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Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Besucher.«
     
    Der Raum war dunkel und muffig. An der einen Wand stapelten sich Versandkisten, von denen viele zerbrochen waren. Wasserpfützen hatten sich in den Ecken gebildet, und überall sonst lag eine dicke Staubschicht.
    »Hier hat dein Vater also seine Sachen versteckt?«, fragte Harrin.
    Cery nickte. »Pas alter Lagerraum.« Er wischte den Staub von einer der Kisten und setzte sich.
    »Hier gibt’s kein Bett«, bemerkte Donia.
    »Wir werden irgendetwas zusammenbauen«, erwiderte Harrin. Er ging zu den Kisten hinüber und stöberte eine Weile herum.
    Sonea war in der Tür stehen geblieben, entsetzt über die Aussicht, die Nacht an einem so kalten und unfreundlichen Ort verbringen zu müssen. Seufzend ließ sie sich auf die unterste Treppenstufe sinken. Sie hatten während der Nacht dreimal das Versteck gewechselt, um den Leuten aus dem Weg zu gehen, die versessen darauf waren, die Belohnung der Magier einzustreichen. Sie hatte das Gefühl, als hätte sie tagelang nicht mehr geschlafen. Jetzt schloss sie die Augen und gestattete sich, ein wenig zu dösen. Harrins Gespräch mit Donia verblasste, ebenso wie der Klang von Schritten aus dem Gang hinter ihr.
    Schritte?
    Sonea schlug die Augen auf, drehte sich um und bemerkte ein Licht, das in einiger Entfernung in der Dunkelheit hin und her schwankte.
    »He! Da kommt jemand.«
    »Was?« Harrin durchquerte hastig den Raum und blickte in den Korridor hinaus. Er lauschte einen Moment lang, dann zog er Sonea auf die Füße und zeigte in die gegenüberliegende Ecke des Lagerraums. »Da rüber mit dir. Und lass dich auf keinen Fall sehen.«
    Als Sonea seinen Befehl befolgt hatte, trat Cery neben Harrin. »Niemand kommt hierher«, sagte er. »Der Staub auf den Treppenstufen war unberührt.«
    »Dann müssen sie uns gefolgt sein.«
    Cery fluchte leise und wandte sich zu Sonea um. »Bedeck dein Gesicht. Vielleicht suchen sie etwas anderes.«
    »Wir bleiben hier?«, fragte Donia.
    Cery nickte. »Es bleibt uns nichts anderes übrig. Früher einmal gab es einen weiteren Gang, aber den haben die Diebe schon vor Jahren dicht gemacht. Deshalb habe ich es so lange vermieden, hierher zu kommen.«
    Inzwischen waren die Schritte deutlicher zu hören. Harrin und Cery zogen sich von der Tür zurück und warteten. Sonea hüllte sich tiefer in ihren Kapuzenmantel und ging zu Donia hinüber, die an der gegenüberliegenden Wand stand.
    Stiefel erschienen im Korridor, dann Hosen, Oberkörper und Gesichter, während die Neuankömmlinge langsam die Treppe hinunterstiegen. Vier Jungen traten durch die Tür. Sie sahen Harrin und Cery an, und als sie Sonea entdeckten, tauschten sie eifrige Blicke.
    »Burril«, sagte Harrin. »Was hast du hier zu suchen?«
    Ein stämmiger Junge mit muskulösen Armen ging breitbeinig auf Harrin zu. Sonea fröstelte. Dies war der Junge, der sie bezichtigt hatte, eine Spionin zu sein.
    Ein Stich durchzuckte sie, als sie einen seiner Begleiter erkannte. Sie hatte Evin als einen der stilleren Jungen von Harrins Bande in Erinnerung. Er hatte ihr beigebracht, wie man beim Kästchenspiel mogeln konnte. Als er jetzt, eine schwere Eisenstange in der Hand, herumfuhr, lag keine Freundschaft mehr in seinem Blick. Sonea schauderte und wandte sich zur Seite.
    Die beiden anderen Jungen hatten schwere Holzprügel mitgebracht. Wahrscheinlich hatten sie diese behelfsmäßigen Knüppel irgendwo entlang des Weges aufgelesen. Sonea rechnete sich verzweifelt ihre Chancen im Falle eines Kampfes aus. Vier gegen vier. Sie bezweifelte, dass Donia jemals zu kämpfen gelernt hatte oder dass eine von ihnen es mit Burrils Verbündeten würde aufnehmen können. Aber wenn sie sich beide zusammen auf einen dieser Jungen stürzten, konnten sie vielleicht etwas ausrichten. Sie bückte sich und griff nach einem Holzbrett von einer der zerbrochenen Kisten.
    »Wir wollen nur das Mädchen«, erklärte Burril.
    »Wir sind unter die Petze gegangen, wie, Burril?« Harrins Stimme troff vor Verachtung.
    »Das Gleiche wollte ich dich eigentlich fragen«, entgegnete Burril. »Wir haben dich seit Tagen nicht mehr gesehen. Dann hören wir von der Belohnung, und plötzlich ergibt alles einen Sinn. Du wolltest das Geld für dich behalten.«
    »Nein, Burril«, widersprach Harrin entschieden. »Sonea ist eine Freundin. Ich verkaufe meine Freunde nicht.«
    »Unsere Freundin ist sie nicht«, erwiderte Burril und sah seine Gefährten an.
    Harrin verschränkte die Arme vor der Brust. »So ist das also. Du hast nicht

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