Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
lange gebraucht, um dich zum Anführer aufzuschwingen. Du kennst die Regeln, Burril. Entweder du stehst auf meiner Seite, oder du bist draußen.« Er blickte zu Burrils Verbündeten hinüber. »Für euch drei gilt das Gleiche. Wollt ihr diesem Petz folgen?«
Obwohl die drei nicht von der Stelle wichen, wirkten sie ein wenig verunsichert. Ihre Mienen waren verschlossen.
»Hundert Goldstücke«, sagte Burril leise. »Ihr wollt auf so viel Geld verzichten, nur damit ihr diesem Narren weiter auf Schritt und Tritt folgen könnt? Wir könnten leben wie Könige.«
Die Mienen der Jungen verhärteten sich.
»Verschwinde, Burril«, knurrte Harrin.
Plötzlich blitzte in Burrils Hand ein Messer auf, und er deutete damit auf Sonea. »Nicht ohne das Mädchen. Schick sie rüber.«
»Nein.«
»Dann müssen wir sie uns holen.«
Burril trat einen Schritt auf Harrin zu. Als Burrils Kumpane Anstalten machten, ihn zu umzingeln, sprang Cery mit einem Satz neben seinen Freund, die Hände in den Taschen vergraben und einen stählernen Ausdruck in den Augen.
»Na komm schon, Harrin«, schmeichelte Burril. »Das ist doch gar nicht nötig. Überlass sie uns. Und anschließend teilen wir uns das Geld, ganz wie in alten Zeiten.«
Harrins Gesicht war verzerrt von Wut und Verachtung. Im nächsten Moment hatte auch er ein Messer in der Hand und sprang auf Burril zu. Burril wich ihm aus und hieb mit seiner eigenen Klinge auf den Älteren ein. Sonea stockte der Atem, als das Messer Harrins Ärmel aufschlitzte und eine rote Blutspur zurückließ. Evin versuchte, Harrin einen Hieb mit der Eisenstange zu versetzen, doch dieser wich mit einem geschickten Sprung aus.
Donia packte sie am Arm. »Halt sie auf, Sonea«, flüsterte sie drängend. »Benutz deine Magie!«
Sonea starrte das andere Mädchen an. »Aber... ich weiß nicht, wie!«
»Versuch einfach etwas. Irgendetwas!«
Als die beiden anderen Jungen auf ihn zukamen, zog Cery zwei Dolche aus seinen Taschen. Als sie die Waffen sahen, zögerten die Jungen. Die Dolche waren mit Lederriemen an seine Handgelenke gebunden, damit er im Notfall die Hände gebrauchen konnte, ohne die Waffen zu verlieren. Sonea konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Cery hatte sich wirklich nicht im Mindesten verändert.
Als der kräftigere der Angreifer auf ihn zusprang, bekam Cery dessen Handgelenk zu fassen und zog ihn ruckartig zu sich heran, so dass der Junge das Gleichgewicht verlor. Er taumelte, und sein Holzknüppel fiel klappernd zu Boden. Im nächsten Moment hatte Cery ihm den Arm auf den Rücken gedreht und versetzte ihm mit dem Knauf eines Dolchs einen betäubenden Schlag auf den Kopf.
Der Junge sackte auf die Knie. Als sein Gefährte seinen Knüppel in Cerys Richtung schwang, brachte dieser sich mit einem schnellen Schritt in Sicherheit. Hinter ihm wich Harrin Burrils nächstem Hieb aus. Während ihre beiden Beschützer ganz auf den Kampf konzentriert waren, schob Evin sich an ihnen vorbei und kam auf Sonea zu.
Seine Hände waren leer, wie Sonea erleichtert feststellte. Sie hatte keine Ahnung, wo die Eisenstange geblieben war. Vielleicht hatte er sie in seinen Mantel geschoben …
»Tu etwas!«, kreischte Donia und umklammerte Soneas Arm noch fester.
Sonea blickte auf das Brett in ihren Händen hinab. Es wäre sinnlos gewesen, in dieser Situation das Gleiche zu tun, was sie auf dem Nordplatz getan hatte. Hier gab es keinen magischen Schild, den sie durchdringen musste, und sie zweifelte daran, dass es Evin aufhalten würde, wenn sie ihm das Brett entgegenschleuderte.
Sie musste etwas anderes versuchen. Vielleicht konnte sie das Brett mit purer Willenskraft dazu bringen, ihren Widersacher härter zu treffen, wenn sie ihn damit schlug? Kann ich das tun? Sie blickte zu Evin auf. Soll ich es tun? Was ist, wenn ich ihn schwer verletze?
»Tu es!«, zischte Donia, während sie vor Evin zurückwich.
Sonea holte tief Luft, schleuderte Evin das Brett entgegen und gab dem Holz den Befehl, den Jungen umzuwerfen. Evin wehrte das Brett ab, ohne auch nur innezuhalten. Als er direkt vor Sonea stand, trat Donia zwischen die beiden.
»Wie kannst du das tun, Evin?«, fragte sie scharf. »Du warst einmal unser Freund. Ich erinnere mich daran, dass du und Sonea oft miteinander gespielt habt. Ist das -«
Evin packte Donia an den Schultern und stieß sie beiseite. Sonea machte einen Satz nach vorn und versetzte ihm mit aller Kraft, die sie besaß, einen Hieb in den Magen. Er schnappte nach Luft und taumelte
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