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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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schlugen nämlich wieder Lachen und Beifall über der Manege zusammen.
    Salambo hatte gerade seinen turbangeschmückten Dompteur mit dem Rüssel auf seinen Rücken transportiert und holte ihn jetzt wieder herunter.
    „Wie mit dem Fahrstuhl“, japste der Pikkolo Fridolin und applaudierte begeistert.
    Der Elefant vollführte jetzt ganz seelenruhig einen Kopfstand und hob langsam seine Hinterbeine in die Luft. Anschließend machte er dasselbe umgekehrt.
    Aber als er jetzt seine Vorderfüße in der Luft hatte, spielte die Musik einen Trommelwirbel, und eine Lautsprecherstimme verkündete: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, vergessen Sie während der nächsten Minute nicht zu bedenken, daß dieses mehrere Tonnen schwere Tier mit seinem Rüssel und mit seinen Füßen blitzschnell wie eine Kobra und mit der Wucht eines Dampfhammers zuschlagen kann.“
    Und jetzt stellte sich Jacomo mit seiner goldbestickten Jacke und dem perlenverzierten Turban dicht vor Salambo und damit genau unter seine gewaltigen Vorderbeine. Der Elefant hatte den Schädel zurückgenommen, so daß seine Stoßzähne neben dem erhobenen Rüssel im Lichtstrahl der Scheinwerfer wie blinkende Schwerter wirkten.
    „Oh, that’s great!“ rief Mister Pinkerton.
    „Greater! Greatest!“ jubelte Karlchen Kubatz.
    Dem spindeldürren Fridolin hatte es die Sprache verschlagen.
    Das ganze Zelt tobte jetzt, klatschte in die Hände und trampelte mit den Füßen.
    Auch die Herren Knebusch und Paschke tobten mit.
    Die nächste Nummer gehörte einem Entfesselungskünstler, der nach der Pause verkleidet und mit einer Perücke noch einmal unter anderem Namen als Zauberer auftrat. Auch die italienischen Bodenakrobaten kamen dann mit Bärten und mit französischen Namen zum zweiten Mal als komische Turnerriege in die Manege. So wurde in den Augen der Besucher das Aufgebot der Artisten ein wenig aufgeblasen.
    Direktor Zamboni nahm diesen Trick für sich persönlich allerdings nicht in Anspruch. Er stand ganz offen zweimal im Programm. Im Augenblick galoppierten seine Apfelschimmel in die Manege.
    „Jetzt ist es bald soweit“, flüsterte der Boß der Glorreichen Sieben zu Emil Langhans. Zwei Reihen weiter vorn saß Fritz Treutlein zwischen seinem Vater und seiner Schwester Corny, gleich daneben Hans Pigge mit seinen Eltern.
    „Die nächste Nummer“, raunte Karlchen Kubatz. Während nämlich jetzt Direktor Zamboni mit seiner schneeweißen Reithose und der langen Peitsche zwischen seinen galoppierenden Pferden in der Manegenmitte stand, machten sich die Flying Rialtos in ihren blauen Bademänteln im Halbdunkel und außerhalb des Lichtkreises der Scheinwerfer an Drahtseilen und Flaschenzügen zu schaffen, zurrten sie fester und prüften die Spannung der Stützverstrebungen. Und dann war es wirklich soweit.
    Nachdem die Besucher wieder applaudiert hatten und Direktor Zamboni mit seinen Apfelschimmeln verschwunden war, schlug der Vorhang erneut auseinander, und die vier Artisten in den blauen Bademänteln kamen in die Manege gelaufen. Die Musik spielte einen dreifachen Tusch, und die Lautsprecherstimme klang jetzt beinahe feierlich.
    „Meine sehr verehrten Damen und Herren, Jungen und Mädchen, darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten für die hohe Kunst am fliegenden Trapez. Der Zirkus Zamboni zeigt Ihnen eine der besten Truppen der Welt: die Flying Rialtos!“
    Inzwischen hatten die Schüler und Schülerinnen natürlich den Jungen mit den dunklen Haaren erkannt. Er stand lächelnd zwischen seinen Partnern und verbeugte sich gemeinsam mit ihnen.
    „Ronny!“ schrie Karlchen Kubatz.
    Die Flying Rialtos warfen ihre Bademäntel ab, verbeugten sich noch einmal kurz in ihren silbrigen Trikots und kletterten dann abwechselnd und so schnell wie Affen zu ihrem Trapez hinauf.
    Die Musik wurde jetzt ganz leise, und die Besucher blickten erwartungsvoll in die Zirkuskuppel.
    „Als ob sie jetzt alle darauf warten, daß ich sie zum Rasieren einseife“, dachte Fritz Treutlein. Aber dann starrte auch er zum Trapez hinauf.
    Die vier Rialtos hatten sich inzwischen rechts und links von dem Metallgestänge auf die beiden schmalen Plattformen verteilt. Es waren eigentlich nur Bretter, die mit rotem Samt verkleidet waren. Die Artisten griffen jetzt nach einem Stück Stoff, das an einem der Drahtseile hing und voller Talkumpuder war. Sie rieben sich damit die Hände trocken und blickten nach unten. Dort hatte der alte Evans zusammen mit einigen livrierten Requisiteuren währenddessen

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