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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sie aus den Augenwinkeln weiterhin beobachtet. Als sie ihren Stein warf, dachte ich mir natürlich nichts dabei, bis ich einen Lichtblitz wahrnahm. In dem Moment wurde mir klar, dass sie etwas getan haben musste, um die Barriere zu durchdringen.« Fergun lächelte. »Das überraschte mich so sehr, dass ich, statt zuerst den Stein abzuwehren, in ihre Richtung sah, um mich davon zu überzeugen, dass sie tatsächlich diejenige war, die die Störung verursacht hatte.«
    »Also habt Ihr Soneas magisches Potenzial bemerkt, nachdem der Stein den Schild durchbrochen hatte, und bevor Ihr getroffen wurdet.«
    »Ja«, antwortete Fergun.
    Lautes Stimmengewirr hallte daraufhin durch den Raum. Rothen knirschte mit den Zähnen und widerstand dem Drang, Fergun wütend anzustarren. Die Geschichte des Kriegers war eine Lüge. Fergun hatte zu keiner Zeit zu Sonea hinübergesehen. Rothen warf ihr einen verstohlenen Blick zu. Sie stand still und mit herabhängenden Schultern in der Dunkelheit. Er hoffte, dass ihr klar war, wie wichtig ihre Darstellung für die Bestätigung seiner Version sein würde.
    »Lord Fergun.«
    Als diese neue Stimme erklang, senkte sich abermals Schweigen über die Halle. Es war Lady Vinara, die sprach. Die Heilerin sah Fergun mit ihrem berühmten, unbewegten Blick an.
    »Wenn Ihr Sonea beobachtet habt, wie kommt es dann, dass Euch der Stein an der rechten Schläfe getroffen hat? Für mich würde das darauf schließen lassen, dass Ihr zu dieser Zeit Rothen angesehen habt.«
    Fergun nickte. »Es ist alles sehr schnell gegangen, Lady«, sagte er. »Ich habe den Blitz gesehen und aus den Augenwinkeln zu Sonea hinübergeschaut. Es war nur ein flüchtiger Blick - und ich erinnere mich daran, dass ich meinen Partner fragen wollte, ob er beobachtet habe, was dieses Mädchen getan hatte.«
    »Ihr habt nicht einmal versucht, dem Stein auszuweichen?«, fragte Lord Balkan mit ungläubigem Tonfall.
    Fergun lächelte kläglich. »Ich bin es nicht gewohnt, dass man mit Steinen nach mir wirft. Ich vermute, in dem Moment war die Überraschung einfach stärker als der Instinkt, den Kopf einzuziehen.«
    Lord Balkan sah die Magier neben sich an, erhielt aber als Antwort nur ein Achselzucken. Als keine weiteren Fragen mehr kamen, nickte Osen und wandte sich wieder Rothen zu.
    »Lord Rothen, könnt Ihr bestätigen, dass Fergun zu Sonea hinübergesehen hat, nachdem der Stein die Barriere durchbrochen hatte und bevor er getroffen wurde?«
    »Nein«, erwiderte Rothen und gab sich alle Mühe, den Ärger aus seiner Stimme herauszuhalten. »Er hat mit mir gesprochen. Der Stein hat ihn mitten im Satz unterbrochen.«
    Osen zog die Augenbrauen in die Höhe. Er sah zu den Höheren Magiern hinüber, bevor er sich wieder an das Publikum wandte. »Kann irgendjemand eine Darstellung beisteuern, die dem Gehörten widerspricht oder es ergänzt?«
    Stille antwortete ihm. Osen nickte langsam und drehte sich zu Sonea um.
    »Dann möchte ich Sonea als Zeugin des Vorfalls aufrufen.«
    Sonea trat aus der Dunkelheit am Rand der Halle und blieb einige Schritte entfernt von Fergun stehen. Sie sah zu den Höheren Magiern auf, dann verbeugte sie sich hastig.
    Ein Stich des Mitleids durchzuckte Rothen. Noch vor wenigen Wochen hatte Sonea furchtbare Angst vor ihm gehabt, und jetzt stand sie in einer Halle voller Magier, die sie alle eindringlich betrachteten.
    Osen lächelte ihr aufmunternd zu. »Sonea«, sagte er. »Bitte erzähl uns deine Version der Ereignisse, über die wir hier sprechen.«
    Sie schluckte. »Ich war mit den anderen Jungen und Mädchen zusammen. Sie haben Steine geworfen. Ich beteilige mich normalerweise nicht daran - im Allgemeinen bin ich bei solchen Gelegenheiten bei meiner Tante geblieben.« Sie errötete und sprach dann hastig weiter. »Irgendwie bin ich in die Sache hineingeraten. Am Anfang habe ich selbst keine Steine geworfen. Ich habe die anderen beobachtet und die Magier. Ich erinnere mich daran, dass ich... dass ich wütend war, und als ich dann doch einen Stein warf, habe ich all meine Wut in diesen Stein hineingelegt. Erst später wurde mir klar, dass ich irgendetwas getan hatte, aber in dem Moment war alles so … so verwirrend.« Sie brach ab, als müsse sie um Fassung ringen.
    »Als ich den Stein warf, hat er die Barriere durchdrungen. Lord Fergun sah mich an, dann wurde er getroffen, und Ro… Lord Rothen fing ihn auf. Die übrigen Magier schauten in andere Richtungen, und dann sah ich, dass Lord Rothen mich beobachtete.

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