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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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können. Während der beiden letzten Nächte hatte er keine Ruhe gefunden, nicht mehr seit...
    Als er sich hinlegte, kehrten die Erinnerungen zurück. Stöhnend versuchte er, sie beiseite zu drängen, aber er war zu müde, um gegen sie anzukämpfen.
    Womit hat es begonnen? Ich habe etwas über den Botschafter aus Vin gesagt, der mit einer Einladung in die Residenz gerechnet hatte ...
    »Er war überrascht zu erfahren, dass der Hohe Lord keine Gäste mehr in seinem Haus aufnimmt, denn sein Vater hatte für einige Zeit bei deinem Vorgänger gewohnt«, erinnerte sich Lorlen gesagt zu haben.
    Diese Bemerkung hatte Akkarin ein Lächeln entlockt. Er hatte vor dem kleinen Getränketisch gestanden und durch das Fenster in den nachtdunklen Garten geblickt.
    »Die beste Veränderung, die ich je vorgenommen habe.«
    »Ja, deine Privatsphäre ist dir sehr kostbar«, hatte Lorlen geistesabwesend erwidert.
    Daraufhin hatte Akkarin die Hand auf eine Weinflasche gelegt, als grübele er darüber nach, ob er noch ein weiteres Glas trinken solle. Er hatte das Gesicht abgewandt, etwas, wofür Lorlen bei Akkarins nächsten Worten aufrichtig dankbar gewesen war.
    »Ich bezweifle, dass dem Botschafter meine… Gewohnheiten angenehm wären.«
    Da! Wieder eine dieser seltsamen Bemerkungen. Als wolle er mich auf die Probe stellen. Ich dachte, mir könne nichts passieren, da er mir den Rücken zugewandt hatte und meine Reaktion nicht sehen konnte ...
    »Gewohnheiten?« Lorlen hatte Verständnislosigkeit geheuchelt. »Ich glaube kaum, dass es ihn interessieren würde, ob du erst spät abends zu Bett gehst oder gelegentlich zu viel trinkst. Du hast doch nur Angst, dass er zu viel von deinem Lieblingswein trinken könnte.«
    »Das auch.« Inzwischen hatte Akkarin die Flasche geöffnet. »Aber wir wollen doch nicht, dass sich irgendjemand den Kopf über all meine kleinen Geheimnisse zerbricht, nicht wahr?«
    An dieser Stelle des Gesprächs war ein Bild von Akkarin in blutbefleckten Bettlerlumpen in Lorlens Gedanken aufgeblitzt. Schaudernd hatte er das Bild beiseite geschoben, abermals dankbar dafür, dass Akkarin ihm den Rücken zukehrte.
    War es das, was Akkarin gespürt hat? Hat er in diesem Augenblick meinen Gedanken gelauscht?
    »Nein«, hatte Lorlen geantwortet und dann, um das Thema zu wechseln, nach Neuigkeiten vom Hof gefragt.
    In diesem Moment hatte Akkarin einen Gegenstand vom Tisch genommen. Lorlen hatte das Aufblitzen von Juwelen bemerkt und genauer hingesehen. Es war ein Messer gewesen. Das Messer, das Sonea in jener Nacht bei Akkarin gesehen hatte. Das Messer, mit dem er seine schwarze Magie ausübte. Überrascht und entsetzt hatte Lorlen tief Luft geholt und den Wein in die falsche Kehle bekommen.
    In seinen Gedanken wiederholte sich die ganze Szene ein weiteres Mal. »Wein ist zum Trinken da, mein Freund«, sagte Akkarin lächelnd. »Nicht dazu, ihn einzuatmen.«
    Lorlen wandte den Blick ab und hustete, um das Gesicht hinter den Händen verbergen zu können. Er versuchte, die Fassung wiederzugewinnen, aber durch den Anblick des Messers in Akkarins Hand hatte er Soneas Erinnerung noch einmal durchleben müssen. Er fragte sich, warum sein Freund ihn in den Empfangsraum geführt hatte.
    Dann gefror ihm plötzlich das Blut in den Adern, als ihm der Gedanke kam, Akkarin könne die Absicht haben, von der Klinge Gebrauch zu machen.
    »Welche Neuigkeiten ich habe?«, überlegte Akkarin laut. »Lass mich nachdenken.«
    Lorlen zwang sich, seinen Freund gelassen anzusehen. Als Akkarin sich wieder der Flasche zuwandte, fing Lorlen eine Bewegung auf dem Tisch auf. Ein Tablett aus poliertem Silber, das an einer anderen Flasche lehnte, spiegelte Akkarins Augen wider. Augen, die ihn beobachteten.
    Also hat er mich die ganze Zeit über beobachtet. Vielleicht brauchte er an diesem Punkt des Gespräches gar nicht meine Gedanken zu lesen. Allein meine Reaktion auf seine Bemerkungen und auf dieses Messer müssen ihn davon überzeugt haben, dass ich etwas weiß ...
    »Freunde in Elyne und Lonmar haben mir von Dannyl berichtet«, fuhr Akkarin fort und wandte sich dann abrupt vom Tisch ab. »Sie sind voll des Lobes für ihn.«
    »Es freut mich, das zu hören.«
    Akkarin war in die Mitte des Raumes getreten. »Ich habe seine Fortschritte mit großem Interesse verfolgt. Er ist äußerst geschickt, wenn es darum geht, Nachforschungen anzustellen.«
    Also wusste er, dass Dannyl nach etwas suchte. Wusste er auch, was Dannyl suchte? Lorlen zwang sich zu einem

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