Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
diese Geräusche verklingen. Lausche stattdessen auf die Geräusche in deinem eigenen Körper. Das langsame Schlagen deines Herzens...«
    Sie gab sich Mühe, aber abgesehen von ihrem Atem konnte sie keine Geräusche in ihrem Körper hören.
    »... das Strömen des Blutes, das in deinem Körper kreist.«
    Auch das konnte sie nicht hören …
    »... das Geräusch deines Magens...«
    ... oder vielleicht doch? Irgendetwas war da...
    »... die Vibrationen in deinen Ohren...«
    Dann begriff sie, dass sie die Geräusche, die er beschrieb, weniger hörte als vielmehr fühlte.
    »Und nun horch auf das Geräusch deiner Gedanken.«
    Einen Moment lang war Sonea verwirrt über diese Anweisung, dann spürte sie mit einem Mal eine fremde Aura am Rande ihres Geistes.
    - Hallo, Sonea.
    - Rothen?
    - Stimmt.
    Die Aura wurde greifbarer. Die Persönlichkeit, die sie spüren konnte, war ihr überraschend vertraut. Es war, als erkenne man eine Stimme, eine so einzigartige Stimme, dass man sie nicht mit anderen verwechseln konnte.
    - Das also ist Gedankenrede, überlegte sie.
    - Ja. Mit ihrer Hilfe können wir selbst über große Entfernungen hinweg miteinander sprechen.
    Ihr wurde klar, dass sie keine Worte hörte, sondern die Bedeutung der Gedanken spürte, die er in ihre Richtung sandte. Die Gedanken blitzten in ihrem Kopf auf, und sie konnte sie so schnell und so vollständig verstehen, dass sie mit absoluter Sicherheit genau das erfuhr, was er sie wissen lassen wollte.
    - Es geht so viel schneller als reden!
    - Ja, und die Gefahr von Missverständnissen ist deutlich geringer.
    - Könnte ich mich auf diese Weise auch mit meiner Tante unterhalten? Ich könnte sie wissen lassen, dass ich noch am Leben bin.
    - Ja und nein. Nur Magier können ohne körperlichen Kontakt von Geist zu Geist miteinander kommunizieren. Du könntest zu deiner Tante sprechen, aber dazu müsstest du sie berühren. Es spricht jedoch nichts dagegen, dass du deiner Tante eine ganz gewöhnliche Nachricht schickst ...
    Womit sie den Aufenthaltsort ihrer Tante und ihres Onkels preisgeben würde. Soneas Begeisterung für die Gedankenrede geriet ins Wanken. Sie musste vorsichtig sein.
    - Also... unterhalten Magier sich ständig auf diese Weise?
    - Nein, nicht allzu oft.
    - Warum nicht?
    - Diese Form der Kommunikation hat ihre Grenzen. Man spürt die Gefühle hinter den Gedanken, die andere einem schicken. So ist es zum Beispiel sehr leicht, festzustellen, wenn jemand lügt.
    - Ist das schlecht?
    - Nicht prinzipiell, aber stell dir vor, dir wäre aufgefallen, dass dein Freund langsam kahl wird. Er würde die Erheiterung hinter deinen Gedanken spüren, und obwohl er nicht wissen würde, was du so komisch findest, würde ihm klar sein, dass der Scherz auf seine Kosten geht. Und nun stell dir vor, es wäre nicht dein gutmütiger Freund, sondern jemand, den du respektierst und den du zu beeindrucken wünschst.
    - Ich verstehe, was Ihr meint.
    - Gut. Jetzt zum nächsten Teil deiner Lektion. Ich möchte, dass du dir vorstellst, dein Geist sei ein Zimmer - ein Raum mit Wänden, einem Fußboden und einer Decke.
    Mit einem Mal fand sie sich in der Mitte eines Raums wieder. Er wirkte vertraut, obwohl sie sich nicht daran erinnern konnte, so etwas schon einmal gesehen zu haben. Der Raum war leer und hatte keine Türen oder Fenster, und die Wände bestanden aus nacktem Holz.
    - Was siehst du?
    - Die Wände sind aus Holz, und das Zimmer ist leer, antwortete sie.
    - Ah, ich sehe den Raum. Er ist der bewusste Teil deines Geistes.
    - Also... also könnt Ihr in meinen Geist blicken?
    - Nein, du hast mir lediglich ein Bild davon geschickt. Ich schicke es dir zurück.
    Ein Bild des Raums blitzte durch ihre Gedanken. Es war undeutlich und verschwommen, und man konnte keine Einzelheiten mehr erkennen.
    - Es ist... anders und irgendwie nebelhaft, erwiderte sie.
    - Das liegt daran, dass ein wenig Zeit verstrichen und meine Erinnerung daran verblasst ist. Der Unterschied, den du wahrnimmst, hat seine Ursache darin, dass mein Geist die Einzelheiten ergänzt hat, die meinem Gedächtnis entfallen sind, Einzelheiten wie Farbe und Beschaffenheit. Also, als Nächstes braucht dein Zimmer eine Tür.
    Sofort entstand eine Tür vor ihr.
    - Geh zu der Tür hinüber. Erinnerst du dich noch, wie deine Magie ausgesehen hat?
    - Ja, wie ein leuchtender Ball aus Licht.
    - Das ist eine weit verbreitete Methode, sie zu visualisieren. Ich möchte, dass du darüber nachdenkst, wie deine Magie aussah, wenn sie stark

Weitere Kostenlose Bücher