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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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sei er direkt einem Foto-Shooting für das Titelbild eines Bodybuilding-Magazins entsprungen.
    Das Einzige, über das sich Rose jemals mit Chip unterhalten hatte, waren die silbernen Namensschildchen und Abzeichen, die er an einer Kette um den Hals trug. 
    »Warst du in der Armee, Chip?«, hatte sie gefragt.
    »Marine«, hatte er gegrunzt.
    »Und warum arbeitest du dann als Bäckereigehilfe?«, hatte sie gefragt.
    Er beugte sich runter, so dass sein Gesicht auf einer Höhe mit ihrem war. Er atmete geräuschvoll und starrte sie an. »Ich backe eben gerne«, hatte er geflüstert.
    Rose stellte sich vor, wie die Woche, die vor ihr lag, wohl aussehen würde: Sie würde neben Chips muskelbepacktem Body stehen und backen – mit Hilfe der Rezepte aus dem megalangweiligen
Betty-Crocker-Rezeptbuch
, das Albert und Polly Chip gegeben hatten, ehe sie gingen.
    »Hier, Chip – halte dich an diese Rezepte.«
    Er hatte geschnaubt. »Was ist mit Ihrem speziellen Familienbackbuch?«
    »Das hier kann man besser lesen«, hatte Polly gesagt und ihm das Taschenbuch in die Hand gedrückt. Auf dem Umschlag war ein stinknormales Kirschtörtchen abgebildet.
    Rose war am Boden zerstört. Sie konnte nicht glauben, dass ihre Eltern ihr nicht erlaubten, das Zauberbackbuch zu benutzen, solange sie fort waren.
    Das war ja so ungerecht! Schließlich hatte sie der Bäckerei ihr ganzes Leben gewidmet! Schließlich war
sie
es, die morgens früh aufstand, um ihren Eltern bei den Vorbereitungen für den Tag zu helfen, während andere Kinder in ihrem Alter noch schliefen. Schließlich war
sie
es, die nach der Schule schnurstracks nach Hause lief, weil sie gebraucht wurde, um am Nachmittag beim Putzen der Backstube zu helfen. Und Rose machte das alles, ohne zu meckern, in der Hoffnung, dass sie eines Tages auch eine Glücksbäckerin werden würde. Und nun verboten ihre Eltern ihr die einzige Sache, die sie von Herzen gern tun wollte: etwas Magisches zu backen.
    Außerdem blieb es an Rose hängen, sich um ihre kleine Schwester zu kümmern, weil die anderen keine Lust dazu hatten. Rose sah hinunter auf Nella, die mit den Händen ein Loch grub, worin sie die tote Schnecke beerdigen wollte.
    »Ich bin nicht in Stimmung für eine Beerdigung«, sagte Rose. »Ich schubs dich auf der Schaukel an. Komm.«
    Nella ließ die Schnecke Schnecke sein und lief zur Schaukel hinüber, einer Holzkonstruktion, die Albert vor einem Jahr aufgestellt hatte. Das Holz war feucht und grün bemoost, und die rostigen Ketten quietschten, als Rose ihre kleine Schwester immer wieder anstieß.
    »Fester!« Nella versuchte, so viel Schwung wie möglich zu bekommen, und schlenkerte mit ihren knubbeligen Knien. »Höher, Rose, höher!«
    Nella trug ihr schmutziges rot-weiß gestreiftes T-Shirt und ihr rot-weiß gestreiftes Stirnband, dasselbe, das sie jeden Tag trug und sich einfach nicht ausreden ließ. Wenn das Zeug dann total verdreckt war von Matsch- und Saftflecken und ausgelaufenen Filzstiften, dann klaute Rose es nachts, wenn Nella schlief, aus ihrem Zimmer und stopfte es in die Waschmaschine.
    Habe ich mir nicht das Recht verdient, es mit ein bisschen Magie zu versuchen?, dachte Rose. Wann zahlen sich die ganzen Botengänge und das Babysitten endlich für mich aus?
    Eine Minute später hörte Rose das leise Brummen eines Motorrads. Das Geräusch kam näher. Roses Herz pochte in ihrer Brust wie ein wütender Ochsenfrosch, der in einer Schachtel gefangen war. Sie kannte nur eine Person in der Stadt, die ein Motorrad fuhr (oder zumindest ein Moped), und der Name dieser Person war Devin Stetson.
    Ihre Gedanken überschlugen sich, als sie sich ein paar Floskeln überlegte, die sie sagen konnte, falls er vor ihrer Einfahrt anhielt und in den Garten geschlendert kam.
    Hi. Wie geht’s? Ich heiße Rose. Haben wir uns schon kennengelernt? Was willst du in unserem Garten?
    Er würde sagen, dass er die Karawane von Streifenwagen gesehen und sich Sorgen um sie gemacht hätte. Dann würde er sagen, dass er zum Pappelmarkt müsse, weil sein Vater anfangen wolle, Heidelbeerdonuts zu machen, aber er wisse gar nicht, wo der Markt sei. 
    Ich weiß, wo er ist,
würde sie sagen.
Ich kann dir den Weg zeigen.
    Dann würde sie hinter ihm auf das Moped steigen, und ihre Knie würden seine dunkelblauen Jeans streifen. Sie würde das Kinn während der ganzen Fahrt auf seine Schulter legen, und sein blondes Haar würde im Wind ihre Haut peitschen. Selbst wenn sie über einen große Stein fahren und sie

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