonea die Universität hinter sich gelassen hatte, stellte sie sich vor, das gewaltige Gebäude würde hinter ihr zusammenschrumpfen. Der dunkle Bau, der vor ihr aufragte, wirkte mit jedem Schritt, den sie tat, bedrohlicher.
    Die Residenz des Hohen Lords. Akkarins Haus.
    Sie hatte ihre Abendmahlzeit so lange wie möglich in die Länge gezogen, und da sie sich nicht dazu überwinden konnte, die Universität zu verlassen, war sie in die Novizenbibliothek gegangen. Aber nun, da die Bibliothek geschlossen war und die Universität leer und verlassen dalag, blieb ihr nichts anderes übrig, als in ihr neues Zimmer zurückzukehren.
    Als sie die Tür erreicht hatte, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie nahm all ihren Mut zusammen und legte die Hand auf die Tür, die daraufhin aufschwang.
    Der Raum dahinter wurde von einer einzelnen Lichtkugel erhellt. Akkarin saß, ein Buch in den langen, bleichen Fingern, in einem der luxuriösen Sessel. Er blickte auf, und Soneas Magen zog sich zusammen.
    »Komm herein, Sonea.«
    Sie zwang ihre Beine, sich zu bewegen. Als sie die Schwelle überquert hatte, fiel die Tür mit einem leisen, aber entschiedenen Klicken hinter ihr zu.
    »Hast du bei den Prüfungen heute gut abgeschnitten?«
    Sie öffnete den Mund, um zu antworten, aber da sie ihrer Stimme nicht traute, beschloss sie, stattdessen zu nicken.
    »Das freut mich. Hast du schon gegessen?«
    Sie nickte abermals.
    »Dann darfst du jetzt schlafen gehen, damit du morgen gut ausgeruht bist.«
    Erleichtert verbeugte sie sich und eilte durch die Tür zu ihrer Linken. Sie schuf eine Lichtkugel und ging langsam die Wendeltreppe hinauf.
    Im Schein des magischen Lichts erinnerte die Treppe sie an jene andere, die in den Kellerraum führte, in dem sie Akkarin bei seiner schwarzen Magie beobachtet hatte. Diese zweite Treppe musste sich auf der anderen Seite des Empfangsraums befinden, vermutete sie. Die Treppe auf dieser Seite führte nur nach oben.
    Oben angelangt, kam sie in einen langen Flur. Hinter der ersten Tür lag ihr Schlafzimmer. Außer diesem Raum hatte sie bisher noch nichts von der Residenz des Hohen Lords gesehen.
    Als sie den Türknauf drehte, hörte sie vom anderen Ende des Flurs Schritte, die kurz darauf innehielten. Dann drang ein leises Klicken an ihre Ohren.
    Das ist also sein Schlafzimmer, überlegte Sonea. Nur etwa zwanzig Schritte den Gang hinunter. Die Tatsache, dass Akkarin ihr so nah war, beruhigte sie keineswegs, andererseits wäre es auch nicht

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