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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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können.«
    Sonea nickte langsam. »Wie sehen die Bilder denn aus, wenn sie ihre Farben verloren haben?«
    »Verblasst. Verschwommen. Aber in manchen Fällen kann man immer noch erkennen, worum es sich handelt.«
    »Kann... kann ich ein solches Bild mal sehen?«
    Dannyl lächelte. »Natürlich. Ich bringe beim nächsten Mal welche mit.«
    Echte Neugier leuchtete in Soneas Augen auf. Wenn Dannyl seine Versuchsaufbauten hierher brächte, überlegte Rothen, könnte sie seine Experimente aus nächster Nähe verfolgen. Dann dachte er an das Durcheinander von Phiolen und Pressen in Dannyls Gästezimmer, und einen Moment lang stellte er sich das ganze Chaos in seinen Räumen vor...
    »Dannyl hätte gewiss nichts dagegen, wenn wir ihn in seiner Wohnung aufsuchen würden«, sagte er.
    Dannyl riss die Augen auf. »Jetzt sofort?«
    Rothen hatte schon den Mund geöffnet, um seinen Freund zu beruhigen, zögerte jedoch. Soneas Begeisterung war förmlich mit Händen zu greifen. Er betrachtete die beiden jungen Leute kurz.
    Dannyl wirkte offensichtlich keineswegs beängstigend auf Sonea. Im Gegenteil, wenn einer der beiden sich in dieser Situation unwohl fühlte, dann war es eher Dannyl. Dannyls Räume lagen im unteren Stockwerk des Gebäudes, sie würden also nicht weit zu gehen haben.
    »Ich wüsste nicht, was dagegen spräche«, erwiderte Rothen laut.
    - Bist du dir sicher, dass das klug ist?, sandte Dannyl.
    Soneas Blick flackerte zu ihm hinüber. Rothen ignorierte die Frage und sah Sonea eindringlich an. »Würde dir das gefallen?«
    »Ja«, antwortete sie und wandte sich dann an Dannyl. »Wenn es Euch nichts ausmacht.«
    »Absolut nichts.« Dannyl schaute unsicher zu Rothen hinüber. »Es ist nur... bei mir ist es immer etwas unordentlich.«
    »Etwas?« Rothen griff nach seiner Tasse, um seinen Sumi auszutrinken.
    »Habt Ihr denn keinen Diener?«, fragte Sonea.
    »Doch«, erwiderte Dannyl. »Aber ich habe ihm ausdrücklich verboten, sich an meinen Versuchsaufbauten zu vergreifen.«
    Rothen lächelte. »Warum gehst du nicht einfach voraus und sorgst dafür, dass zumindest zwei Stühle frei sind, damit wir uns setzen können?«
    Seufzend erhob sich Dannyl. »Also schön.«
    Rothen begleitete seinen Freund an die Tür und trat mit ihm auf den Korridor hinaus. Sofort stellte Dannyl ihn zur Rede.
    »Bist du verrückt geworden? Was ist, wenn jemand euch sieht?«, flüsterte Dannyl. »Wenn jemand mitbekommt, dass du sie aus deinem Quartier lässt, wird Fergun sagen, du hättest keinen Grund mehr, ihn von ihr fern zu halten.«
    »Dann erlaube ich ihm, sie zu besuchen.« Rothen zuckte die Achseln. »Ich habe sie nur deshalb isolieren wollen, damit er nicht zu einer Zeit auftauchte, als es ihr noch Angst gemacht hätte, einem fremden Magier zu begegnen. Aber wenn sie in deiner Gegenwart so ruhig und gelassen ist, glaube ich nicht, dass Fergun sie erschrecken wird.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Dannyl trocken.
    »Weil du ehrfurchtgebietender aussiehst als er«, erklärte Rothen.
    »Tue ich das?«
    »Und er ist viel charmanter«, fügte Rothen mit einem Lächeln hinzu. Dann scheuchte er Dannyl zur Treppe hinüber. »Geh jetzt. Wenn du so weit bist - und sich niemand im Korridor aufhält -, gib mir Bescheid. Lass dir nur nicht zu viel Zeit mit dem Aufräumen, sonst werden wir beide denken, du hättest etwas zu verbergen.«
    Als sein Freund davoneilte, kehrte Rothen in sein Quartier zurück. Sonea stand mit leicht geröteten Wangen vor ihrem Sessel. Während er den Tisch abräumte, nahm sie wieder Platz.
    »Er klang nicht so, als hätte er gern Besuch«, sagte sie zweifelnd.
    »Oh doch«, versicherte Rothen ihr. »Er mag nur keine Überraschungen.«
    Er griff nach dem Tablett, trug es zu dem Seitentisch hinüber, nahm dann einen Stapel Papiere aus einer Schublade und schrieb eine kurze Notiz für Tania, in der er ihr mitteilte, wo sie waren. Als er fertig war, hörte er Dannyl seinen Namen rufen.
    - So, ich habe etwas Platz geschaffen. Ihr könnt jetzt runterkommen.
    Sonea stand auf und sah Rothen erwartungsvoll an. Lächelnd trat er an die Tür und öffnete sie. Sonea spähte ängstlich hinaus und betrachtete den breiten Korridor mit seinen zahlreichen Türen.
    »Wie viele Magier leben hier?«, fragte sie, als sie sich in Bewegung setzten.
    »Mehr als achtzig«, antwortete er, »zusammen mit ihren Familien.«
    »Dann wohnen also nicht nur Magier in der Gilde?«
    »Nein, die Partner und die Kinder von Magiern dürfen auch hier wohnen.

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