Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin - The Black Magician's Guild 1 - The Magician's Guild
ein.
»Trotzdem, wir dürfen nicht zulassen, dass man außerhalb der Gilde solche Bücher findet«, erwiderte Akkarin. »Wir sollten eine Durchsuchung sämtlicher Pfandleihen veranlassen, um festzustellen, ob viele solcher Bücher den Weg in die Stadt gefunden haben. Ich werde mit Lorlen darüber sprechen, aber in der Zwischenzeit...« Er wandte sich Dannyl zu. »Konntet Ihr Eure Kontakte zu den Dieben auffrischen?«
Dannyl wurde zuerst blass, dann rot. »Nein«, antwortete er mit gepresster Stimme. »Sie haben seit vielen Wochen all meine Bitten um ein Zusammentreffen abgelehnt.«
Ein schwaches Lächeln spielte um Akkarins Lippen. »Ihr habt gewiss bereits versucht, sie mit den Gefahren zu beeindrucken, die von einer unausgebildeten Magierin in ihrer Mitte ausgehen würden?«
Dannyl nickte. »Ja, aber das schien sie nicht weiter zu beunruhigen.«
»Das wird sich bald ändern. Setzt Eure Versuche fort, die Diebe zu einem Treffen zu bewegen. Wenn sie sich weigern, Euch persönlich zu empfangen, schickt ihnen Nachrichten. Beschreibt in allen Einzelheiten die Probleme, auf die das Mädchen stoßen wird, während sie immer mehr die Kontrolle über ihre Magie verliert. Es wird nicht lange dauern, bis die Diebe begreifen, dass Ihr die Wahrheit sprecht. Haltet mich über Eure Fortschritte auf dem Laufenden.«
Dannyl schluckte. »Selbstverständlich, Hoher Lord.«
Akkarin nickte ihnen zu. »Dann wünsche ich Euch noch einen angenehmen Abend.« Er drehte sich um und ging davon, und die beiden Magier starrten ihm nach. Dann stieß Dannyl scharf die Luft aus.
»Woher hat er das gewusst?«, flüsterte er.
Rothen zuckte die Achseln. »Es heißt, er wisse mehr über die Angelegenheiten der Stadt als der König selbst. Andererseits könnte auch Yaldin ihm davon erzählt haben.«
Dannyl runzelte die Stirn und blickte quer durch den Raum zu dem alternden Magier hinüber. »Das sieht Yaldin nicht ähnlich.«
»Nein«, pflichtete Rothen ihm bei. Er lächelte und klopfte Dannyl auf die Schulter. »Allerdings sieht es dir auch nicht ähnlich, dich in Schwierigkeiten zu bringen. Genau genommen sieht es so aus, als hättest du soeben einen persönlichen Auftrag vom Hohen Lord bekommen.«
Sonea knibbelte am Rand der Seite und seufzte. Warum konnten diese Magier keine normalen, vernünftigen Wörter benutzen! Der Verfasser dieses Buches schien es geradezu zu genießen, seine Sätze so anzuordnen, dass sie nicht mehr die geringste Ähnlichkeit mit einer normalen Ausdrucksweise hatten. Selbst Serin, der nicht mehr ganz junge Schreiber, der ihr das Lesen beibrachte, konnte sich auf viele der Redewendungen keinen Reim machen.
Sie rieb sich die Augen und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Serin bot ihr schon seit einigen Tagen Zuflucht in seinem Keller. Es war ein überraschend behaglicher Raum mit einem großen Kamin und einfachen Möbeln, und sie wusste, dass sie enttäuscht sein würde, wenn sie von hier fortgehen musste.
Nachdem sie an dem Abend, an dem Cery sie in die Gilde gebracht hatte, beinahe gefangen genommen worden wäre, hatte Faren sie in Serins Haus im Nordviertel untergebracht. Er war zu dem Schluss gekommen, dass sie aufhören müsse, sich in ihrer Magie zu üben, bis er neue, bessere Verstecke für sie gefunden hatte. In der Zwischenzeit, sagte er, solle sie stattdessen die Bücher studieren, die Cery »gefunden« hatte.
Wieder senkte sie den Blick auf die Seite und seufzte. Ein Wort lag vor ihr - ein fremdartiges, seltsames, ärgerliches Wort, das einfach keinen Sinn ergeben wollte. Sie starrte es an, wohlwissend, dass die Bedeutung des ganzen Satzes sich um dieses eine lästige Wort drehte. Einmal mehr rieb sie sich die Augen und zuckte dann jäh zusammen, als es an der Tür klopfte.
Vorsichtig erhob sie sich, spähte durch das Guckloch, lächelte und schloss die Tür auf.
»Guten Abend«, sagte Faren, während er in den Raum schlüpfte. Er reichte ihr eine Flasche. »Ich habe dir eine kleine Ermutigung mitgebracht.«
Sonea zog den Korken aus der Flasche und schnupperte. »Pachi-Wein!«, rief sie.
»Stimmt.«
Sie ging zu einem Schrank hinüber und nahm zwei Becher heraus. »Ich glaube nicht, dass das die richtigen Gläser für Pachi-Wein sind«, bemerkte sie. »Aber das ist alles, was ich habe - es sei denn, du möchtest Serin bitten, dir etwas Besseres zu holen.«
»Die Becher sind in Ordnung.« Faren zog sich einen Stuhl an den Tisch und ließ sich darauf nieder. Nachdem er einen Becher mit der
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