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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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gewöhnlich.
    »Es ist schon ein wenig spät, um noch zu lernen«, bemerkte Vinara.
    Sonea blickte auf ihr Schreibpult. »Ich versuche, auf den Stand der Winterklasse zu kommen.«
    »Das habe ich gehört.« Vinara deutete auf die Tür, die daraufhin zufiel. Bevor sie sich schloss, konnte Sonea noch einen flüchtigen Blick auf Tanias ängstliches Gesicht werfen. »Ich möchte unter vier Augen mit dir sprechen.«
    Sonea bedeutete Vinara, auf ihrem Stuhl Platz zu nehmen, und hockte sich selbst auf die Bettkante. Während sie zusah, wie Lady Vinara sich setzte und ihre Roben glatt strich, krampfte sich ihr Magen vor Furcht zusammen.
    »Sind dir die Gerüchte über dich und Lord Rothen bekannt?«
    Sonea nickte.
    »Ich bin hier, um mit dir darüber zu sprechen. Du musst ehrlich zu mir sein, Sonea. Dies ist eine ernsthafte Angelegenheit. Ist irgendetwas Wahres an den Gerüchten?«
    »Nein.«
    »Lord Rothen hat dir keine ungehörigen Vorschläge gemacht?«
    »Nein.«
    »Er hat dich nicht... in irgendeiner Weise berührt?«
    Sonea spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. »Nein. Niemals. Es ist lediglich ein dummes Gerücht. Rothen hat mich niemals angerührt, ebenso wenig wie ich ihn. Es macht mich krank, die Leute darüber reden zu hören.«
    Vinara nickte langsam. »Ich bin froh, das zu hören. Vergiss nicht, wenn du irgendeinen Grund hast, Angst zu haben, oder wenn du in irgendeiner Weise bedrängt wurdest, brauchst du nicht hier zu bleiben. Wir werden dir helfen.«
    Sonea schluckte ihre Wut herunter. »Vielen Dank, aber hier passiert nichts Ungehöriges.«
    Vinaras Augen wurden schmal. »Eines solltest du wissen. Falls sich diese Gerüchte als wahr erweisen sollten und du eine willfährige Komplizin warst, würde das dein Ansehen in der Gilde schwer beschädigen. In jedem Fall würdest du Rothen als Mentor verlieren.«
    Natürlich. Das wäre Wasser auf Regins Mühlen gewesen. Vielleicht hatte er genau das von Anfang an zu erreichen versucht. Sonea knirschte mit den Zähnen. »Wenn es so weit kommen sollte, kann Lorlen mich abermals einer Wahrheitslesung unterziehen.«
    Vinara richtete sich auf und wandte den Blick ab. »Wollen wir hoffen, dass es nicht so weit kommt.« Sie spitzte die Lippen. »Nun, es tut mir Leid, dass ich diese delikate Angelegenheit mit dir erörtern musste. Es ist meine Pflicht, solchen Dingen nachzugehen. Wenn du über irgendetwas sprechen möchtest, kannst du jederzeit zu mir kommen.« Sie erhob sich und unterzog Sonea einer kritischen Musterung. »Du bist erschöpft, junge Dame. Wenn du zu viel lernst, wirst du krank werden. Sieh zu, dass du ein wenig Schlaf bekommst.«
    Sonea nickte. Sie sah Lady Vinara nach, als diese aus dem Raum glitt, dann wartete sie, bis sie Tania die Haupttür zu Rothens Quartier schließen hörte. Erst dann drehte sie sich um und hämmerte mit den Fäusten auf ihr Kissen ein.
    »Ich würde ihn am liebsten umbringen!«, knurrte sie. »Ich möchte ihn in den Tarali werfen, mit Steinen an den Füßen, damit niemand jemals seine Leiche findet.«
    »Lady Sonea?«
    Beim Klang der furchtsamen Stimme blickte Sonea auf und schüttelte sich ihr wirres Haar aus den Augen. »Ja, Tania?«
    »W-wen wollt Ihr umbringen?«
    Sonea warf das Kissen zurück auf ihr Bett. »Regin natürlich.«
    »Ah.« Tania hockte sich neben sie. »Einen Moment lang habt Ihr mir wirklich Angst gemacht. Sie haben mich auch befragt. Ich habe die Geschichte natürlich nicht geglaubt, aber sie haben mir erklärt, auf welche Dinge ich Acht geben müsse, und... nun ja... ich...«
    »Keine Sorge, Tania«, seufzte Sonea. »Es gibt nur einen Mann in der Gilde, der jemals so etwas bei mir versucht hat.«
    Die Augen der Dienerin weiteten sich. »Wer?«
    »Regin natürlich.«
    Tania zog die Brauen zusammen. »Wie seid Ihr damit fertig geworden?«
    Bei der Erinnerung an den Zwischenfall musste Sonea lächeln. »Ich habe nur einen kleinen Trick angewandt, den ich von Cery gelernt habe.« Sie stand auf und begann zu erzählen.
     
    Es war bereits spät, als Lorlen in sein Büro in der Universität zurückkehrte. Früher am Tag hatte Lord Osen, sein Assistent, ihm eine kleine Schachtel mit Post gebracht. Lorlen hatte gesehen, dass sich unter den Briefen auch ein kleines Päckchen aus Elyne befand. Er hatte es beiseite gelegt, um es später zu lesen.
    Jetzt ließ er seine Lichtkugel ein wenig heller leuchten, während er das Päckchen öffnete und anerkennend Dannyls elegante Handschrift betrachtete. Die Schrift des

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