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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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hochgezogen. Jetzt war der Zugang zur Eingangshalle frei und der Blick auf die Kasse, in der Fräulein Papenbrock gerade Platz nahm und das Licht anknipste. Sie saß hinter dem Glaskasten und zwischen den Tafeln mit den Eintrittspreisen wie in einem Schaufenster.
    „Ausgesprochen praktisch“, sagte Kriminalkommissar a. D. Kippke zu sich selbst. „Wenn es diese Kinokasse nicht schon geben würde, müßte man sie zum Beschattetwerden geradezu erfinden.“
    Er saß jetzt in einem Schnellimbiß schräg gegenüber, blätterte in einer Zeitung und wartete auf sein Bier.
    Als es dunkel wurde und die ersten Besucher zur zweiten Vorstellung kamen, machte sich der rundliche kleine Mann mit dem zerbeulten Hut auf den Heimweg.
    Ihn interessierte ja nur dieses Wertpaket, und mit dessen Postzustellung war erst morgen früh zu rechnen. Was Fräulein Papenbrock inzwischen in ihrer Zeit anstellte, nachdem sie am späten Abend das Licht in ihrer Kinokasse ausgeknipst hatte, das konnte ihm schnurzpiepegal sein.
    Er telefonierte noch kurz mit Herrn Wunderlich in Bad Rittershude, langweilte sich noch eine halbe Stunde vor dem Fernseher und legte sich anschließend aufs Ohr.

    Annähernd eine Stunde früher waren die beiden Inspektoren von der Versicherung im Hotel zum Kurfürsten eingetroffen.
    Herr Pelz hatte in der Portiersloge soeben seinen Dienst angetreten. Er schlüpfte gerade noch mit dem zweiten Arm in seine dunkelgrüne Livree, als sich die beiden Herren vorstellten. Beide trugen sauber gebügelte Anzüge, weiße Hemden und dunkle Krawatten. Der eine hatte eine Schildpattbrille auf der Nase, und der andere hatte einen schwarzen Kinnbart.
    „Es ist gleichzeitig erfreulich und bedauerlich“, meinte Herr Pelz ein wenig umständlich.
    „Inwiefern?“ fragte der Jüngere mit der Brille.
    „Einerseits hat sich der verlorene Koffer wiedergefunden“, erklärte der Hotelportier, „andererseits hätten Sie sich unter diesen neuen Umständen die Reise ersparen können.“
    „Knebusch“, sagte in diesem Augenblick das Babygesicht.
    „Paschke“, fügte Andy hinzu.
    Die beiden hatten in der Halle gewartet, standen jetzt nebeneinander und lächelten freundlich.
    „Das ist tatsächlich eine Überraschung“, äußerte sich jetzt der Inspektor mit dem schwarzen Kinnbart.
    „Ich habe ja gleich gesagt, daß in unserem Hotel nicht einmal ein Hosenknopf verschwindet“, bemerkte Herr Pelz und berichtete jetzt ausführlich über den telefonischen Anruf vom Gardasee.
    „Und da gibt es keinen Zweifel?“ fragten die beiden Versicherungsinspektoren fast wie im Chor.
    „Sie können wirklich wieder beruhigt nach Hause fahren“, versicherte der Portier.
    Und das taten die beiden Herren dann auch sofort. Herr Knebusch wollte sie zum Abendessen einladen oder wenigstens zu einem Drink. Aber als sie von Herrn Pelz erfuhren, daß ein günstiger Zug in genau zwölf Minuten von Bad Rittershude abfahren würde und der nächste erst wieder kurz vor Mitternacht, verabschiedeten sie sich ganz schnell und sprangen draußen vor der gläsernen Drehtür in ein Taxi.
    „Das bedeutet endlich mal wieder ein freies Wochenende mit der Familie“, entschuldigten sie sich bei den Herren Knebusch und Paschke, die ihnen nachgelaufen waren und jetzt hilfsbereit die Wagentüren zuschlugen.

    Inzwischen hatte Evans mit seinen Leuten auf dem Platz beim Straßenbahndepot längst das Zirkuszelt hochgezogen.
    Die Verankerungen waren eingeschlagen, die Tiere hatten sich in ihren Ställen und Käfigen von dem Marsch durch die Stadt wieder einigermaßen beruhigt, die Wohnwagen parkten auf ihren gewohnten Plätzen, Wäsche wurde noch schnell ins Freie gehängt, die Artisten schleppten ihre Geräte in den Sattelgang, Arbeiter in ölfleckigen Overalls und mit Schmierspuren im Gesicht brachten die ersten Aggregate in Schwung oder montierten Scheinwerfer in die Zirkuskuppel.
    Alle hatten es eilig und liefen durcheinander, als ob Sturm und Gewitter angesagt wären. In Wirklichkeit wollten sie mit dem Aufbau fertig sein, bevor es dunkel wurde.
    Die Mädchen und Jungen, die auf Fahrrädern und zu Fuß bis zum Zeltplatz mitgekommen waren, hielten sich in einiger Entfernung. Man hätte ihnen gar nicht sagen müssen, daß sie jetzt nicht stören durften.
    Aber schon eine halbe Stunde später, als die Dämmerung bereits von den Wäldern am Zobelberg herüberkam, flammten die Lichtgirlanden über dem Zelt und dann die Neonlichter am Eingang auf.
    Kurz danach kam Zirkusdirektor

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