Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
Vom Netzwerk:
der Wanne. Er hatte die Arme im Nacken verschränkt, und es sah fast so aus, als ließe er sich in Las Palmas von den Wellen aufs Meer hinaustreiben. „Eine wirklich haarsträubende Geschichte“, meinte er und lächelte jetzt sogar. „Und wie gut, daß wir nur mit Wasserpistolen arbeiten -“
    „Da waren wir uns aber von Anfang an einig“, meinte Andy. „Alles butterweich und ohne Knallerei.“
    „Wie gut“, sagte Knebusch noch einmal. „Wenn nämlich meine Kanone echt gewesen wäre, hätten sie ihr eigenes Märchen nicht mehr geglaubt Ziemlich entfernt war jetzt Musik zu hören.
    „Und wenn morgen die Zeitungen dein Bild bringen?“ fragte Andy.
    „Abwarten und Tee trinken“, erwiderte Herr Knebusch. „Was können sie schon zeigen? Irgendeine Maske ohne Namen. Das kratzt uns doch überhaupt nicht!“ Er verschwand kurz zwischen seinem Badeschaum und tauchte wieder auf. „Im übrigen kannst du wieder auspacken. Abhauen wäre nämlich genau das Dämlichste, was wir jetzt machen können. Wenn heute diese Inspektoren von der Versicherung kommen Knebusch unterbrach sich, saß einen Augenblick ganz aufrecht und ohne sich zu rühren in seiner Badwanne, bis er plötzlich wie elektrisiert aufsprang und gleich danach den Telefonhörer vom Apparat riß. Als sich Fridolin aus der Portiersloge meldete, fragte er ganz aufgeregt: „He, was solltest du mir von Herrn Pelz ausrichten? Ich war vorhin mit meinen Gedanken auf dem Mond, entschuldige bitte.“
    Andy war herangekommen und hörte mit.
    „Der vermißte Koffer sei bei der Reisegesellschaft gefunden worden“, antwortete der spindeldürre Page
    Fridolin. „Das Hotel Monopol aus Riva hätte angerufen.“
    „Wann kommt Herr Pelz wieder?“ Das Babygesicht fabrizierte allmählich eine mittlere Wasserpfütze um seine Füße herum auf dem Teppich.
    „Am Abend“, antwortete Fridolin.
    „Besten Dank“, sagte Knebusch knapp und legte wieder auf. Er lief zurück ins Badezimmer und ließ sich wieder in die Wanne plumpsen. „Es ist wie in einem Irrenhaus“, japste er.
    Die Musik von der Straße kam jetzt immer näher.
    „Wir haben das Ding doch selber auf die Post gebracht“, flüsterte Andy und streckte seine Finger aus. „Mit unseren eigenen Händen.“
    „Es muß eine grandiose Verwechslung sein“, entschied Walter Knebusch, überlegte eine Weile und meinte dann: „Aber wir könnten sie geradezu selber erfunden haben. Was Besseres kann uns nämlich gar nicht passieren.“
    Er aalte sich rundherum zufrieden in seiner Badewanne und mußte jetzt sogar schmunzeln, weil er sich vorstellte, wie die Versicherungsinspektoren vorerst wieder ganz beglückt abreisten. Denn der Irrtum konnte sich ja frühestens morgen oder übermorgen aufklären. So lange mindestens brauchte der angeblich wiedergefundene Koffer für seine Reise vom Gardasee nach Bad Rittershude.
    „Bist du denn total übergeschnappt?“ rief Herr Knebusch plötzlich.
    Andy hatte nämlich soeben ein Fenster aufgemacht, und die Musik von der Straße hörte sich so an, als würde sie mitten durchs Zimmer marschieren.
    „Der Zirkus“, meinte Andy und grinste verlegen. „Er zieht genau am Hotel vorbei -“
    „Das muß ich sehen“, rief Knebusch wieder versöhnt, kletterte jetzt schon zum zweiten Mal aus der Wanne und kam in seinem spinatgrünen Bademantel zu Andy ans Fenster.
    Der Zirkus Zamboni zog in diesem Augenblick an der Straßenbahnhaltestelle in der Wielandstraße vorbei und kam direkt auf das Hotel zum Kurfürsten zu. An seiner Spitze der tonnenschwere Elefant Salambo. Er hatte einen großen farbigen Teppich auf dem Rücken, und dicht hinter seinen riesigen Ohren thronte Jacomo im Kostüm eines orientalischen Paschas.
    Die Schüler und Schülerinnen von Bad Rittershude begleiteten den Zug auf ihren Fahrrädern oder fuhren auch ein ganzes Stück voraus und veranstalteten ein Klingelkonzert, um die Leute in den Straßen aufmerksam zu machen. Sie blieben dann auch stehen und füllten die Gehsteige.
    Hinter dem Elefanten marschierte die Musikkapelle in dunkelroten Jacken. Anschließend kam bereits Direktor Zamboni hoch zu Roß mitten zwischen seinen geschmückten und tänzelnden Pferden. Kid stand mit seinen goldenen Stiefeln und in einem Silberjackett auf dem Dach eines offenen Käfigwagens. Er knallte gelegentlich mit der Peitsche durch die Luft, während man unter ihm seine Tiger und Löwen sehen konnte. Sie lagen hinter den eisernen Gitterstäben und rissen gelangweilt ihre Mäuler

Weitere Kostenlose Bücher