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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Novizin - The Magician's Guild 2: The Novice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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seinem Schreibtisch. Lord Osen würde ihn morgen einem Kurier übergeben.
    Schließlich erhob sich Lorlen und verstaute Dannyls Brief zusammen mit den Notizen in einer Schatulle, in der er wichtige Dokumente aufbewahrte. Er verstärkte die magische Barriere, die es anderen unmöglich machte, die Schatulle zu öffnen, und legte sie in einen Schrank hinter seinem Schreibtisch. Als er den Raum verließ, gestattete er sich ein schwaches Lächeln.
    Akkarin hatte Recht, als er sagte, dass ich den richtigen Mann für die Position des zweiten Botschafters der Gilde in Elyne gewählt hätte.

9. Zukunftspläne
    K önntest du mir eine schlichtere Bürste besorgen?«, fragte Sonea und hielt ihre silberne Haarbürste in die Höhe.
    »Oh, die wollt Ihr auch nicht?« Tania seufzte. »Wollt Ihr denn gar nichts Hübsches mitnehmen?«
    »Nein. Nichts Wertvolles und nichts, was mir gefällt.«
    »Aber Ihr lasst so viele Dinge zurück - wie wäre es denn mit einer schönen Vase? Ich werde Euch ab und zu Blumen bringen. Ein Raum sieht mit Blumen gleich so viel hübscher aus.«
    »Ich bin weit Schlimmeres gewohnt, Tania. Wenn ich eine Möglichkeit gefunden habe, meine Sachen zu verstecken oder zu schützen, werde ich vielleicht zurückkommen und mir einige der Bücher holen.« Sonea betrachtete den Inhalt eines Koffers, der auf ihrem Bett lag. »Das ist alles.«
    Tania sah sie unglücklich an, dann griff sie nach dem Koffer und trug ihn aus dem Raum. Sonea, die ihr folgte, fand Rothen im Empfangszimmer. Er hatte die Stirn gefurcht, und als er sie erblickte, kam er auf sie zu und ergriff ihre Hände.
    »Es tut mir Leid, Sonea«, begann er. »Ich...«
    »Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen, Rothen«, unterbrach sie ihn. »Ich weiß, Ihr habt getan, was Ihr konntet. Und jetzt sollte ich besser gehen.«
    »Aber das ist doch Unsinn. Ich könnte...«
    »Nein.« Sie sah ihm fest in die Augen. »Ich muss gehen. Wenn ich es nicht tue, wird Regin dafür sorgen, dass man Beweise findet. Und er könnte es immer noch versuchen, wenn sein Ziel darin besteht, mich Eurem Schutz als meinem Mentor zu entziehen. Dann dürfen die Lehrer mich ignorieren, und ich werde nichts dagegen ausrichten können.«
    Wieder runzelte er die Stirn. »Daran habe ich nicht gedacht«, murmelte er finster. »Es ist nicht richtig, dass ein Novize so viel Ärger machen kann.«
    Sie lächelte. »Nein, aber er wird mich nicht daran hindern, ihn zu überflügeln, nicht wahr? Wir werden weiterarbeiten.«
    Rothen nickte. »Allerdings.«
    »Dann treffe ich Euch in einer Stunde vor der Magierbibliothek?«
    »Ja.«
    Sie drückte kurz seine Hände, dann gab sie Tania ein Zeichen. Die Dienerin hob den Koffer vom Boden auf und trug ihn zur Tür. Sonea folgte ihr, dann drehte sie sich noch einmal um und schenkte Rothen ein Lächeln.
    »Ich werde schon zurechtkommen, Rothen.«
    Rothen brachte seinerseits ein dünnes Lächeln zustande. Schließlich wandte Sonea sich ab und ging zusammen mit Tania den Flur hinunter.
    Für einen Freitagmorgen herrschte in den Magierquartieren ungewöhnlicher Betrieb. Sonea ignorierte die Blicke der Magier, an denen sie vorbeikam, wohl wissend, dass es ihr schwer fallen würde, ihren Zorn zu verbergen, wenn sie sie ansah. Mit halbem Ohr hörte sie Tania etwas über Ungerechtigkeit murmeln, bat sie jedoch nicht, ihre Bemerkung zu wiederholen.
    Ihre tapferen Worte Rothen gegenüber waren nur Fassade gewesen, denn sie wusste sehr wohl, dass es für sie, sobald sie erst einmal im Novizenquartier wohnte, kein Entrinnen vor Regin mehr geben würde. Sie konnte ihre Zimmertür mit Magie verschließen - Rothen hatte es ihr beigebracht -, aber sie war davon überzeugt, dass Regin irgendeine Möglichkeit finden würde, sie zu schikanieren. Und sie konnte nicht die ganze Zeit über in ihrem Zimmer bleiben.
    Dies war seine Rache, weil sie sein Haus geschmäht hatte. Sie hätte ihn zu Boden werfen und es dabei belassen sollen. Aber stattdessen hatte sie ihn beleidigt, und er hatte Vergeltung gesucht. So viel zu ihrer Hoffnung, sie brauche ihn nur zu ignorieren, damit er den Gefallen an der ganzen Angelegenheit verlor und sie in Ruhe ließ.
    Jetzt waren es nicht nur die Novizen, die in den Fluren ihren Namen murmelten. Sie hatte genug von den geflüsterten Gesprächen der Magier aufgefangen, um zu wissen, was sie von ihr dachten. Im Grunde interessierte es niemanden, wer das Gerücht in Umlauf gebracht hatte oder warum. »Gerüchte dieser Art sollten überhaupt nicht erst

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