Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
nachzugeben drohten. Es hieß, Magier könnten dergleichen. Sie presste die Augen fest zusammen. Er kann mich nicht sehen, dachte sie. Es gibt mich nicht, ich bin nicht hier. Ich bin nichts. Niemand kann mich sehen. Niemand kann mich hören...
    Ein eigentümliches Gefühl befiel sie, als hätte man ihr eine Decke um den Kopf geschlungen und ihre Sinne betäubt. Sie begann zu zittern, denn sie wusste plötzlich, dass sie irgendetwas getan hatte - aber diesmal hatte sie es mit sich selbst getan.
    Oder vielleicht hat ja auch der Magier irgendeine Art von Magie in meine Richtung gesandt, ging es ihr plötzlich durch den Kopf. Erschrocken öffnete sie die Augen - und starrte in ungebrochene Dunkelheit.
    Der Magier und sein Licht waren verschwunden.
    Dannyl betrachtete das Gebäude vor sich voller Abscheu. Es war das jüngste Bauwerk der Gilde, und ihm fehlten die Pracht und die Schönheit, die er bei den anderen Gebäuden so sehr bewunderte. Während einige Magier ein Loblied auf die moderne Architektur sangen, fand Dannyl dieses Machwerk genauso lächerlich protzig wie dessen Namen.
    Bei den Sieben Bögen handelte es sich um ein flaches, rechteckiges Gebilde mit sieben schmucklosen Bögen an der Frontseite. Der Bau beherbergte den Tagessaal, in dem wichtige Gäste empfangen wurden, den Bankettsaal und den Abendsaal, in dem die Magier an jedem Vierttag des Abends zwanglos zusammenfanden, um sich an teurem Wein und Tratsch gütlich zu tun. Dorthin waren er und Rothen jetzt unterwegs. Es war ein kühler Abend, aber ein wenig kalte Luft hatte die regelmäßigen Gäste des Abendsaals noch nie von einem Besuch abgehalten. Dannyl lächelte, als er eintrat. Sobald er die Tür durchschritten hatte, konnte er die architektonischen Schnitzer der Fassade vergessen und sich an der geschmackvollen Inneneinrichtung ergötzen.
    Nachdem er den zweiten Tag in den feuchten, kalten Geheimgängen des Hüttenviertels verbracht hatte, wusste er den Luxus dieses Saals umso mehr zu schätzen. Bequem gepolsterte Sessel standen bereit, und an den Wänden hingen die Gemälde und Schnitzereien der besten Künstler der Verbündeten Länder.
    An diesem Abend hatten sich mehr Magier hier eingefunden als sonst, stellte er fest. Sogar einige der Magier, die normalerweise wenig gesellig waren, hatten heute den Weg hierher gefunden. Dann erblickte Dannyl in einer Ecke eine schwarze Robe, und er hielt jäh inne.
    »Der Hohe Lord beehrt uns heute Abend mit seiner Anwesenheit«, murmelte er.
    »Akkarin? Wo?« Rothen sah sich im Raum um und zog die Augenbrauen in die Höhe, als er die schwarzgewandete Gestalt entdeckte. »Interessant. Wie lange ist er nicht mehr hier gewesen? Seit zwei Monaten?«
    Dannyl ließ sich von einem Dienstboten ein Glas Wein geben und nickte. »Mindestens.«
    »Ist das Administrator Lorlen, der da neben ihm steht?«
    »Natürlich«, antwortete Dannyl und nahm einen Schluck von seinem Wein. »Lorlen unterhält sich mit irgendjemandem, aber ich kann nicht sehen, wer es ist.«
    Jetzt hob Lorlen den Kopf, und sein Blick fiel auf Dannyl und Rothen. Er hob die Hand.
    - Dannyl. Rothen. Ich würde gern mit Euch sprechen.
    Überrascht und ein wenig nervös folgte Dannyl Rothen durch den Raum. Hinter dem Sessel, der Dannyl den Blick auf Lorlens zweiten Begleiter versperrt hatte, blieben sie stehen. Eine kultivierte Stimme erklang.
    »Die Hüttensiedlungen sind ein hässlicher Schandfleck für diese Stadt. Sie sind eine Brutstätte für Verbrechen und Seuchen. Der König hätte niemals zulassen dürfen, dass sie so groß werden. Dies ist die perfekte Gelegenheit, um Imardin davon zu befreien.«
    Dannyl zwang sich zu einer ausdruckslosen Miene, bevor er auf den Mann hinabblickte, der in dem Sessel saß. Das tadellos gekämmte, blonde Haar glänzte im Licht des Raums. Der Mann hatte die Augen halb geschlossen und die Beine übereinander geschlagen. Jetzt zeigte er auf den Hohen Lord. Auf seiner Schläfe klebte ein kleines, quadratisches Pflaster.
    »Und wie wollt Ihr das zuwege bringen, Lord Fergun?«, fragte Lorlen sanft.
    Fergun zuckte die Achseln. »Es wäre nicht allzu schwierig, den Bereich zu räumen. Die Häuser sind nicht besonders stabil gebaut, und es dürfte keine große Anstrengung kosten, die Tunnel darunter zum Einsturz zu bringen.«
    »Aber jede Stadt wächst und dehnt sich aus«, bemerkte Lorlen. »Wenn es innerhalb der Stadtmauern keinen Platz mehr gibt, ist es nur natürlich, dass die Menschen außerhalb der Mauern bauen. Es gibt

Weitere Kostenlose Bücher