Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
genaueren Untersuchung gab ein Teil der Vertäfelung unter seinen tastenden Fingern nach.
Ein leisen Kratzen folgte, und ein Teil der Mauer glitt zur Seite. Dunkelheit und kalte Luft schlugen ihm entgegen: Triumphierend schob er das Gemälde an seinen Platz zurück, schuf eine Lichtkugel und trat durch die Öffnung.
Zu seiner Linken führte eine steile Treppe in die Tiefe. Nachdem er einen Hebel an der Innenseite der Tür gefunden hatte, drückte Dannyl dagegen, und die Tür schloss sich. Lächelnd ging er die Treppe hinunter.
Der Korridor war schmal, und Dannyl musste sich bücken, um sich nicht den Kopf an der Decke zu stoßen. In den Ecken hingen Faren-Netze. Als er die erste Abzweigung erreichte, griff er in eine Tasche und zog ein Fläschchen mit einer farbigen Paste heraus. Er entkorkte die kleine Flasche und rieb ein wenig von dem Inhalt auf die Mauer neben sich.
Die Paste würde sich während der nächsten Stunden in eine klare, harte Substanz verwandeln, ein Wegweiser, der schon bald beinahe unsichtbar sein würde. Selbst wenn er tatsächlich mehrere Stunden hier unten zubringen musste, würde er auf diese Weise wieder hinausfinden.
Er senkte den Blick und lachte laut auf.
Eine dicke Staubschicht überzog den Boden - durchbrochen von deutlichen Fußspuren. Dannyl hockte sich hin und erkannte die vertrauten Abdrücke von Stiefeln, wie Magier sie zu tragen pflegten. Die Zahl der Spuren ließ keinen Zweifel daran, dass irgendjemand viele Male hier entlanggegangen sein musste.
Er erhob sich und folgte den Fußspuren einige hundert Schritte weit. Als er zu einer weiteren Abzweigung kam, stellte er zu seinem Entsetzen fest, dass die Spuren sowohl den Hauptkorridor hinunterführten als auch durch einen der neueren Gänge. Wieder ging er in die Hocke und sah sich die Abdrücke genau an: Es waren nur vier zu erkennen, zwei von Magierstiefeln und zwei von kleineren Schuhen. Die Abdrücke im Hauptkorridor waren frischer und zahlreicher.
Plötzlich drang ein schwaches Geräusch an seine Ohren - ein sehr menschlich klingender Seufzer. Dannyl erstarrte, und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Die Dunkelheit jenseits seiner Lichtkugel schien jetzt voller unangenehmer Möglichkeiten zu sein, und mit einem Mal war er davon überzeugt, dass irgendetwas ihn beobachtete.
Lächerlich, sagte er sich. Hier unten ist nichts, absolut nichts.
Dannyl holte tief Luft, richtete sich auf und zwang sich, sich ausschließlich auf die Spuren zu konzentrieren. Er folgte ihnen noch einmal etwa hundert Schritte weit und entdeckte weitere Nebenkorridore mit älteren Abdrücken.
Wieder beschlich ihn die beklemmende Gewissheit, dass er verfolgt wurde. Hinter seinen Schritten war das Echo weiterer, leiserer Schritte zu hören. Ein schwacher, kaum merklicher Lufthauch wehte ihm den Geruch von Fäulnis entgegen und von etwas, das lebendig war, aber sehr schmutzig...
Er bog um eine Ecke. Etwa zwanzig Schritte vor ihm endeten die Fußspuren - vor einer Tür. Er machte einen Schritt nach vorn, dann wurde er plötzlich stocksteif vor Entsetzen. Eine Gestalt trat aus einem Seitengang.
»Lord Dannyl. Dürfte ich nach den Gründen für Eure Anwesenheit hier unten fragen?«
Dannyl starrte den Mann an, und sein Geist schien sich in zwei Teile aufzuspalten. Während der eine Teil wirre Entschuldigungen plapperte, musste der andere hilflos zusehen, wie der erste sich zum Narren machte.
Und am Rande seines Geistes tauchte eine vertraute Aura auf, die gleichzeitig Mitgefühl und selbstgefällige Befriedigung verströmte.
- Ich habe dir doch gesagt, dass du da nicht hingehen sollst, sagte Rothen.
In der lichtlosen Stille wirkte das Knurren seines Magens überlaut. Cery rieb sich den Bauch und setzte sein Auf und Ab durch den Raum fort.
Er war inzwischen davon überzeugt, dass seit seiner letzten Mahlzeit mehr als ein Tag verstrichen sein musste, was bedeutete, dass Soneas Besuch jetzt eine Woche zurücklag. Er lehnte sich an die Tür und wünschte Fergun jedes schmutzige Gebrechen an den Hals, das ihm einfiel. Zwischen zwei Flüchen hörte er Schritte von draußen und erstarrte.
Sein Magen knurrte wild und hungrig. Die Schritte verlangsamten sich, als wollten sie ihn verhöhnen. Sie kamen näher, dann blieben sie stehen. Das leise Geräusch von Stimmen drang zu ihm. Zwei Stimmen. Beide männlich.
Er holte hastig Luft und presste das Ohr gegen die Tür. »…Tunnel sind sehr ausgedehnt. Man kann leicht die Orientierung verlieren.
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