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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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begreifst du?«, fragte Dannyl verwundert.
    »Als ich heute einem dieser Korridore gefolgt bin, habe ich etwas gespürt. Es war, als würde ich beobachtet.«
    »Eine Aura?«
    »Vielleicht.«
    »Bist du der Sache nachgegangen?«
    Rothen nickte. »Es schien keinen Sinn zu ergeben. Was ich wahrgenommen habe, hätte direkt vor mir sein müssen, aber da war nichts außer einer Ziegelsteinmauer.«
    »Hast du nach einer Geheimtür Ausschau gehalten?«
    »Nein, aber...« Rothen zögerte und runzelte die Stirn. »Es hat plötzlich aufgehört.«
    »Es hat aufgehört?« Dannyl schüttelte verständnislos den Kopf. »Wie kann so etwas einfach aufhören? Eine Aura hört nicht einfach auf - es sei denn, sie ist verborgen worden. Aber dazu ist das Mädchen nicht ausgebildet.«
    »Oder vielleicht doch?« Rothen lächelte grimmig. »Wenn sie es war, dann ist sie entweder von jemandem unterrichtet worden, oder sie ist selbst darauf gekommen.«
    »Es ist nicht schwierig, das zu lernen«, bemerkte Dannyl. »Wir bringen es den Novizen bei, indem wir sie Verstecken spielen lassen.«
    Rothen nickte langsam. »Ich denke, morgen werden wir es wissen. Ich gehe am besten noch einmal zurück in den Abendsaal, um um Unterstützung zu bitten. Ich glaube, dass viele unserer Kollegen, die nicht noch einmal in die Siedlungen gehen wollen, uns mit Freude bei einer mentalen Suche helfen werden. Und ich möchte, dass du dich uns anschließt, Dannyl. Du hast besonders feine Sinne.«
    Dannyl hob die Schultern. »Wie könnte ich ablehnen, wenn du es so hübsch ausdrückst?«
    »Wir werden morgen schon früh beginnen, denke ich. Du solltest zusehen, dass du die Plakate so schnell wie möglich drucken und verschicken lässt.«
    »Ah.« Dannyl schnitt eine Grimasse. »Nicht schon wieder ein Tag, der vor dem Morgengrauen beginnt.«

5. Die Belohnung
     
    C ery?«
    Cery hob den Kopf vom Tisch und blinzelte. Es musste Morgen sein, vermutete er, obwohl sich das immer schwer sagen ließ, wenn man sich unter der Erde befand. Er richtete sich auf und blickte zu dem Bett hinüber. Die Kerze war fast heruntergebrannt, und ihr Licht reichte nur so weit, dass er den Glanz in Soneas Augen gerade noch erkennen konnte.
    »Ich bin wach«, erklärte er und reckte sich, um seine verkrampften Schultern zu lockern. Dann nahm er die Kerze vom Tisch und ging damit zum Bett hinüber. Sonea hatte sich die Arme unter den Kopf gelegt und starrte zu der niedrigen Decke empor. Bei ihrem Anblick durchzuckte ihn ein seltsames Unbehagen. Er konnte sich noch gut daran erinnern, dass er vor zwei Jahren dasselbe empfunden hatte, kurz bevor sie aufgehört hatte, sich mit der Bande zu treffen. Als sie verschwunden war, hatte er zu spät begriffen, was er im Grunde schon immer gewusst hatte: dass sie sie eines Tages verlassen würde.
    »Guten Morgen«, sagte er.
    Sie brachte ein Lächeln zustande, das der gehetzte Ausdruck in ihren Augen jedoch Lügen strafte. »Wer war dieser Junge auf dem Marktplatz - der Junge, der gestorben ist?«
    Er setzte sich ans Fußende des Bettes und seufzte. »Ich glaube, er hieß Arrel. Ich habe ihn eigentlich nicht richtig gekannt. Er war der Sohn einer Frau, die im Tanzenden Pantoffel gearbeitet hat, wenn ich mich nicht sehr irre.«
    Sonea nickte langsam. Dann schwieg sie lange Zeit. »Hast du Jonna und Ranel seit gestern gesehen?«, fragte sie schließlich.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Ich vermisse sie.« Plötzlich lachte sie laut auf. »Ich hätte nie gedacht, dass ich sie so sehr vermissen würde. Weißt du...« Sie drehte sich auf die Seite und sah ihn direkt an. »Ich vermisse die beiden mehr als meine Mutter. Ist das nicht seltsam?«
    »Ranel und Jonna haben sich die größte Zeit deines Lebens um dich gekümmert«, rief Cery ihr ins Gedächtnis. »Und deine Mutter ist schon lange tot.«
    Sonea nickte. »Ich sehe sie manchmal im Traum, aber wenn ich aufwache, kann ich mich nicht daran erinnern, wie sie aussah. Aber ich erinnere mich an das Haus, in dem wir gelebt haben. Es war wunderschön.«
    »Euer Haus?« Davon hatte er noch nie etwas gehört.
    Sie schüttelte den Kopf. »Mutter und Vater waren als Dienstboten bei einer der Familien beschäftigt, aber dann hat jemand behauptet, Vater habe gestohlen, und wir wurden hinausgeworfen.«
    Cery lächelte. »Hat er wirklich etwas gestohlen?«
    »Wahrscheinlich.« Sonea gähnte. »Jonna gibt ihm die Schuld an allem, was ich tue und was ihrer Meinung nach falsch oder schlecht ist. Sie missbilligt jede

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