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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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immer darauf die Worte für ›hohe Magie‹ auftauchten, zeigte das Bild darüber eine Gestalt, die vor einer Frau kniete. Die Frau hatte die Hand ausgestreckt, um die nach oben gehaltenen Handflächen des Bittstellers zu berühren, wie zur Beschwichtigung oder zur Belohnung.
    »Das könnte bedeuten, dass sie diese hohe Magie praktiziert. Was glaubst du, was sie tut?«
    Dannyl zuckte die Achseln. »Vielleicht heilt sie. Das ergäbe durchaus einen Sinn, da die Heilkunst vor tausend Jahren sehr selten gewesen sein muss. Einzig durch Zusammenarbeit und viele Versuche ist es der Gilde gelungen, diese Fertigkeit zu entwickeln - und die Heilkunst ist noch immer die am schwersten erlernbare Disziplin.«
    »Dann kommt dir der Ausdruck ›hohe Magie‹ nicht vertraut vor?«
    Dannyl schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Das Loch, durch das wir geblickt haben, kam mir nicht natürlich vor. Irgendjemand muss es in den Felsen gehauen haben. Glaubst du, es könnte durch Magie entstanden sein?«
    »Möglicherweise.« Dannyl lächelte. »Ich denke, der letzte Besucher hat uns einen großen Gefallen getan.«
    »Und ob.« Das Schiff sackte abrupt in ein offenbar tiefes Wellental. Tayend zuckte zusammen, und sein Gesicht nahm eine kränkliche Farbe an.
    »Es braucht dir nicht die ganze Reise über schlecht zu gehen«, sagte Dannyl entschieden. »Gib mir die Hand.«
    Tayends Augen weiteten sich. »Aber... ich...«
    »Du hast jetzt keine Ausreden mehr.«
    Zu Dannyls Erheiterung errötete Tayend und wandte den Blick ab. »Ich fühle mich immer noch, ähm, unwohl mit... nun ja...«
    Dannyl wischte diesen Einwand mit einer knappen Geste beiseite. »Diese Art von Heilung geht sehr schnell. Und ich werde nicht in deinen Gedanken lesen. Außerdem musst du dich der Wahrheit stellen. Du bist kein besonders unterhaltsamer Begleiter, wenn du krank bist. Wenn du dich nicht auf Schritt und Tritt übergeben musst, dann jammerst du, dass es gleich wieder so weit sein werde.«
    »Ich jammere!«, rief Tayend entrüstet. »Ich habe überhaupt nicht gejammert!« Er hielt Dannyl die Hand hin. »Dann tu, was du nicht lassen kannst.«
    Tayend presste die Augen fest zusammen. Dannyl umfasste das Handgelenk des Gelehrten, sandte seinen Geist aus und traf unverzüglich auf Übelkeit und Benommenheit. Es bedurfte nur einer minimalen Willensanstrengung, um diese Übel zu vertreiben. Nachdem Dannyl Tayends Hand losgelassen hatte, beobachtete er, wie der Gelehrte die Augen aufschlug und über die Wirkung des magischen Eingriffs nachdachte.
    »So ist es viel besser.« Tayend warf Dannyl einen schnellen, forschenden Blick zu, dann zuckte er die Achseln und wandte sich wieder seinen Notizen zu. »Wie lange wird es anhalten?«
    »Einige Stunden. Länger, wenn du dich an die Schaukelei gewöhnst.«
    Tayend lächelte. »Ich wusste doch, dass ich einen guten Grund hatte, dich mitzunehmen. Was werden wir tun, wenn wir wieder in Elyne sind?«
    Dannyl schnitt eine Grimasse. »Ich werde wohl eine Menge Zeit darauf verwenden müssen, meinen diplomatischen Pflichten nachzukommen. Es dürfte reichlich Arbeit liegen geblieben sein.«
    »Nun, während du damit beschäftigt bist, werde ich unsere Nachforschungen fortsetzen. Die Aufzeichnungen des Hafenmeisters haben uns verraten, wohin Akkarin gereist ist. Eine Frage hier und dort wird uns Aufschluss darüber geben, was er anschließend getan hat. Die Bel Arralade gibt jedes Jahr anlässlich ihres Geburtstages ein Fest, und das ist genau die richtige Gelegenheit, um mit unseren Nachforschungen anzufangen. Im Gildehaus liegt gewiss schon eine Einladung für dich bereit.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein? Ich habe nur wenige Monate in Capia verbracht, und ich habe die Bel Arralade noch nicht einmal kennen gelernt.«
    »Und genau aus diesem Grund wird man dich einladen.« Tayend lächelte. »Einen jungen, unverheirateten Magier wie dich! Außerdem nimmt Botschafter Errend immer an dem Fest teil. Wenn du keine eigene Einladung bekommen solltest, wird er darauf bestehen, dass du ihn begleitest.«
    »Und du?«
    »Ich habe Freunde, die mich mitnehmen werden, wenn ich nett darum bitte.«
    »Warum gehst du nicht einfach mit mir auf das Fest?«
    »Wenn wir zusammen ankommen, werden die Leute Schlüsse ziehen, die dir vielleicht nicht besonders angenehm wären.«
    »Wir waren jetzt monatelang zusammen auf Reisen«, erwiderte Dannyl. »Die Leute werden bereits ihre Schlüsse gezogen haben.«
    »Nicht unbedingt.« Tayend machte eine

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