Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
Andere Verwandte nicht.«
»Warum nicht?«
Er kicherte. »Wenn wir sämtliche Verwandten eines jeden Magiers hier unterbringen wollten, müssten wir den ganzen Inneren Ring der Stadt der Gilde einverleiben.«
»Natürlich«, bemerkte sie trocken. »Was passiert, wenn die Kinder erwachsen werden?«
»Wenn sie magisches Potenzial haben, treten sie im Allgemeinen der Gilde bei. Wenn nicht, müssen sie die Gilde verlassen.«
»Wohin gehen sie dann?«
»Zu Verwandten in der Stadt.«
»In den Inneren Ring.«
»Ja.«
Sie dachte über seine Worte nach, dann blickte sie ihn an. »Leben auch Magier in der Stadt?«
»Einige wenige. Man sieht es nicht gern.«
»Warum nicht?«
Er lächelte schief. »Vergiss nicht, dass wir einander im Auge behalten sollen, um sicherzustellen, dass keiner von uns sich zu intensiv mit Politik beschäftigt oder sich an einer Verschwörung gegen den König beteiligt. Wenn zu viele von uns außerhalb der Gilde lebten, wäre das deutlich schwieriger.«
»Warum gestattet man trotzdem einigen Magiern, es zu tun?«
Sie hatten das Ende des Korridors erreicht und machten sich auf den Weg nach unten.
»Dafür gibt es viele Gründe, die von Fall zu Fall ganz verschieden sind. Alter, Krankheit.«
»Gibt es auch Magier, die sich dagegen entschieden haben, der Gilde beizutreten - die zwar die Kontrolle ihrer Magie erlernt haben, aber nicht, wie man sie benutzt?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Die Kräfte der jungen Männer und Frauen, die sich uns anschließen wollen, sind anfangs nur latent vorhanden, sie sind noch nicht geweckt worden. Erst wenn klar ist, dass sie der Gilde beitreten wollen, werden ihre Kräfte aktiviert, und dann müssen sie sofort deren Kontrolle erlernen. Denk daran, dass du ein Einzelfall bist. Deine Kräfte haben sich von allein entwickelt, was normalerweise nie geschieht.«
Sie runzelte die Stirn. »Hat schon jemals ein Magier die Gilde verlassen?«
»Nein.«
Bevor sich ihr Gespräch weiterentwickeln konnte, hörten sie von unten Dannyls Stimme - und die eines anderen Magiers. Rothen verlangsamte seine Schritte, um Sonea reichlich Zeit zu geben, sich der Anwesenheit dieses anderen Magiers bewusst zu werden.
Als der Mann die Treppe heraufgeschwebt kam, ohne mit den Füßen den Boden zu berühren, wich Sonea zurück. Rothen erkannte den Magier und begrüßte ihn mit einem Lächeln.
»Guten Abend, Lord Garrel.«
»Guten Abend«, erwiderte der Magier und zog dann die Augenbrauen in die Höhe, als er Sonea bemerkte.
Sonea starrte den Magier mit weit aufgerissenen Augen an. Als Garrel das höhergelegene Stockwerk erreicht hatte, setzte er die Füße auf den festen Boden des Korridors. Er sah Sonea zwar nur kurz, aber mit deutlichem Interesse an, dann ging er seiner Wege.
»Levitation«, erklärte Rothen Sonea. »Beeindruckend, nicht wahr? Dazu gehört eine Menge Talent. Nur etwa die Hälfte von uns ist dazu in der Lage.«
»Ihr auch?«, fragte sie.
»Früher habe ich mich ständig der Levitation bedient«, antwortete Rothen. »Aber inzwischen bin ich aus der Übung. Dannyl kann es.«
»Ah, aber ich bin nicht so ein Angeber wie Garrel.« Dannyl stand am unteren Ende der Treppe.
»Ich ziehe es vor, meine Beine zu benutzen«, erklärte Rothen Sonea. »Mein ehemaliger Mentor sagte immer, dass körperliche Ertüchtigung genauso notwendig sei wie geistige Übung. Vernachlässige den Körper, und...«
»... und du vernachlässigst den Geist«, beendete Dannyl mit einem Stöhnen Rothens Satz. »Sein Mentor war ein weiser und aufrechter Mann«, sagte er dann zu Sonea. »Lord Margen hatte sogar etwas gegen Wein.«
»Das muss wohl der Grund gewesen sein, warum du ihn nie besonders gemocht hast«, bemerkte Rothen lächelnd.
»Ein Mentor?«, wiederholte Sonea.
»Das ist eine Tradition der Gilde«, erklärte er. »Als ich Novize war, hat Lord Margen beschlossen, meine Ausbildung zu begleiten, so wie ich Dannyls Ausbildung begleitet habe.«
Rothen schlug den Weg zu Dannyls Räumen ein, und Sonea ging neben ihm her. »Inwiefern habt Ihr ihn begleitet?«
Rothen breitete die Hände aus. »In vielerlei Hinsicht. Vor allem habe ich ihm auf die Sprünge geholfen, wo er Wissenslücken aufwies. In einigen Fällen hatten seine Lehrer sich Versäumnisse zu Schulden kommen lassen, und für manche Dinge war er einfach zu faul gewesen oder hatte zu wenig Begeisterung aufgebracht.« Sonea sah zu Dannyl hinüber, der sichtlich erheitert nickte.
»Außerdem hat Dannyl mir bei meiner
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