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Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke

Titel: Die Glamour Girls von Chestnut Hall 04 - Rache-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Rudolph
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bestimmt in dieser dämlichen Hausordnung. Und wenn sie erwischt wird, droht bestimmt eine Zwangsübernachtung bei Madame Baldour.
    Ada hastet im Bademantel den Gang entlang. Soll sie noch nach Bel sehen? Nur ganz kurz. Vielleicht geht es ihr ja schon besser?
    Zaghaft klopft sie an die Tür und tritt ein. Bel liegt mit geschlossenen Augen im Bett. Ihr Gesicht ist so weiß wie das Laken und die Hand auf der Bettdecke wirkt fast durchsichtig.
    »Ich bin’s, Ada«, sie streichelt vorsichtig über die Wange der Freundin. Bel rührt sich nicht und Ada wird es unheimlich. Wieso wacht die denn nicht auf? Liegt Bel etwa im Koma? Sie sieht jedenfalls aus wie ein Vampir auf Blutentzug!
    »Bel!« Keine Reaktion. Wo fühlt man noch mal den Puls? Am Hals oder am Handgelenk? Egal - Ada horcht an der Brust. Gott sei Dank. Bel atmet - aber trotzdem ist sie so - leblos.
    Ada weiß sich nicht anders zu helfen und drückt auf die Klingel über dem Bett. Nach einigen Augenblicken hört sie Schritte auf dem Gang und die Tür wird geöffnet.
    »Bitte! Können sie nach Bel sehen? Sie wacht einfach nicht auf.«
    Die Krankenschwester lächelt milde. »Das ist kein Wunder. Sie hat ein Schlafmittel bekommen. Wir behalten sie zur Beobachtung noch ein paar Tage hier.« Die Schwester zieht Ada sanft aus dem Zimmer.
    »Sagen Sie ihr doch bitte liebe Grüße von Ada.« Sie schluckt. »Und von Candy natürlich auch.«
    Nachdenklich geht Ada zurück in den Wohntrakt. Kaum zu glauben, dass Bel der Tod dieses Schulpferdes so sehr mitnimmt. Ada hat noch nie um ein Tier getrauert. Ist sie so unempfindlich oder Bel einfach hypersensibel? Ada muss auf jeden Fall etwas unternehmen. Wissen Bels Eltern eigentlich Bescheid, dass ihre Tochter vor Trauer krank geworden ist? Nie, noch nie haben sie ihre Tochter im Internat besucht. Ein Unding! Das muss sie ändern. Fest entschlossen öffnet sie die Tür des Apartments.
    »Wo warst du?«, empfängt sie Josi unfreundlich und zieht sich ein buntes American-Appeal- T-Shirt über den Kopf. »Nicht, dass ich dich vermisst hätte - aber die Baldour.«
    Ada entgleiten die Gesichtszüge. »Die war schon hier?«
    »Und ist mit Candy abgezogen.« Josi schlüpft in eine glänzend schwarze True-Religion- Jeans.
    Wortlos verschwindet Ada Richtung Bad, mit dieser rothaarigen Tussi will sie kein Wort mehr reden.
    »Wehe, du vergreifst dich an meinen Cremes!«, ruft es aus dem Apartment.
    »Ich will mich doch nicht vergiften!« Ada knallt die Tür zu - und fällt fast in Ohnmacht. Dieses Bad - ist ein einziger Traum!
    In den zum Eingangsbereich passenden Terracottaboden sind Natursteinmosaike eingearbeitet. Hinter einer Stucksäule sind zwei gläserne Duschkabinen mit Dampfbadfunktion und das gesamte Bad wird von winzigen dimmbaren Lämpchen be leuchtet. Wie ein in die Decke integrierter Sternenhimmel. Wer das wohl designt hat? Warum hat Ada nicht auch so ein Bad? Vielleicht hat die Zerstörung des Apartments auch etwas Gutes? Schließlich muss renoviert werden - und dabei wird Ada ein ganz gewaltiges Wörtchen mitreden!
    Ada geht tief beeindruckt zu den Waschbecken aus schwarzem Marmor. Da wird die Tür aufgerissen. »Die linke Seite ist für dich tabu!« Dann verlässt Josi mit klappernden Absätzen das Apartment.
    So, so, die linke Seite gehört also Josi. Ada greift sich ein blaues Cremedöschen. SKIN CAVIAR - Luxe Body Cream. Nicht schlecht. Das ist genau das Richtige für Ada!

     
    Duftend und deutlich besser gelaunt setzt sie sich vor Bels Computer. Hoffentlich hat sie nicht irgendein blödes Passwort.
    Der Computer fährt hoch. Mist. Natürlich hat Bel ein Passwort. Mal sehen. Sioux? Nein. Chestnut Hall? Das wäre blöd. Jonas? Zu kitschig. Suchend blickt sich Ada im Zimmer um. Da – die Kommode neben Bels Bett. Darauf stehen die Fotos mit ihren Eltern. Minutenlang betrachtet Ada die Bilder mit den lachenden Gesichtern und dem großen Segelboot. In der Sonnenbrille  von Bels Vater spiegelt sich das Segel. Intention, liest Ada. Ist das der Name des Schiffs? Egal, einen Versuch ist es wert. Sie gibt das Passwort ein - und Bingo! Eine Begrüßungsmelodie er tönt aus beiden Lautsprechern links und rechts neben dem PC.
    Im Posteingang sind zehn ungelesene Mails. Das macht man nicht, mahnt eine Stimme in ihrem Kopf. Trotzdem, Adas Neugier ist zu groß. Sie schielt auf den Absender. Jonas. Wenn sie auf Öffnen klickt, merkt Bel, dass jemand an dem Computer war. Besser nicht. Ada durchsucht die Gesendeten Nachrichten.

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