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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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schreckliches Versehen. Wenn ich gewusst hätte, was geschehen würde, hätte ich die anderen niemals auf dich aufmerksam gemacht. Es gibt viele Methoden, um Magie auszusenden, und die gebräuchlichste davon ist der ›Schlag‹. Der schwächste dieser Art ist der ›Betäubungsschlag‹, der dazu gedacht ist, einen Menschen zu lähmen; die Muskeln des Betroffenen erstarren, so dass er sich nicht mehr bewegen kann. Die Magier, die den Jungen angegriffen haben, haben alle den ›Betäubungsschlag‹ benutzt. Erinnerst du dich an die Farbe der Schläge?«
    Sonea schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht hingesehen.« Weil ich zu beschäftigt damit war, wegzulaufen, dachte sie, aber sie hatte nicht die Absicht, das laut auszusprechen.
    Der Magier runzelte die Stirn. »Dann wirst du mir einfach glauben müssen, wenn ich sage, dass sie alle rot waren. Ein ›Betäubungsschlag‹ ist rot. Aber da so viele Magier gleichzeitig reagiert haben, haben sich einige der ›Schläge‹ zusammengefügt und sind zu einem stärkeren ›Feuerschlag‹ verschmolzen. Diese Magier hatten keinerlei Absicht, irgendjemandem Schaden zuzufügen, sie wollten den Jungen lediglich daran hindern, wegzulaufen. Ich versichere dir, dass unser Fehler uns großen Kummer bereitet und eine Menge Tadel vom König und von den Häusern eingetragen hat.«
    Sonea rümpfte die Nase. »Als ob die sich für so etwas interessieren würden.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Ah, sie interessieren sich sehr wohl dafür. Ich gebe zu, dass ihre Gründe eher mit dem Wunsch zusammenhängen, die Gilde unter Kontrolle zu halten, als mit Mitgefühl für den Jungen oder seine Familie, aber man hat uns sehr wohl für unseren Fehler zur Rechenschaft gezogen.«
    »Wie?«
    Er lächelte schief. »Protestbriefe. Öffentliche Ansprachen. Eine Verwarnung vom König. Das klingt nicht besonders beeindruckend, aber in der Welt der Politik sind Worte erheblich gefährlicher als Schlagstöcke oder Magie.«
    Sonea schüttelte den Kopf. »Die Magie ist Euer Geschäft. Sie ist das, worauf Ihr Euch angeblich am besten versteht. Ein einzelner Magier mag einen Fehler machen, aber nicht so viele von Euch gleichzeitig.«
    Er breitete die Hände aus. »Glaubst du, wir verbrächten unsere Tage damit, uns darauf vorzubereiten, dass ein mittelloses Mädchen uns mit von Magie geleiteten Steinen angreifen könnte? Unsere Krieger werden in den kompliziertesten Manövern und Kriegsstrategien ausgebildet, aber keine Situation, wie sie in der Arena vorkommt, hätte sie auf einen Angriff durch ihre eigenen Leute vorbereiten können - Menschen, die sie für harmlos hielten.«
    Sonea prustete laut. Harmlos. Sie sah, dass Rothen angesichts ihrer Reaktion die Lippen zusammenpresste. Wahrscheinlich findet er mich abstoßend, überlegte sie. Für die Magier waren die Hüttenleute schmutzig, hässlich und lästig. Hatten sie überhaupt eine Ahnung, wie sehr die Vorstadtbewohner sie hassten?
    »Aber Ihr habt früher schon Dinge getan, die fast genauso schlimm waren«, entgegnete sie. »Ich habe Menschen mit Brandwunden gesehen, die Magier ihnen zugefügt hatten. Dann sind da noch jene, die zertrampelt werden, wenn Ihr die Menge so sehr in Panik versetzt, dass die Menschen in blinder Flucht davonlaufen. Die meisten jedoch erfrieren später in der Kälte der Hüttensiedlungen.« Sie musterte ihn mit schmalen Augen. »Aber Ihr begreift natürlich nicht, dass die Gilde auch daran die Schuld trägt, nicht wahr?«
    »Es hat in der Vergangenheit Unfälle gegeben«, räumte er ein. »Magier, die unvorsichtig waren. Sofern es möglich war, hat man die Opfer später geheilt und entschädigt. Was die Säuberung selbst betrifft...« Er schüttelte den Kopf. »Viele von uns denken, dass diese Maßnahme nicht länger notwendig ist. Weißt du, wie und warum die Säuberungen eigentlich begonnen haben?«
    Sie öffnete den Mund, um eine spitze Antwort zu geben, zögerte dann jedoch. Es konnte nicht schaden, zu erfahren, warum die Säuberungen seiner Meinung nach begonnen hatten. »Dann erzählt es mir.«
    Ein geistesabwesender Ausdruck trat in Rothens Augen. »Vor über dreißig Jahren ist im hohen Norden ein Berg explodiert. Ruß erfüllte den Himmel und ließ das Licht der Sonne nicht mehr durchdringen. Der folgende Winter war so lang und kalt, dass wir keinen echten Sommer hatten, bevor der nächste Winter begann. Überall in Kyralia und Elyne verdarben die Ernten, und das Vieh starb. Hunderte, vielleicht Tausende von Bauern und

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