Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild

Titel: Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
wurde erhellt von zwei Reihen großer, runder Lampen, die auf hohen Eisenpfosten ruhten.
    »Wozu dienen all diese Gebäude?«, wollte Sonea wissen.
    Cery blieb stehen. »Ich bin mir nicht sicher. Ich denke, in dem gläsernen befinden sich die Bäder. Die anderen...?« Er zuckte die Achseln. »Das konnte ich nicht in Erfahrung bringen.«
    Er lief weiter durch den Wald. Als wieder Gebäude in Sicht kamen, hatten sie den Innenhof hinter sich gelassen und befanden sich bereits in der Nähe der Magierquartiere. Cery verschränkte die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn.
    »Sie haben alle Blenden vor den Fenstern«, sagte er. »Hm, vielleicht sehen wir ja mehr, wenn wir um das Gebäude herumgehen.«
    Wieder kehrten sie in den Schutz der Bäume zurück, und Sonea taten bereits die Beine weh. Obwohl der Wald hier dichter an das Gebäude heranreichte, konnte sie durch das offene Fenster, auf das Cery sie aufmerksam gemacht hatte, nur einen flüchtigen Blick auf einige Möbelstücke erhaschen. Inzwischen hatte ihre Müdigkeit die Oberhand über die Neugier gewonnen, und sie ließ sich zu Boden sinken.
    »Ich weiß nicht, wie ich es zurück in die Hüttenviertel schaffen soll«, stöhnte sie. »Meine Beine weigern sich, auch nur einen einzigen weiteren Schritt zu machen.«
    Cery hockte sich grinsend neben sie. »Du bist in den letzten Jahren wirklich ganz schön verweichlicht.«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Er kicherte und drehte sich wieder zu den Gebäuden um.
    »Setz dich hin und ruh dich ein Weilchen aus«, sagte er, während er selbst wieder aufstand. »Ich möchte hier noch etwas erledigen. Es wird nicht lange dauern.«
    Sonea zog die Brauen hoch. »Wohin gehst du?«
    »Ich will näher heran. Mach dir keine Sorgen. Ich bin gleich wieder da.« Er wandte sich um und verschwand in der Dunkelheit.
    Zu müde, um sich über sein Verhalten zu ärgern, betrachtete Sonea den Wald. Zwischen den Baumstämmen konnte sie etwas Flaches, Graues ausmachen. Als ihr mit einem Mal klar wurde, dass sie sich keine vierzig Schritte von einem kleinen, zweistöckigen Gebäude entfernt befand, blinzelte sie überrascht. Sie stand auf, um sich näher an das Gebäude heranzuschleichen. Erstaunlich, dass Cery sie nicht darauf aufmerksam gemacht hatte, dachte sie. Vielleicht hatte er es nicht bemerkt. Es war aus einem anderen, dunkleren Stein errichtet als die übrigen Gebäude der Gilde, und im Schatten der Bäume war es beinahe unsichtbar.
    Wie die Universität lag auch dieses Haus hinter einer Hecke verborgen. Nach einigen Schritten spürte Sonea den harten Stein eines gepflasterten Wegs unter den Füßen. Dunkle Fenster verlockten sie zum Weitergehen.
    Sie drehte sich kurz um und überlegte, wie lange Cery wohl fort sein würde. Wenn sie nicht allzu viel Zeit vertrödelte, konnte sie einen Blick durch die Fenster werfen und wieder an ihrem Treffpunkt sein, bevor Cery zurückkehrte.
    Also schlich sie sich weiter den Weg hinunter, trat hinter die Hecke und spähte durch das erste Fenster. Der Raum dahinter lag im Dunkeln, und sie konnte kaum etwas erkennen. Sie ging zum nächsten Fenster weiter, dann zum übernächsten, aber das Bild, das sich ihr bot, war überall das gleiche. Enttäuscht wandte sie sich zum Gehen und erstarrte jäh, als sie Schritte hinter sich hörte.
    Mit einem Satz stand sie wieder hinter der Hecke und beobachtete einen Mann, der um das Gebäude herumging. Obwohl sie kaum mehr als eine Silhouette erkennen konnte, sah sie doch, dass der Mann keine Roben trug. Ein Diener?
    Jetzt öffnete der Mann eine Tür. Als Sonea hörte, wie der Riegel hinter ihm ins Schloss fiel, atmete sie erleichtert auf. Sie wollte sich gerade vom Boden hochstemmen, als sie ganz in der Nähe ein leises Klirren hörte.
    Sie sah sich um und entdeckte ein schmales Gitter, das direkt über dem Boden in die Mauer eingelassen war. Also ließ sie sich auf Hände und Knie fallen und beugte sich vor, um das Gitter in Augenschein zu nehmen. Der winzige Luftschacht war voller Dreck und Erde, aber dennoch konnte sie auf der anderen Seite eine Treppe ausmachen, die zu einer geöffneten Tür hinunterführte.
    Jenseits der Tür lag ein Raum, der von einer unsichtbaren Lichtquelle in einen gelben Schein getaucht wurde. Dann erschien plötzlich ein Mann mit langen Haaren in einem schweren, schwarzen Umhang. Kräftige Schultern versperrten ihr für einen Moment die Sicht, als eine weitere Gestalt die Treppe hinunterging, die in den Raum mündete.

Weitere Kostenlose Bücher