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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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für Ungehörigkeiten zwischen uns gibt.«
    Ein schiefes Lächeln spielte um Lorlens Mundwinkel. »Ihr seid sehr zuversichtlich, Rothen. Was sagt Sonea dazu?«
    »Dieses Gerücht hat sie natürlich aus dem Gleichgewicht gebracht, aber sie glaubt, dass es in Vergessenheit geraten wird, sobald Garrels Schützling sie nicht länger schikaniert.«
    »Wenn - falls - sie in die Winterklasse aufrücken kann?«
    »Ja.«
    »Seid Ihr der Meinung, dass sie den Wechsel bewältigen und sich in dieser Klasse wird halten können?«
    »Mühelos.« Rothen lächelte und versuchte gar nicht, seinen Stolz zu verbergen. »Sie lernt schnell, und sie ist ziemlich entschlossen. Sie wird nicht wollen, dass man sie wieder in Regins Klasse zurückschickt.«
    Lorlen nickte, dann sah er Rothen eindringlich an. »Ich teile Euren Optimismus nicht, was dieses Gerücht betrifft, Rothen. Eure Argumente gegen Soneas Umzug in das Novizenquartier haben durchaus etwas für sich, aber wenn Ihr Euch irrt, könnte sich die Situation dadurch noch erheblich verschlimmern. Ich denke, sie sollte um ihrer selbst willen umziehen.«
    Rothen musterte den Administrator stirnrunzelnd. Lorlen glaubte doch nicht etwa, dass Rothen eine Novizin in sein Bett nehmen würde, noch dazu ein Mädchen, das nicht einmal ein Drittel seiner Jahre zählte? Lorlens Blick war jedoch fest und klar, und Rothen begriff zu seinem Entsetzen, dass der andere Mann diese Möglichkeit tatsächlich erwogen hatte.
    Das konnte Lorlen unmöglich glauben! Wie konnte er auch nur daran denken? Wann hatte Rothen Lorlen Anlass gegeben, an ihm zu zweifeln?
    Und plötzlich dämmerte ihm der Grund. Akkarin!, dachte er. Wenn ich erfahren hätte, dass mein bester und ältester Freund die böseste nur denkbare Form der Magie praktiziert, würde ich ebenfalls mein Urteil über andere hinterfragen. Rothen holte tief Luft und wog seine nächsten Worte sorgfältig ab.
    »Nur Ihr könnt verstehen, warum ich Sonea in meiner Nähe behalten will, Lorlen«, sagte er mit leiser Stimme. »Sie hat hier schon genug zu befürchten, ohne unter Menschen leben zu müssen, die ihr schaden wollen. Und möglicherweise wären es nicht nur die anderen Novizen, die ihr etwas antun könnten.«
    Lorlen runzelte die Stirn, dann weiteten sich seine Augen ein wenig, und er wandte den Blick ab. Schließlich nickte er langsam. »Ich verstehe Eure Sorge. Das Leben hier muss für Sonea sehr beängstigend sein. Aber wenn ich eine Entscheidung treffe, die der Meinung der Mehrheit zuwiderläuft, würde das nur Aufmerksamkeit erregen. Ich glaube nicht, dass sie größeren Gefahren ausgesetzt wäre, wenn sie in das Novizenquartier umzieht... Aber ich werde versuchen, die Entscheidung so lange wie möglich hinauszuzögern, und hoffen, dass Gras über die Sache wächst, so wie Ihr es vermutet.«
    Rothen nickte. »Ich danke Euch.«
    »Und«, fügte Lorlen noch kurzem Nachdenken hinzu, »ich werde diesen Novizen, Regin, ein wenig genauer im Auge behalten. Um Unruhestifter muss man sich beizeiten kümmern.«
    »Das wäre mir sehr recht«, erwiderte Rothen.
    Lorlen erhob sich, und Rothen folgte seinem Beispiel. Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke, und Rothen sah einen gehetzten Ausdruck in Lorlens Zügen, der ihn frösteln ließ. Dann wandte Lorlen sich ab und ging durch die Tür zum Abendsaal.
    Dort angekommen, trennten sie sich voneinander, und Lorlen ging auf seinen gewohnten Sessel zu. Auf dem Weg zu seinem eigenen Platz beobachtete Rothen, dass mehrere Magier in seine Richtung blickten. Auch Yaldin sah ihm fragend entgegen.
    »Nichts Ernstes«, sagte Rothen, während er sich in seinem Sessel neben dem älteren Magier niederließ. »Also, wo waren wir? Oh ja. Beim Thema Unauffälligkeit. Wenn Ihr lauscht, seht Ihr ungefähr so aus...«
     
    Als es an ihrer Tür klopfte, stieß Sonea einen leisen Seufzer aus. Sie hörte auf zu schreiben und rief, ohne sich umzudrehen: »Herein.«
    Die Tür öffnete sich mit einem Klicken.
    »Da ist Besuch für Euch, Lady Sonea«, sagte Tania mit angespannter Stimme.
    Sonea wandte sich um und sah eine Frau in grünen Roben in der Tür zu ihrem Schlafzimmer stehen. Die Frau trug eine schwarze Schärpe um die Taille. Sonea sprang auf und verbeugte sich hastig.
    »Lady Vinara.«
    Sonea musterte das Oberhaupt der Heiler verstohlen. Es war schwer, die Stimmung der Frau einzuschätzen, da Vinaras Gesichtsausdruck stets streng und kalt wirkte. Jetzt schienen die grauen Augen der Frau sogar noch härter zu sein als

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