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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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und gefährlich war, und wie du sie gesehen hast, nachdem sie verblasst war. Erinnerst du dich daran?
    - Ja ...
    Als die Tür aufschwang, fand Sonea sich an der Schwelle von Dunkelheit wieder. Eine weiße Kugel hing vor ihr in der Luft und verströmte strahlendes Licht. Sie konnte unmöglich abschätzen, wie weit die Kugel entfernt war. Einen Augenblick lang schien sie nur um eine Armeslänge entfernt zu schweben, dann wieder war Sonea davon überzeugt, dass sie riesengroß war und unvorstellbar weit fort.
    - Wie groß ist die Kugel im Vergleich zu dem, was du in Erinnerung hast?
    - Nicht so groß, wie sie war, als Gefahr von ihr ausging. Sie schickte ihm ein Bild der Kugel.
    - Gut. Sie wächst schneller, als ich erwartet habe, aber uns bleibt noch ein wenig Zeit, bevor deine Magie ungeheißen wieder an die Oberfläche kommt. Schließ die Tür und kehr in das Zimmer zurück.
    Die Tür schloss sich und verschwand, und Sonea stellte fest, dass sie abermals in der Mitte des Raums stand.
    - Jetzt stell dir eine weitere Tür vor. Diesmal ist es die Tür, die nach draußen führt, also solltest du sie größer machen.
    Doppeltüren erschienen in Soneas Zimmer, und sie erkannte sie wieder. Es waren die Haupttüren des Bleibehauses, in dem sie vor der Säuberung gelebt hatte.
    - Wenn du die Türen öffnest, wirst du ein Haus bemerken. Es sollte ungefähr so aussehen.
    In ihren Gedanken blitzte das Bild eines weißen Hauses auf, das den großen Kaufmannshäusern im Westviertel nicht unähnlich war. Als sie die Doppeltüren in ihrem Geist öffnete, stand sie mit einem Mal dem Gebäude gegenüber. Zwischen ihrem Zimmer und diesem Haus befand sich eine schmale Straße.
    - Geh zu dem Gebäude hinüber.
    Das Haus hatte nur eine einzige rote Tür. Das Bild veränderte sich, und Sonea stand jetzt direkt davor. Als sie den Knauf berührte, schwang die Tür nach innen auf, und sie trat in einen großen, weißen Raum.
    An den Wänden hingen Gemälde, und in den Ecken des Raums standen gepolsterte Sessel. Der Raum erinnerte sie ein wenig an Rothens Gästezimmer, obwohl er deutlich prachtvoller eingerichtet war. Das Gefühl von Rothens Persönlichkeit war stark, wie ein kräftiges Parfüm oder die Wärme von Sonnenlicht.
    - Willkommen, Sonea. Du bist jetzt in dem Raum, den man das erste Zimmer meines Geistes nennen könnte. Hier kann ich dir Bilder zeigen. Sieh dir die Gemälde an.
    Sie trat auf das Bild zu, das ihr am nächsten war. Auf dem Bild sah sie sich selbst, gekleidet in Magierroben, wie sie sich ernsthaft mit anderen Magiern unterhielt. Verstört trat sie einen Schritt zurück.
    - Warte, Sonea. Sieh dir erst das nächste Gemälde an.
    Widerstrebend ging sie an der Wand entlang. Das nächste Bild zeigte sie in grünen Roben, wie sie einen Mann mit einem verletzten Bein heilte. Sie wandte sich hastig ab.
    - Warum stößt diese Zukunft dich derart ab?
    - Weil ich das nicht bin.
    - Aber du könntest es sein, Sonea. Begreifst du jetzt, dass ich dir die Wahrheit gesagt habe?
    Als sie sich noch einmal zu den Gemälden umdrehte, wurde ihr plötzlich klar, dass er tatsächlich die Wahrheit sprach. Hier konnte er sie nicht belügen. Er zeigte ihr reale Möglichkeiten. Die Gilde wollte sie wirklich als Novizin aufnehmen...
    Dann entdeckte sie eine schwarze Tür, die ihr vorher nicht aufgefallen war. Als sie sie betrachtete, erkannte sie, dass sie verschlossen war, und ihr Argwohn kehrte zurück. Rothen mochte vielleicht nicht in der Lage sein, sie zu belügen, aber möglicherweise konnte er einige Wahrheiten vor ihr verborgen halten.
    - Ihr versteckt etwas vor mir!, beschuldigte sie ihn.
    - Ja, antwortete er. Wir alle haben die Fähigkeit, jene Dinge, die wir für uns behalten wollen, zu verbergen. Wenn es anders wäre, würde keiner von uns jemals einen anderen in seinen Geist einlassen. Ich werde dir beibringen, wie man das macht, denn du brauchst solche privaten Bereiche dringender als die meisten von uns. Beobachte mich, und ich werde dir erlauben, einen kurzen Blick auf das zu werfen, was hinter dieser Tür liegt.
    Die Tür schwang auf. Auf der anderen Seite sah Sonea eine Frau auf einem Bett liegen. Ihr Gesicht war totenbleich. Ein Gefühl alles durchdringender Trauer strömte ihr aus diesem Raum entgegen. Ohne Vorwarnung fiel die Tür wieder ins Schloss.
    - Meine Frau.
    - Sie ist gestorben...?
    - Ja. Verstehst du jetzt, warum ich diesen Teil von mir verborgen halte?
    - Ja. Es... es tut mir Leid.
    - Es ist lange her, und mir ist

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