Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
gründen, wie sie es in der Vergangenheit getan haben. Ob wir sie unterrichten oder nicht, eine Invasion könnten wir in keinem Fall verhindern, aber auf diese Weise haben wir zumindest die Kontrolle darüber, was man sie lehrt. Wir unterrichten unsere eigenen Leute nicht anders als sie, so dass sie wissen, dass sie nicht ungerecht behandelt werden.«
»Außerdem würden sie es ohnehin nicht wagen, uns anzugreifen«, ergänzte Dannyl. »Kyralier haben starke magische Blutlinien. Wir bringen mehr Magier und stärkere Magier hervor als jede andere Rasse.«
»Die Vindo und die Lan sind die schlechtesten Magier«, warf Rothen ein. »Deshalb gibt es nur wenige von ihnen bei uns. Wir bekommen mehr Novizen aus Lonmar und Elyne, aber auch deren Kräfte sind selten beeindruckend.«
»Die Sachakaner waren früher einmal mächtige Magier.« Dannyl blickte zu der Karte auf. »Aber dem hat der Krieg ein Ende bereitet.«
»Was bedeutet, dass wir die mächtigste Nation in der Region sind«, beendete Rothen ihre Erklärungen.
Soneas Augen wurden schmal. »Warum fällt der König dann nicht in andere Länder ein?«
»Die Allianz wurde eigens zu dem Zwecke geschaffen, so etwas zu verhindern«, antwortete Rothen. »Wie du mir bei unserem ersten Gespräch so scharfsinnig ins Gedächtnis gerufen hast, hat König Palen sich anfangs geweigert, den Vertrag zu unterzeichnen. Die Gilde hat daraufhin laut darüber nachgedacht, dass sie ihre politische Neutralität eventuell aufgeben könnte, falls Palen an seinem Nein festhalten sollte.«
Soneas Mundwinkel zuckten. »Was hindert die anderen Länder daran, gegeneinander zu kämpfen?«
Rothen seufzte. »Viele diplomatische Bemühungen - die nicht immer funktionieren. Seit der Gründung der Allianz hat es mehrere geringfügige Konflikte gegeben. So etwas ist für die Gilde immer sehr unangenehm. Im Allgemeinen geht es bei diesen Streitigkeiten um Grenzen und -«
Ein schüchternes Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Er sah Dannyl an, und der Gesichtsausdruck seines Freundes sagte ihm, dass sie das Gleiche dachten. Hatte Fergun bereits davon erfahren, dass Sonea Rothens Quartier verlassen hatte?
»Erwartest du irgendjemanden?«
Dannyl schüttelte den Kopf und ging zur Tür hinüber. Als er sie öffnete, hörte Rothen Tanias Stimme und atmete erleichtert auf.
»Ich habe Euch Euer Essen heruntergebracht«, sagte die Dienerin, als sie eintrat. Zwei andere Diener folgten ihr mit Tabletts. Nachdem sie ihre Last auf den einzigen freien Tisch gestellt hatten, verneigten sie sich und verschwanden wieder.
Als der Duft von Gebratenem durch den Raum wehte, schnalzte Dannyl anerkennend mit der Zunge. »Mir war gar nicht klar, dass schon so viel Zeit verstrichen ist«, sagte er.
Rothen sah Sonea an. »Hast du Hunger?«
Sie nickte, und ihr Blick wanderte zu den Schüsseln und Platten hinunter.
Er lächelte. »Dann denke ich, wir beenden den Geschichtsunterricht für heute. Lasst uns essen.«
24. Unbeantwortete Fragen
A m Ende des Korridors angekommen, blieb Dannyl stehen. Die Tür zum Büro des Administrators hatte sich geöffnet, und ein blaugekleideter Mann trat nach draußen.
»Administrator«, rief Dannyl Lorlen nach, der sich bereits auf den Weg in Richtung Eingangshalle gemacht hatte.
Lorlen drehte sich um. Als er Dannyl bemerkte, lächelte er. »Guten Morgen, Lord Dannyl.«
»Ich wollte gerade zu Euch. Habt Ihr einen Moment Zeit für mich?«
»Natürlich, aber wirklich nur einen Moment.«
»Vielen Dank.« Dannyl verschränkte die Finger. »Ich habe gestern Nacht eine Nachricht von dem Dieb bekommen. Er hat mich gefragt, ob wir etwas über den Verbleib eines jungen Mannes wüssten, der mit Sonea befreundet war. Ich dachte, es könnte sich vielleicht um den Jungen handeln, der versucht hat, sie zu retten.«
Lorlen nickte. »Der Hohe Lord hat eine ähnliche Nachfrage erhalten.«
Dannyl blinzelte überrascht. »Der Dieb hat sich mit ihm direkt in Verbindung gesetzt?«
»Ja. Akkarin hat Gorin zugesagt, dass er ihm Bescheid geben würde, falls er den jungen Mann findet.«
»Dann werde ich ihm die gleiche Nachricht schicken.«
Lorlen kniff die Augen zusammen. »Ist das das erste Mal, dass die Diebe Kontakt zu Euch aufgenommen haben, seit Ihr Sonea gefangen habt?«
»Ja.« Dannyl lächelte kläglich. »Ich war davon überzeugt, dass ich nie wieder von ihnen hören würde. Ihre Nachricht hat mich einigermaßen überrascht.«
Lorlen zog die Augenbrauen hoch. »Es hat uns alle
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