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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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zurück und fing an, sich die Handschuhe, Finger um Finger, auszuziehen. »Du musst wissen, dass
ich
ebenfalls Bäckerin bin! Man hat sogar ein Rezeptbuch von mir veröffentlicht – na gut, ich habe es im Eigenverlag herausgebracht. Aber das spielt ja keine Rolle! Ich habe sogar ein paar Monate lang eine eigene Radiosendung gehabt,
Lilys Kochlöffel!
Sicher hast du davon gehört!«
    Rose hatte noch nie etwas von einer Radiosendung namens
Lilys Kochlöffel
gehört, doch plötzlich fiel ihr ein, wo sie den Namen
Lily
schon mal gehört hatte. Es lag einige Jahre zurück. Eines Abends nach dem Essen half Rose ihrem Vater beim Abräumen des Tisches, als Polly einen Anruf entgegennahm. Es war die Art von Telefongespräch, bei dem Polly nicht viel redete, sondern sich nur stumm an die Anrichte lehnte und die Telefonschnur immer wieder um den Finger wickelte.
    Als sie auflegte, starrten Rose und Albert sie erwartungsvoll an.
    »Das war
Lily
«, sagte Polly. Albert riss die Augen auf. »Sie hat uns ausfindig gemacht. Sie will uns
besuchen

    Albert zuckte zusammen. »Du hast doch nein gesagt, oder?«
    »Natürlich«, sagte Polly und ging nach oben.
    Rose kam wieder in die Gegenwart zurück, ging zu Lily hinüber und tippte ihr auf die Schulter. »Wenn ich es recht überlege, habe ich doch schon von dir gehört. Meine Mutter hat vor einiger Zeit mit dir telefoniert. Sie wollte nicht, dass du zu Besuch kommst«, sagte sie mit heftig klopfendem Herzen. »Warum wollte sie nicht, dass du uns besuchst?«
    Lily zog die Brauen hoch. »Vor langer Zeit hatte mein Urururgroßvater Albatross einen schlimmen Streit mit deinem Ururururgroßvater Filbert. Deshalb will Polly nichts mehr mit mir zu tun haben, was sooo schade ist. Ich bin also hergekommen, um das alte Kriegsbeil zu begraben!«
    »Du meinst … um eingerissene Brücken wieder aufzubauen?«, sagte Rose.
    »Genau!« Lily lächelte. »Hör mal, Süße, ich weiß, du glaubst mir nicht, aber ich bin eine Art Cousine von dir! Oder Tante! Kommt aufs Gleiche raus! Ich habe das Familienmuttermal, um es zu beweisen!«
    Lily drehte sich um, zog hinten am Rücken die Bluse nach unten und enthüllte ihr Schulterblatt, das so elegant wie ein Engelsflügel war. Rose sah genau hin und entdeckte das seltsame Muttermal, ein Klecks mit einem langen dunklen Griff nach unten, der in einem Haken endete.
    Rose hatte genau so eines am Bein. Nella hatte eines am Hals. Polly hatte eines am Arm. Tymo und Basil hatten jeder eines auf dem Bauch. Sie hatten es alle.
    »Siehst du, Süße?«
    Basil kam aus der Küche gerannt, um sich den schwarzen Stier anzusehen, der in ihrer Einfahrt gelandet war. Er sah das Muttermal auf Lilys Schulter und rief: »Du hast den Kochlöffel!«
    Lily fuhr herum und versuchte, den schweren Basil mit den Armen aufzufangen und hochzuheben, doch dann überlegte sie es sich anders und setzte ihn schnell wieder ab. »Du musst auch ein kleiner Glyck sein!«
    Basil kicherte und wand sich. »Basilikum, genannt Basil. Und wer bist
du

    Lily legte ihm einen Finger auf die Nase und rieb hin und her. »Ich bin deine Tante Lily!«, sagte sie und machte einen schwungvollen Knicks. »Und ich möchte in den Schoß der Familie zurückkehren!«



Kapitel 4
    Tante Lily legt los
    »Meine Mutter ist nicht da«, sagte Rose und zupfte an ihrer Bluse herum.
    Tante Lily ging zu ihrem Motorrad und schnallte einen kleinen Handkoffer aus Tweed los, außerdem eine kleinere Reisetasche, die wie ein dickes Holzscheit aussah und aus scharlachrotem Knautschsamt war, der ständig die Farbe wechselte, je nachdem, aus welcher Richtung man hinsah.
    »Das sieht ja so aus, als ob ich genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen bin, Rose!«, sagte Lily. »Es gibt doch keine bessere Möglichkeit, meine gute Absicht zu beweisen, als in der Abwesenheit von Polly und Albert ihren Kindern zu helfen.«
    Rose fand, dass die Geschichte bestenfalls etwas verdächtig klang. Sie betete, dass ihre Eltern unvermutet wieder auftauchen würden, weil sie ihre Unterwäsche vergessen hätten oder irgendetwas.
    Aber es tauchte niemand auf.
    »Vielleicht solltest du lieber noch mal kommen, wenn meine Eltern wieder da sind.«
    Lily machte ein Gesicht wie ein zu Unrecht gescholtener Hund. »Ich dachte, ich könnte mit anpacken. In der Bäckerei.« Mit spitzen Fingern hob sie ihren Koffer und die Reisetasche auf und schnallte beides wieder auf das Motorrad. »Aber ich merke schon, du willst lieber, dass ich wieder

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