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Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Titel: Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Zuschauer störte.
    Das Bild zeigte Herrn Martin Piepke, so wie er von dem Kurfotografen in Bad Rittershude geknipst worden war, ohne Kinnbart und direkt von vorn. Eine Thermalquelle im Hintergrund.
    „Keine Frage“, stellte Fritz Treutlein fest. „Das ist der getürmte Hotelgast 112 vom Kurfürsten und auch derselbe Mann, der uns heute mit diesen komischen Pelzen über dem Arm im Pool-Fahrstuhl begegnet ist. Ich hab’s ja gesagt, sein Bart war nur Maskerade.“
    Auch Chefredakteur Kubatz und die anderen Jungen bestätigten, ohne zu zögern, daß der Typ auf dem Foto mit dem Kerl im Lift identisch sei.
    „Einen Augenblick“, rief Oliver leise, als Herr Brose das Foto gerade wieder in seinem Jackett verschwinden lassen wollte.
    Der Junge mit dem Wuschelkopf hatte als einziger das Bild wortlos weitergereicht. „Darf ich das Gemälde noch mal sehen?“ fragte er jetzt.
    „Bitte sehr“, meinte der Kriminalassistent.
    „Icke muß wohl Tomaten uff meine Pupillen jehabt haben“, murmelte der Hotelpage. „Natürlich kenn’ ich den Typ. Det ist doch verdammt noch mal die Visage von dem Mann, den ich in die Bellevue-Suite bringen mußte, weil er angeblich für irgendeinen Generaldirektor ..
    „Die ganze Geschichte, wenn ich bitten darf“, unterbrach ihn Herr Brose. „Und zwar von Anfang an...“
    Oliver sprudelte seinen Bericht im Telegrammstil herunter. „Hotelgäste, die so dicke Trinkgelder springen lassen, nur weil man ihnen ein paar ausländische Zeitungen besorgt, darf man in meinem Beruf nicht vergessen“, meinte er abschließend und entschuldigte sich. „ Det is unverzeihlich. Ich muß momentan total bescheuert gewesen sein.“
    „Mach dir nichts draus, wir haben alle mal vorübergehend Stromausfall“, grinste der Kriminalassistent und steckte das Foto nun endgültig wieder in seine Tasche. „Jedenfalls besten Dank allerseits. Für den Augenblick bringen uns eure Beobachtungen schon ein ganzes Stück weiter, hoffe ich.“ Er gab Herrn Kubatz noch seine dienstliche Telefonnummer. „Für alle Fälle, man kann nie wissen.“ Anschließend erkundigte er sich noch, wie Herr Bissegger im Rennen liegen würde.
    „Zur Zeit an zweiter Stelle“, erwiderte der Chefredakteur.
    „Dabeisein ist alles, ist ja schließlich nur ein Spiel“, meinte Herr Brose. „Noch viel Vergnügen.“
    „Glauben Sie, daß man ihn schnappen wird?“ fragte Sputnik.
    „Man tut, was man kann“, sagte der Assistent ein wenig ausweichend. Und weil die Popgruppe ihren Auftritt gerade mit einem schrillen Wirbel beendete und das Publikum zu applaudieren anfing, richtete er sich auf.
    „Na, dann suchen Sie mal schön“, meinte Karlchen Kubatz.
    Der Kriminalassistent tippte mit dem Zeigefinger zum Abschied an die Stirn und verschwand.
    In der Dekoration wurde mittlerweile das Licht eingezogen, und die einzigen Scheinwerfer, die noch weiterbrannten, richteten sich jetzt allein auf die Kandidaten in den drei gläsernen Kapseln.
    „Wir kommen zur entscheidenden Runde“, gab der Quizmaster bekannt. Er hatte drei große und für das Publikum sichtbar numerierte Briefumschläge in der Hand. „Zuerst sind Sie dran, Herr Wipperfeld .“
    In jedem Umschlag waren jeweils drei verschiedene Fragen, die von den Kandidaten innerhalb von einer Minute beantwortet werden mußten. Sie hatten die Auswahl. Umschlag Nummer eins, zwei oder drei.
    Es ging jetzt um alles oder nichts. Gelang es ihnen, die Fragen in der kurzen Zeit richtig zu beantworten, bekamen sie zu ihrem bisherigen Kapital noch zweitausend Mark hinzu und durften das ganze Geld mit nach Hause nehmen. Blieben sie aber nur mit einer einzigen Frage hängen, guckten sie in die Luft, und ihr Konto verfiel der Aktion für hilfsbedürftige Kinder.
    Der pensionierte Postbeamte aus Stuttgart wählte den Umschlag mit der Nummer drei.
    Mit einigen besonders freundlichen Hilfen des Quizmasters und bei gelegentlichem Kopfschütteln des Schiedsrichters, schaffte er die Lösung gerade noch in der achtundfünfzigsten Sekunde.
    Das Publikum hatte mitgezittert, atmete hörbar auf und klatschte wieder einmal Beifall.
    Alle gönnten dem freundlichen alten Herrn aus Stuttgart den Gewinn. Herr Bissegger entschied sich für den Umschlag mit der Nummer eins.
    Die Glorreichen Sieben und der Hotelpage aus dem Kempi starrten auf die mittlere Kapsel und rührten sich nicht.
    „Es ist zum Davonlaufen, daß man in den entscheidenden Momenten keine Pfeife rauchen darf’, dachte Chefredakteur Kubatz.
    Der

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